Beweislast
Grundsätze
Die objektive Beweislast für das Vorliegen von vGA obliegt dem Finanzamt (>BFH vom 27.10.1992, VIII R 41/89, BStBl 1993 II S. 569). Andererseits hat die Körperschaft die objektive Beweislast für die betriebliche Veranlassung der in der Buchführung als Betriebsvermögensminderung behandelten Aufwendungen. Sprechen nahezu alle erheblichen Beweisanzeichen dafür, dass eine Zuwendung an den Gesellschafter ihre Grundlage im Gesellschaftsverhältnis hat, geht ein verbleibender Rest an Ungewissheit zulasten der Körperschaft. Spricht der Maßstab des Handelns eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters für die Veranlassung einer Vorteilszuwendung im Gesellschaftsverhältnis, hat die Körperschaft die Umstände darzulegen, aus denen sich eine andere Beurteilung ergeben kann (>BFH vom 19.3.1997, I R 75/96, BStBl II S. 577).
Beweislast bei beherrschendem Gesellschafter
Der beherrschende Gesellschafter hat das Vorliegen einer im Voraus geschlossenen klaren und eindeutigen Vereinbarung nachzuweisen (>BFH vom 29.7.1992, I R 28/92, BStBl 1993 II S. 247).
Beweislast bei international verbundenen Unternehmen
Zur Mitwirkungs- und Nachweispflicht bei international verbundenen Unternehmen >BMF vom 12.4.2005, BStBl I S. 570. § 90 Abs. 3 AO bzw. die GAufzV (>Anhang) sind zu beachten.
(Anhang 5)
Fremdvergleich von Preisen bei Handel zwischen verbundenen Unternehmen
Zur Bemessung der vGA bei grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen zwischen verbundenen Unternehmen >BFH-Urteile vom 17.10.2001, I R 103/00, BStBl 2004 II S. 171 und >BFH vom 6.4.2005, I R 22/04, BStBl 2007 II S. 658. Zur Anwendung des BFH-Urteils vom 17.10.2001 (a. a. O.) >BMF vom 26.2.2004, BStBl I S. 270.
Hingabe von Wirtschaftsgütern
Für die Bemessung der vGA ist bei Hingabe von Wirtschaftsgütern von deren gemeinem Wert, der durch den erzielbaren Erlös bestimmt wird, auszugehen (>BFH vom 18.10.1967, I 262/63, BStBl 1968 II S. 105 und >BFH vom 27.11.1974, I R 250/72, BStBl 1975 II S. 306).
Nutzungsüberlassungen
Für die Bemessung der vGA ist bei Nutzungsüberlassungen von der erzielbaren Vergütung auszugehen (>BFH vom 27.11.1974, I R 250/72, BStBl 1975 II S. 306, >BFH vom 6.4.1977, I R 86/75, BStBl II S. 569 und >BFH vom 28.2.1990, I R 83/87, BStBl II S. 649). Zur Bemessung der vGA bei der Überlassung eines betrieblichen Kfz >BMF vom 3.4.2012, BStBl I S. 478.
Rückgängigmachung
Die Rückgängigmachung von vGA ist nur in besonders gelagerten Ausnahmefällen möglich (>BFH vom 10.4.1962, I 65/61 U, BStBl III S. 255 und >BFH vom 23.5.1984, I R 266/81, BStBl II S. 723 und >BMF vom 6.8.1981, BStBl I S. 599).
Steuerbilanzgewinn
Die Gewinnerhöhung aufgrund einer vGA i. S. d. § 8 Abs. 3 Satz 2 KStG ist dem Steuerbilanzgewinn außerhalb der Steuerbilanz im Rahmen der Ermittlung des Einkommens der Körperschaft hinzuzurechnen (>BMF vom 28.5.2002, BStBl I S. 603).
(Anlage 17 I)
Verdeckte Gewinnausschüttung und Kapitalertrag nach § 20 EStG
Für die Anwendung des § 8 Abs. 3 Satz 2 KStG kommt es nicht darauf an, ob und in welcher Höhe die vGA beim Gesellschafter tatsächlich einen Kapitalertrag nach § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2, Nr. 9 oder Nr. 10 Buchstabe a oder b EStG auslöst (>BFH vom 29.4.1987, I R 176/83, BStBl II S. 733, >BFH vom 22.2.1989, I R 44/85, BStBl II S. 475, >BFH vom 14.3.1989, I R 8/85, BStBl II S. 633 und >BFH vom 26.6.2013, I R 39/12, BStBl II 2014 S. 174).
Beachte hierzu >H 8.5. I. Zuflusseignung/Vorteilsgeneigtheit
Zur Kapitalertragsteuerpflicht bei BgA >BMF vom 9.1.2015, BStBl I S. 111
(Anlage 7 I)