Schrifttum:
Bruns, Keine Einzelbekanntgabe an PersGes in der Insolvenz bei Widerruf der Empfangsvollmacht (§ 183 AO), DStR 2015, 1953;
Uhländer, 100 Jahre Besteuerung von Mitunternehmern, DB 2019, 2373 Abschnitt III.
Verwaltungsanweisungen:
OFD Ha vom 25.07.1985, NWB DokSt, §§ 170–184 AO, F 2, 1/1986 (Feststellung bei geheimgehaltener Unterbeteiligung);
OFD Nbg vom 14.07.1986, NWB DokSt, §§ 179–184 AO, F 2, 2/1986 und vom 10.07.1987, DStR 1987, 699 (ausländische PersGes mit Beteiligung mehrerer Inländer);
OFD Nbg vom 13.10.1986, DStR 1987, 339 (Vorbehalt der Nachprüfung bei Versteuerung negativer Kapitalkonten);
OFD Nbg vom 10.07.1987, NWB DokSt, §§ 118–133 AO, F 2, 20/1987 (GbR in Liquidation);
OFD Ffm vom 05.04.1988, FN 1988; BMF vom 11.12.1989, BStBl I 1989, 470 (ausländische PersGes mit inländischer Beteiligung); vgl auch BFH BStBl II 1990, 57;
BMF vom 08.04.1991, BStBl I 1991, 398 (Bekanntgabeerlass);
BMF vom 13.07.1992, DB 1992, 1550 (Verfahren bei der Geltendmachung von negativen Einkünften aus der Beteiligung an Verlustzuweisungsgesellschaften und vergleichbaren Modellen);
BMF vom 11.11.1993, BStBl I 1993, 923, Anwendungserlass zur AO, dort Nr 5 zu § 179 AO betreffend Unterbeteiligungsverhältnisse (Anteil des Unterbeteiligten = Sonder-BA des Hauptbeteiligten);
BMF vom 24.05.1994, DB 1994, 1218 (zur gesonderten und einheitlichen Feststellung nach Ablauf der Feststellungsfrist; (s Rn 113);
BMF vom 28.06.1994, BStBl I 1994, 420 (ergänzend zum Schreiben vom 13.07.1992 zum Verfahren bei der Geltendmachung von negativen Einkünften aus der Beteiligung an Verlustzuweisungsgesellschaften);
OFD Ffm vom 17.08.1998, DStR 1998, 1794 (Austritt von Gesellschaftern);
FinMin NW vom 16.05.2013, DB 2013, 1203 (Bekanntgabe an PersGes in Liquidation);
BMF vom 29.12.2023, IV D 1 – S 0062/23/10005 :001, BStBl I 2024, 12 (zur Änderung des AEAO ab 01.01.2024, Rz 2.5. "Bescheide über gesonderte und einheitliche Feststellungen" – ua mit gesonderter Weisung zu § 183a AO betreffend "Empfangsbevollmächtigte bei der gesonderten und einheitlichen Feststellung bei nicht rechtsfähigen Personenvereinigungen und in sonstigen Fällen").
Rn. 115
Stand: EL 173 – ET: 06/2024
Bei der einheitlichen und gesonderten Feststellung kommt es für die Frage, ob eine nachträglich bekannt gewordene Tatsache (zB Gewinnverteilungsabrede) iSd § 173 Abs 1 Nr 1 oder 2 AO zu einer höheren oder niedrigeren Steuer führt, nur auf die Änderungen der Besteuerungsgrundlagen für jeden einzelnen Feststellungsbeteiligten (nicht für die PersGes insgesamt) an, die steuerlichen Auswirkungen in den Folgebescheiden sind nicht maßgeblich.
Hat ein Mitunternehmer die Vermutung seines Mitwirkens an der Aufstellung der Sonderbilanz erschüttert oder greift die Vermutung gar nicht ein, ist die von der Mitunternehmerschaft aufgestellte Sonderbilanz keine Bilanz, die das Änderungsverbot des § 4 Abs 2 S 2 EStG auslöst: BFH vom 25.01.2006, BStBl II 2006, 418.
Besteht Streit, ob eine Mitunternehmerschaft (atypische stille Gesellschaft oder bloß Einkünfte aus typischer stiller Gesellschaft – KapVerm) vorliegt und wer ggf an dieser Mitunternehmerschaft beteiligt ist, so ist darüber bei der einheitlichen Gewinnfeststellung zu entscheiden (BFH vom 12.04.2021, BStBl II 2021, 614 Rz 14; BFH vom 01.07.2003, BFH/NV 2004, 27 mwN; BFH vom 14.01.2003, BStBl II 2003, 335; BFH BFH/NV 1991, 21). Dabei ist ggf auch zu prüfen und in demselben Feststellungsverfahren zu entscheiden, ob weitere stille Gesellschafter als Mitunternehmer anzusehen sind: BFH vom 12.04.2021, aaO, Rz 30; BFH vom 15.10.1998, BStBl II 1999, 286.
Wird von einem StPfl bestritten, der PersGes anzugehören, so ist ihm persönlich jedenfalls dann der Feststellungsbescheid bekannt zu geben, und nicht nur dem zur Vertretung der Gesellschaft Berechtigten (gem § 183 Abs 1 S 2 AO), wenn erstmals über das Bestehen der Gesellschaft und die Zugehörigkeit einzelner Gesellschafter zu dieser Gesellschaft entschieden wird und kein gemeinsamer Empfangsbevollmächtigter benannt wurde: BFH BFH/NV 1996, 592 mit Bezug auf BMF vom 08.04.1991, BStBl I 1991, 398.
Dies gilt analog auch für die Frage des Vorliegens einer Innengesellschaft in Form der atypischen Unterbeteiligung, über die und die Höhe des Gewinnanteils des Unterbeteiligten in einem besonderen Gewinnfeststellungsverfahren entschieden werden muss: BFH vom 05.11.1973, GrS 3/72, BStBl II 1974, 414 (dazu allg auch s Rn 53). Wegen der Rechtsmittelbefugnis in diesen Fällen Hinweis auf BFH BStBl II 1969, 586.
Wird von einem StPfl das Vorliegen einer Mitunternehmerschaft behauptet, so ist hierin ein Antrag auf Vornahme einer einheitlichen Gewinnfeststellung zu erblicken. Ist das FA der Ansicht, dass eine Mitunternehmerschaft nicht vorliegt, so hat es den Antrag abzuweisen und sämtliche Personen davon in Kenntnis zu setzen, deren Mitunternehmerschaft behauptet wird, § 183 Abs 1 AO (BFH BStBl II 1987, 766); wegen deren Rechtsmittelbefugnis s § 352 Abs 1 Nr 1 AO, § 48 FGO; BFH BStBl II 1991, 882.
Über die Behandlung einer vom FA rechtsi...