Rn. 192

Stand: EL 144 – ET: 07/2020

Der Vergleich mit § 2b EStG aF ergibt Folgendes:

 
Rechtsfolge § 2b EStG aF § 15b EStG
Kein Verlustausgleich mit (anderen) Einkünften im Verlustentstehungsjahr unter den jeweiligen Voraussetzungen der Vorschrift

X

(§ 2b S 1 EStG aF)

X

(§ 15b Abs 1 S 1 Hs 1 EStG)
Kein Verlustrücktrag nach § 10d Abs 1 EStG in vergangene VZ

X

(§ 2b S 2 EStG aF)

X

(§ 15b Abs 1 S 1 Hs 2 EStG)
Kein Verlustvortrag nach § 10d Abs 2 EStG in folgende VZ

X

(§ 2b S 2 EStG aF)

X

(§ 15b Abs 1 S 1 Hs 2 EStG)
Nur Verlustausgleich mit Gewinnen aus derselben Einkunftsquelle in folgenden Wj  

X

(§ 15 Abs 1 S 2 EStG)
Verlustausgleich mit positiven Einkünften im selben VZ aus Einkunftsquellen iSd § 2b EStG aF

X

(§ 2b S 4 EStG aF)
 
Verlustrücktrag nach § 10d EStG mit positiven Einkünften aus Einkunftsquellen iSd § 2b EStG aF des vorangegangenen VZ

X

(§ 2b S 4 EStG aF)
 
Verlustvortrag nach § 10d EStG mit positiven Einkünften aus Einkunftsquellen iSd § 2b EStG aF mit positiven Einkünften folgender VZ

X

(§ 2b S 4 EStG aF)
 
 

Rn. 193

Stand: EL 144 – ET: 07/2020

Die Rechtsfolgen des § 15b EStG sind somit gegenüber denen des § 2b EStG aF schärfer (glA Brandtner/Raffel, BB 2006, 639).

 

Rn. 194

Stand: EL 144 – ET: 07/2020

Zum Umfang der Verlustverrechnungsbeschränkung des § 15b EStG vertritt die FinVerw (BMF v 17.07.2007, BStBl I 2007, 542 Tz 19 mit Bsp) folgende Auffassung: In den Umfang der Verlustverrechnungsbeschränkung werden sämtliche Verluste aus dem Steuerstundungsmodell (dh aus Gesamthandsvermögen und aus Sondervermögen (Sonder-BV/PV) einbezogen, auch nicht modellhafte Sonder-BA/Sonder-WK (zB bei individueller Finanzierung der Anlage durch den Anleger und nicht prognostizierte Aufwendungen bei unerwartetem Erhaltungsaufwand). Die nicht modellhaften Sonder-BA/WK würden dann "infiziert" à la § 15 Abs 3 Nr 1 EStG (Brandtner/Lechner, BB 2007, 1922; Fleischmann, DB 2007, 1721). ME ist der Begriff "Verluste im Zusammenhang mit einem Steuerstundungsmodell" in § 15b Abs 1 S 1 EStG nicht so eng zu sehen, er ist nicht auf die nicht modellhaften Sonder-BA/WK und auch nicht auf nicht prognostizierte Aufwendungen zu erstrecken

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