Dipl.-Finanzwirt Werner Becker, Dr. Andreas Nagel
Onlinemarketing ist für viele Steuerberatungskanzleien zu einem wichtigen Instrument der Mandantengewinnung und Mandantenbindung geworden. Viele Mandanten informieren sich im Internet über Steuerberater und erhalten hier bereits einen wichtigen Gesamteindruck von der Kanzlei.
Die Kanzlei-Homepage
Das wichtigste Instrument im Onlinemarketing ist die Kanzlei-Homepage. Potenzielle Neumandanten informieren sich zunächst anhand der Homepage, bevor sie Kontakt mit der Kanzlei aufnehmen. Auch Mandanten, die durch eine Empfehlung von Freunden auf die Kanzlei aufmerksam geworden sind, schauen oft zusätzlich auf die Homepage, bevor sie sich für eine Kanzlei entscheiden.
Mit der Erstellung der Homepage wird man in den meisten Fällen einen professionellen Web-Designer beauftragen. Die Erstellung im Do-it-yourself-Verfahren mit einem Standard-Baukasten reicht in den meisten Fällen nicht aus, um den Mandanten einen individuellen Eindruck von der Kanzlei zu vermitteln. Ein professioneller Web-Designer sorgt auch dafür, dass die Homepage durch eine Suchmaschinenoptimierung (SEO = Search Engine Optimization) möglichst unter den ersten Suchergebnissen erscheint und auch auf allen mobilen Endgeräten problemlos dargestellt wird.
Zu den typischen Inhalten der Homepage gehören insbesondere Informationen über den Kanzleiinhaber und das Team sowie die Darstellung des Leistungsangebots. Dabei sollten besondere Stärken und Spezialisierungen der Kanzlei deutlich hervorgehoben werden. Veröffentlichen Sie auf der Webseite auch aktuelle Informationen sowie interessante Artikel zu wichtigen Themen. Auch selbst erstellte oder von Fachverlagen zugekaufte Erklär-Videos eignen sich, steuerliche Sachverhalte leicht verständlich darzustellen. Diese Informationen empfehlen Mandanten oft im Bekanntenkreis weiter und machen auf diese Weise weitere Personen auf die Kanzlei aufmerksam. Überlegen Sie gemeinsam im Team, welche Themen für Mandanten besonders interessant sind oder welche Fragen in der Kanzlei besonders häufig gestellt werden. Berichten Sie dann auf der Homepage über diese Themen.
Zusätzlich können Sie durch einen Newsletter regelmäßig wertvolle Informationen zur Verfügung stellen.
Stellen Sie den Vergleich zu anderen Homepages an
Schauen Sie sich auch einmal gezielt den Internetauftritt von Kanzleien in Ihrem regionalen Umfeld an. Dann wissen Sie, wie attraktiv die eigene Homepage im Vergleich zu anderen Kanzleien auf Mandanten wirkt.
Social-Media-Aktivitäten
Über Social-Media-Kanäle können Kanzleien regelmäßig mit ihren Mandanten in Kontakt treten und zugleich neue Mandanten gewinnen. Wenn Mandanten der Social-Media-Auftritt der Kanzlei gefällt, können über den "Teilen"-Button sofort Empfehlungen ausgesprochen werden. Social Media bietet damit die Möglichkeit, viele Menschen schnell und effektiv zu erreichen. Nutzen Sie daher die verschiedenen Kanäle, um Neuigkeiten über die Kanzlei mitzuteilen, über neue Dienstleistungsangebote zu informieren oder steuerliche Tipps zu geben.
Ermuntern Sie Ihre Mandanten zu Kommentaren
Ermuntern Sie Ihre Mandanten auch, Ihnen über diese Plattformen Feedback zu geben und Kommentare zu schreiben.
Das wichtigste Social-Media-Instrument ist die Facebook-Seite. Den meisten Nutzern gefallen Seiten, auf denen sie nützliche Informationen finden und auf denen sie mit anderen Nutzern kommunizieren können. Die Facebook-Seite sollte daher neben allgemeinen Informationen über die Kanzlei vor allem interessante Inhalte für den Besucher enthalten oder dazu auf die Homepage verweisen. Ein Twitter-Account eignet sich, um aktuelle Informationen schnell und einfach mit den Mandanten zu teilen. Über Twitter ist zudem erkennbar, was Mandanten über die Kanzlei sagen und welche Themen für Mandanten besonders interessant sind. Auf XING und LinkedIn können Sie Ihr Kanzlei-Profil und Ihre fachliche Qualifikation darstellen. Für alle Kanäle gilt dabei eine ganz wichtige Regel: Die Qualität der Informationen ist entscheidend für den Erfolg. Alle Posts sollten wichtig und informativ sein. Besprechen Sie doch einmal im Kanzleiteam, welche Themen für Ihre Mandanten besonders relevant sind. Wenn Sie regelmäßig Informationen zu diesen Themen veröffentlichen, bauen Sie schnell eine Stammleserschaft auf.
Pflegen und aktualisieren
Denken Sie bei Ihrem Internetauftritt und bei allen Social-Media-Aktivitäten unbedingt an die regelmäßige Pflege und Aktualisierung aller Seiten. Nichts wirkt auf Mandanten abschreckender als veraltete Informationen. Wenn Sie Artikel für die Webseiten aus zeitlichen Gründen nicht selbst erstellen wollen, können Sie geeignete Beiträge auch von externen Anbietern zukaufen. Mit den Analysetools von Facebook und Google ist zudem erkennbar, welche Beiträge besonders häufig geklickt werden. So sehen Sie nach einiger Zeit, welche Themen für Mandanten besonders interessant sind. Wenn Sie neben der Homepage zeitgleich mehrere Social-Media-Kanäle nutzen, müssen alle Kanäle gleichermaßen gepflegt werden – unabhängig ...