1. Entwicklung bis 1934
Rn. 5
Stand: EL 157 – ET: 04/2022
Die Vorschrift des § 21 EStG geht zurück auf § 5 u 6 EStG 1920 (RGBl I 1920, 359). Die dortige Regelung wurde im EStG 1925 (RGBl I 1925, 189) in § 6 Abs 1 Nr 6 sowie § 38 neu erfasst. Weitgehend entspricht diese Fassung der noch heute geltenden Struktur. Ohne größere materielle Änderungen wurde die Besteuerung der Einkünfte aus VuV im EStG 1934 (RGBl I 1934, 1005) neu in § 21 gefasst. Im Wesentlichen entspricht die heutige Regelung dem § 21 EStG 1934. In der Folgezeit sind nur wenige Änderungen vorgenommen worden.
2. Entwicklung ab 1934
Rn. 6
Stand: EL 157 – ET: 04/2022
Die erste Änderung erfolgte durch das Gesetz zur Änderung des EStG, des KStG ua Gesetze v 20.08.1980 (BGBl I 1980, 1545). § 21 Abs 1 EStG wurde um S 2 ergänzt, der mit Wirkung ab VZ 1980 die sinngemäße Anwendung des – gleichzeitig eingefügten – § 15a EStG (Verluste bei beschränkter Haftung) bestimmte.
Rn. 7
Stand: EL 157 – ET: 04/2022
Durch das StBereinG 1985 v 14.12.1984 (BGBl I 1984, 1493) wurde in § 21 Abs 1 S 1 Nr 1 EStG im Klammerzusatz das Erbpachtrecht gestrichen. Die Bedeutung des Zusatzes war bereits mit dem Kontrollratsgesetz Nr 45 v 20.02.1947 entfallen.
Rn. 8
Stand: EL 157 – ET: 04/2022
Zwei wichtige Änderungen erfolgten durch das Gesetz zur Neuregelung der steuerlichen Förderung des selbstgenutzten Wohneigentums v 15.05.1986 (BGBl I 1986, 730). Zum einen wurde dem § 21 Abs 2 EStG ein S 2 (heutiger Inhalt des § 21 Abs 2 EStG) angefügt. Bei einem Entgelt von weniger als 50 % der Marktmiete ordnete diese Regelung eine Aufteilung in einen entgeltlichen und einen unentgeltlichen Teil an. Zum anderen wurde in § 52 Abs 21 EStG idF 1986 bestimmt, dass die Regelungen des bisherigen § 21 Abs 2 EStG (Nutzungswertbesteuerung) letztmals für den VZ 1986 – für Altfälle mit einer Übergangsregelung bis VZ 1998 – anzuwenden sind.
Rn. 9
Stand: EL 157 – ET: 04/2022
Mit dem StBereinG 1999 v 22.12.1999 (BGBl I 1999, 2601) wurde nach Ablauf der Übergangsregelung der überflüssig gewordene § 21 Abs 2 S 1 EStG aufgehoben.
Rn. 10
Stand: EL 157 – ET: 04/2022
Das HBeglG 2004 v 29.12.2003 (BGBl I 2003, 3076) hat zur Anhebung des Satzes von 50 % in § 21 Abs 2 EStG auf 56 % geführt. Das Gesetz wurde wegen formeller Verfassungswidrigkeit (BVerfG v 08.12.2009, 2 BvR 758/07, Stbg 2010, 133) durch Gesetz v 05.04.2011 (BGBl I 2011, 554) bestätigt.
Rn. 11
Stand: EL 157 – ET: 04/2022
Das Gesetz zur Beschränkung der Verlustverrechnung im Zusammenhang mit Steuerstundungsmodellen v 22.12.2005 (BGBl I 2005, 3683) regelt die sinngemäße Anwendung des neu eingeführten § 15b EStG in § 21 Abs 1 S 2 EStG.
Rn. 12
Stand: EL 157 – ET: 04/2022
Das StVereinfG 2011 v 01.11.2011 (BGBl I 2011, 2131) setzte die maßgebliche Grenze für die Aufteilung in einen entgeltlichen und unentgeltlichen Teil von 56 % auf 66 % herauf. In § 21 Abs 2 S 2 EStG wurde typisierend bestimmt, dass die Wohnungsvermietung zu mindestens 66 % der ortsüblichen Miete als entgeltlich einzustufen ist. Die Neuregelung ist ab VZ 2012 anzuwenden (s Nacke, StRA 2011/2012, 38 ff mwN zur Literatur).
Rn. 13
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Durch das JStG 2020 v 21.12.2020 (BGBl I 2020, 3096) wurde in § 21 Abs 2 S 1 EStG die maßgebliche Grenze für eine Teilentgeltlichkeit von 66 % auf 50 % herabgesetzt. Die Neuregelung ist ab VZ 2021 anzuwenden (s § 52 Abs 1 EStG iVm Art 50 Abs 4 JStG 2020).
Rn. 14–19
Stand: EL 157 – ET: 04/2022
vorläufig frei