Die Prüfung der gesamten Kosten des Personalabbaus auf eine sinnvolle Amortisationsdauer hin beinhaltet eine zeitliche Komponente. Da i. d. R. unterschiedliche Mitarbeiter mit individuellen Kündigungszeiten betroffen sind, kann der Amortisationszeitraum im Kalender nicht exakt bestimmt werden. Dennoch ist ein Zeitraum ermittelbar, der einfach einen gleichen Beginn von Einsparungen unterstellt (s. Tab. 2).
Amortisation Entlassung (gesamt) |
Einsparungen Bruttolohn und -gehalt pro Monat |
75.500 EUR |
Monatlicher Anteil Urlaubsgeld, Sonderzahlung |
9.400 EUR |
Zusatzkosten |
2.400 EUR |
Sozialabgaben |
17.000 EUR |
Summe monatliche Kosten |
104.300 EUR |
Abzüglich neuer Aufwand/Monat |
1.500 EUR |
Summe monatliche Einsparungen |
102.800 EUR |
Abfindungen |
512.000 EUR |
Altersteilzeit |
15.000 EUR |
Freistellungen |
19.500 EUR |
Erstattung von Kosten der Agentur für Arbeit |
0 EUR |
Prozesskosten |
2.400 EUR |
Nebenkosten |
5.000 EUR |
Summe der Gesamtkosten |
553.900 EUR |
Amortisation in Monaten |
5,4 |
Tab. 2: Berechnung der Amortisationszeit in der Gesamtbetrachtung
Da sich die Einsparungen und die Kosten innerhalb des Zeitraums entwickeln, kann es für den Entscheider sinnvoll sein, die Werte im Zeitverlauf zu sehen. Dadurch wird auch die Belastung des Unternehmens mit abfließender Liquidität bekannt. Der Zeitraum für die Amortisation wird exakt ermittelt.
Abb. 1: Grafische Darstellung der echten Amortisationszeit
Das Beispiel in Abb. 1 zeigt, dass trotz der rechnerisch ermittelten Amortisationszeit von 5,4 Monaten die echte Amortisation erst im 10. Monat erreicht wird. Verursacht wird diese Diskrepanz durch die unterschiedliche Verteilung der Kosten und Einsparungen, da individuelle Kündigungsfristen zu berücksichtigen sind. Beide Informationen sind korrekt und wichtig für den Entscheider.
Wenn schon, dann schnell
Wiederholen Sie nicht den Fehler vieler Unternehmen und beginnen Sie rechtzeitig mit dem Personalabbau. Sonst laufen Sie Gefahr, dass die Kosten Sie bis zum Ende der Maßnahme bereits erdrückt haben. Oder aber die Maßnahme zieht sich so lange hin, dass Sie bereits wieder Personal einstellen müssen. Unter Umständen holen Sie sich dann genau die Mitarbeiter wieder, die gerade mit hohen Kosten für Ihr Unternehmen freigesetzt wurden.