Die Zuordnung von Kosten und Leistungen zu den einzelnen Fahrzeugen wird in jedem Fuhrpark vorgenommen. Dabei wird ein Fahrzeug nicht anders behandelt als ein Investitionsgut in der Produktion. Über die Fahrzeugdaten können unterschiedlichste Aussagen aufgebaut werden:
- Die Überwachung von Kraftstoffverbrauch und Reparaturkosten lassen Rückschlüsse auf den Zustand des Fahrzeugs zu.
- Für die zukünftige Beschaffung von Fahrzeugen werden die Erfahrungswerte über Kosten und Leistungen in die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für diesen Typ eingehen.
- Die Istdaten lassen Rückschlüsse auf den optimalen Zeitpunkt der Instandsetzung oder des Ersatzes von Fahrzeugen zu.
- Die Zuordnung zu Fahrzeugen ist Voraussetzung für eine weitere Verteilung z. B. auf die Fahrer oder Strecken.
Die Vorgehensweise bei der Datenermittlung ist einfach. Bei jeder Rechnung, auf jeder Quittung oder auf jedem Arbeitsschein wird die Fahrzeugnummer erfasst. Das Gleiche gilt für die erbrachte Leistung. Auch diese wird festgehalten und mit der Fahrzeugnummer versehen. Sollte eine Leistung von mehreren Fahrzeugen erbracht worden sein, so muss eine Verteilung erfolgen. Dass diese Verteilung nicht immer gerecht sein kann, zeigt das folgende Beispiel.
Leistungsverteilung
Eine Spedition bedient eine Strecke, indem die Lkw A und B die zu transportierenden Waren einsammeln und zum Sammelpunkt bringen. Dort übernimmt der Lkw C und bringt die Waren zum Verteilpunkt, wo diese von den Lkw D und E übernommen werden. Für die Strecke ist ein Umsatz genau zuzuordnen. Diese Leistung muss auf die fünf Lkw verteilt werden. Unterschiedliche Strecken, Verkehrszeiten, Kundenanzahl usw. führen zu unterschiedlichsten Kilometerleistungen, Gewichten und Einsatzzeiten der Lkw.
Umsatzverteilung auf Fahrzeuge |
alle Geldwerte in EURO |
Strecke |
von X nach Y |
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|
Umsatz im Monat |
150.000,00 |
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Istleistung der Lkw |
A |
B |
C |
D |
E |
Summe |
Fahrleistung in Kilometer |
3850 |
4520 |
11200 |
2545 |
4220 |
26335 |
Einsatzzeit in Std. |
120 |
95 |
175 |
97 |
115 |
602 |
Transportiertes Gewicht (t) |
150 |
180 |
330 |
120 |
210 |
990 |
Tonnenkilometer |
577500 |
813600 |
3696000 |
305400 |
886200 |
6278700 |
|
Verteilung auf Lkw |
A |
B |
C |
D |
E |
Summe |
nach Kilometer |
21.928,99 |
25.745,21 |
63.793,43 |
14.495,92 |
24.036,45 |
150.000,00 |
Einsatzzeit in Std. |
29.900,33 |
23.671,10 |
43.604,65 |
24.169,44 |
28.654,49 |
150.000,00 |
Transportiertes Gewicht (t) |
22.727,27 |
27.272,73 |
50.000,00 |
18.181,82 |
31.818,18 |
150.000,00 |
Tonnenkilometer |
13.796,65 |
19.437,14 |
88.298,53 |
7.296,10 |
21.171,58 |
150.000,00 |
Abb. 12: Leistungsverteilung nach verschiedenen Bezugsgrößen
Diese Verteilung zeigt, dass die Zuordnung der Leistung zu den einzelnen Lkw sehr unterschiedlich sein kann. Hier spielt die individuelle Situation im Unternehmen, in der Spedition eine Rolle. Wenn die Lkw-Anzahl begrenzt ist, dürfte die Einsatzzeit eine wichtige Rolle bei der Zuordnung spielen. Ist die Kapazität der Lkw ausgelastet, kommt eine Zuordnung anhand des Gewichtes infrage. Auch Mischwerte sind möglich.
Daten zuordnen
Als Ordnungsnummer für die Fahrzeuge bietet sich die Zulassungsnummer an. Diese ist einmalig, zumindest für Ihr Unternehmen und wenn bei der Anmeldung darauf geachtet wird. Für innerbetrieblich eingesetzte Fahrzeuge ohne amtliche Zulassung können Sie ähnliche Nummern vergeben, wobei der Aufbau mit Kreiskennzeichen, Buchstabenkombination und Zahlen beibehalten werden kann (z. B. ST-ZZ 100 bis ST-ZZ 999). Unterliegen Sie nicht der Versuchung, in diese Nummern Aussagen hereinzubringen, indem z. B. A für Anhänger und Z für Zugmaschine steht. Dieser aussagefähige Schlüssel wird über kurz oder lang nicht mehr ausreichend sein. Solche Informationen müssen im Stammdatensatz erfasst und zugeordnet werden.