Schrifttum:
Schroeder/Fuchs, Probleme beim Übergang von der Liebhaberei zum Betrieb der LuF, StBp 1990, 261;
von Schönberg, Wiedereinrichter u Liebhaberei in der LuF, FR 1992, 246;
Balin/Butke, Abgrenzung der Einkünfte aus LuF zur Liebhaberei, INF 2000, 70;
Ritzow, Zur Abgrenzung des Betriebs einer LuF, Pferdezucht, Reitschule, eines Springreitsport- u Trabrennstalls von der Liebhaberei, StWa 2000, 45;
Becker, Praktische Probleme bei Eintritt u Wegfall der Liebhaberei, INF 2001, 487;
Nöcker, Einbringung eines Liebhabereibetriebs in eine GmbH, INF 2002, 291;
Kanzler, Unterscheidung von Betriebsaufgabe u Aufgabe am wirtschaftlichen Verkehr, FR 2002, 352;
Kanzler, Liebhaberei bei langjährigen Verlusten, FR 2003, 1096;
Kanzler, Von Steckenpferden u ihren Reitern – Einige Gedanken zur Liebhaberei, DStZ 2005, 766;
Kanzler, Totalgewinnprognose bei einem landw Pachtbetrieb, FR 2008, 981;
Ritzrow, Pferdehaltung u -zucht, EStB 2009, 205;
Kanzler, Landw Klein- u Restbetriebe zwischen Liebhaberei, Eigenbedarfsbewirtschaftung u Erwerbsbetrieb, FR 2011, 910;
Kanzler, Behandlung von WG des UV bei Strukturwandel zur Liebhaberei, FR 2016, 1048.
Verwaltungsanweisungen:
H 15.3 EStH 2016.
1. Allg Grundsätze zur Liebhaberei im Ertragsteuerrecht
Rn. 280
Stand: EL 130 – ET: 09/2018
Bei der Ermittlung des Einkommens sind für die ESt nur solche positiven wie negativen Einkünfte anzusetzen, die unter diejenigen des § 2 Abs 1 Nr 1–7 EStG subsumiert werden können. Kennzeichnend für diese Einkunftsarten ist, dass die ihnen zugrundeliegenden Tätigkeiten o Vermögensnutzungen auf eine größere Zahl von Jahren gesehen in der Absicht ausgeübt werden, positive Einkünfte bzw Überschüsse zu erzielen. Fehlt es an Letzterem, so fallen die erzielten wirtschaftlichen Ergebnisse auch dann nicht unter eine der Einkunftsarten, wenn sie sich ihrer Art nach unter § 2 Abs 1 EStG einordnen ließen. Verluste, die dem StPfl durch ein solches unter keine Einkunftsart fallendes Verhalten (Liebhaberei) entstehen, wirken sich ebenso wenig einkommensmindernd aus, wie etwaige Gewinne o Überschüsse daraus das stpfl Einkommen erhöhen (GrS BFH v 25.06.1984, BStBl II 1984, 751).
Demzufolge sind die Ergebnisse von Betätigungen, bei denen das Streben nach einem positiven Ertrag fehlt, die also letztendlich ohne Einkunftserzielungsabsicht unternommen werden, den nicht steuerbaren Einkünften aus Liebhaberei zuzurechnen u demnach einkommensteuerlich unbeachtlich. Dies folgt aus dem Zweck des EStG, Mittel für die öff Hand zu besorgen; dieser Zweck kann nur erreicht werden, wenn auf Dauer positive Einkünfte für die Besteuerung erfasst werden. Danach müssen Verluste aus Tätigkeiten, die aus einer betriebswirtschaftlich nicht ernsthaften o aus rein privaten Gründen aufrechterhaltenen Betätigung stammen, zugunsten der Allgemeinheit vom Abzug bzw der Verrechnung mit übrigem positiven Einkommen ausgeschlossen bleiben.
Rn. 280a
Stand: EL 130 – ET: 09/2018
Das Merkmal der Gewinnerzielungsabsicht als Voraussetzung für eine einkommensteuerlich relevante betriebliche Tätigkeit ergibt sich aus § 15 Abs 2 EStG, der auch auf § 13 EStG anzuwenden ist (BFH v 07.04.2016, BStBl II 2016, 765), dh, dass geltend gemachte Verluste aus LuF nur berücksichtigt werden können, wenn sie aus der Unterhaltung eines luf Betriebs iSd § 13 Abs 1 EStG erwachsen sind (BFH v 13.12.1990, BStBl II 1991, 452).
Von einem luf Betrieb kann nur gesprochen werden, wenn es sich um eine selbstständige, nachhaltige luf Betätigung handelt, die mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, unternommen wird (BFH v 14.07.1988, BFH/NV 1989, 771). Danach müssen Verluste aus einer luf Betätigung, auch wenn sie mit vollem Einsatz betrieben wird, letztendlich aber der Freizeitgestaltung, der Erholung bzw der Repräsentation des StPfl dient, einkommensteuerlich unberücksichtigt bleiben, weil diesbezüglich nicht der finanzielle Nutzen der jeweiligen Betätigung, sondern die (höchst-)persönliche Neigung im Vordergrund steht.
Gleichwohl kann hieraus nicht der Schluss gezogen werden, dass aus persönlichen Neigungen bzw Vorlieben heraus betriebene Betätigungen grundsätzlich nicht einkommensteuerbar wären; betreibt jemand zB ernsthaft einen Trabrennstall u erzielt er daraus (dauerhaft) Gewinne, sind diese einkommensteuerbar, obwohl der Unterhalt eines Trabrennstalls idR in erster Linie aus privaten Neigungen heraus erfolgen dürfte (BFH v 19.07.1990, BStBl II 1991, 333).
Rn. 280b
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Die vorstehend in s Rn 280a gemachten Ausführungen gelten nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für PersGes; die Gewinnerzielungsabsicht muss bei diesen deshalb auf eine Mehrung des BV der Gesellschaft, einschließlich des Sonder-BV der Gesellschafter, in Gestalt eines Totalgewinns zwischen der Gründung u der Beendigung des Betriebs der PersGes gerichtet sein.
Da eine PersGes naturgemäß keine persönlichen Interessen u Neigungen hat, muss sich die Frage, ob persönliche Beweggründe für die Gründung u Fortführung des Unternehmens bestimmend waren, zwangsläufig nach den Beweggründen der einzelnen Gesellschafter richten (BFH 31.07.2009...