[1] Wird bei Beginn einer – beabsichtigten – flexiblen Arbeitszeitregelung Krankengeld bezogen, beginnt die Arbeitszeitflexibilisierung i.d.R. erst zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Arbeit. Beginnt trotz Krankengeldbezugs vereinbarungsgemäß die flexible Arbeitszeitregelung, kann sich unter Umständen die Höhe des Krankengeldes verändern. Entscheidend sind die im zu beurteilenden Einzelfall geltenden Vereinbarungen und Absprachen zwischen [korr.] Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden.

[2] [korr.] Füllen die Arbeitgebenen während des Krankengeldbezugs vereinbarungsgemäß kein Wertguthaben auf, ist das aus dem ungekürzten Arbeitsentgelt berechnete Krankengeld in der bisherigen Höhe weiterzuzahlen.

[3] Wird das Wertguthaben während des Krankengeldbezugs [korr.] von Arbeitgebenden vereinbarungsgemäß aufgefüllt, kann mit Beginn der flexiblen Arbeitszeitregelung Krankengeld nur noch auf Basis der dann aktuellen Verhältnisse (= reduziertes Arbeitsentgelt) gezahlt werden.

Beispiel 77 – AU-Beginn und Krankengeldbezug vor Beginn des Arbeitszeitmodells [Beispiel redaktionell bearbeitet]

Es ist folgendes Arbeitszeitmodell vereinbart:
volle Arbeitsleistung 1.1. bis 30.6.
bezahlte Freistellungsphase 1.7. bis 31.12.
Während der Arbeitsphase werden lediglich 50 % des "erarbeiteten" Arbeitsentgelts ausgezahlt, weitere 50 % werden für die Vergütung der arbeitsfreien Phase angespart.
Krankengeldzahlung ab 1.12. des Vorjahres
Die vertragliche Vereinbarung zwischen Arbeitnehmendem und Arbeitgebendem sieht den Beginn der flexiblen Arbeitszeitregelung auch bei AU vor. Ab 1.1. füllt der/die Arbeitgebende das Wertguthaben trotz des Krankengeldbezugs auf.
Ergebnis:
Vom 1.12. bis zum 31.12. des Vorjahres ist das Krankengeld aus dem ungekürzten Arbeitsentgelt zu berechnen und zu zahlen. Ab 1.1. ist Krankengeld auf Basis des um 50 % reduzierten Arbeitsentgelts zu berechnen und zu zahlen. Ab Eintritt der arbeitsfreien Phase (1.7. bis 31.12.) ruht der Anspruch auf Krankengeld.

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