Rn. 360

Stand: EL 159 – ET: 08/2022

Weil das EStG die jeweilige Steuerschuld nach dem jährlichen zvE des StPfl bemisst und weil nach § 2 Abs 7 S 2 EStG als Jahreseinkommen nur das Kj-Einkommen gelten kann, müssen Einkünfte des StPfl, die nach einer das Kj übergreifenden Periode ermittelt sind, auf Kj-Einkommensbeträge umgerechnet werden.

 

Rn. 361

Stand: EL 159 – ET: 08/2022

Eine das Kj übergreifende Gewinnermittlungsperiode (= vom Kj abweichendes Wj) lässt § 4a EStG zu:

(1) Land- und Forstwirte ermitteln ihren Gewinn idR für den Zeitraum 01.07.–30.06. (§ 4a Abs 1 S 2 Nr 1 EStG; Sonderregelungen: § 4a Abs 1 S 2 Nr 1 S 2 EStG iVm § 8c EStDV). Dieser Gewinn ist idR auf die beiden Kj zeitanteilig aufzuteilen (§ 4a Abs 2 Nr 1 S 1 EStG). Nur Veräußerungsgewinne iSd § 14 EStG werden dem Kj zugerechnet, in dem sie entstanden sind (§ 4a Abs 2 Nr 1 S 2 EStG).
(2)

Gewerbetreibende, deren Firma im HR eingetragen ist: Der Zeitraum, für den sie regelmäßig Abschlüsse machen, zB auf den 30.06. oder 30.09. (§ 4a Abs 1 S 2 Nr 2 EStG). Eine Umstellung des Gewinnermittlungszeitraums vom Kj auf ein abweichendes Wj bedarf aber der Zustimmung des FA (§ 4a Abs 1 S 2 Nr 2 S 2 EStG). Der Gewinn gilt in dem Kj bezogen, in dem das Wj endet (§ 4a Abs 2 Nr 2 EStG).

 

Beispiel:

Der Einzelunternehmer U (Einzelkaufmann) hat das Wj 01.08.2020–31.07.2021.

Somit gilt der Gewinn für das Wj 01.08.2020–31.07.2021 im Kj 2021bezogen.

(3) Gewerbetreibende, deren Firma nicht im HR eingetragen ist: Hier ist grds Kj = Wj (§ 4a Abs 1 S 2 Nr 3 S 1 EStG). Sind sie gleichzeitig aber buchführende Land- und Forstwirte, können sie mit Zustimmung des FA den Zeitraum nach (1) (dh idR 01.07.–30.06.) als Wj bestimmen, wenn sie für den Gewerbebetrieb Bücher führen und für diesen Zeitraum regelmäßig Abschlüsse machen (§ 4a Abs 1 S 2 Nr 3 S 2 EStG). Der Gewinn gilt jeweils in dem Kj bezogen, in dem das Wj endet (§ 4a Abs 2 Nr 2 EStG).

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