Rz. 465
[Autor/Stand] Begriff. Unter einer "Dienstleistungsholding" soll hier eine solche Körperschaft verstanden werden, die Anteile an einer oder mehreren Gesellschaften hält und gegenüber mindestens einer dieser Gesellschaften Dienstleistungen erbringt, ohne zugleich über die Wahrnehmung geschäftsleitender Funktionen als geschäftsleitende Holding zu qualifizieren (vgl. Rz. 434 ff.). Solche Dienstleistungen können etwa in der Erbringung von Beratungs- und Verwaltungsleistungen bestehen.
Rz. 466
[Autor/Stand] Wirtschaftstätigkeit. Die Ausübung der Dienstleistung stellt grundsätzlich eine Wirtschaftstätigkeit dar, vgl. Rz. 455.
Rz. 467
[Autor/Stand] Funktionaler Zusammenhang. Hinsichtlich des funktionalen Zusammenhangs ist zu differenzieren:
- Werden für die Ausübung der Dienstleitung Wirtschaftsgüter (Einkunftsquellen) benutzt (z.B. IP), aus denen abzugsteuerpflichtige Einkünfte erzielt werden, so besteht zwischen der Dienstleistungstätigkeit (verstanden als Wirtschaftstätigkeit) und der jeweiligen Einkunftsquelle ein wirtschaftlich-funktionaler Zusammenhang.
- Werden hingegen die Dienstleistungen gegenüber Tochtergesellschaften erbracht und stellt sich die Frage, ob der Körperschaft ein Anspruch auf Entlastung von der Kapitalertragsteuer auf die von der Tochtergesellschaft bezogenen Dividenden nach § 50d Abs. 3 EStG versagt wird, so kommt es darauf an, ob die Beteiligung (Einkunftsquelle) an der Tochtergesellschaft – gegenüber der die Dienstleistungen erbracht werden – einen wirtschaftlich-funktionalen Zusammenhang mit der Dienstleistungstätigkeit aufweist. Das verneint die Gesetzesbegründung zum AbzStEntModG (und auch die FinVerw), sofern gegenüber dieser Tochtergesellschaft nur unterstützende Dienstleistungen erbracht werden (vgl. Rz. 455). U.E. wird man hier einen wirtschaftlich-funktionalen Zusammenhang im Einzelfall gleichwohl begründen können, vgl. Rz. 416.
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