Schrifttum:
Risthaus, Unternehmensteuerreform und JStG 2008: Änderungen mit Auswirkung auf die Besteuerung der Altersvorsorgeaufwendungen und die Alterseinkünfte, DStZ 2007, 802;
Riewe, Rechtsfolgen bei der Abfindung von betrieblichen Versorgungsanwartschaften, DB 2010, 2503;
Killat-Risthaus, Einkommensteuerliche Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen und Altersbezügen, DB 2010, 2304;
Gunsenheimer, Besteuerung der Renten, NWB 2011, 1634;
Kruhl, Rentenbesteuerung: Viele Rentner fühlen sich überfordert, StBW 2013, 891;
Schrehardt, Zu den BMF-Schreiben vom 10.01.2014 und 13.01.2014, DStR 2014, 617;
Förster, Rechtmäßigkeit des Verspätungsgelds für nicht fristgerecht übermittelte Rentenbezugsmitteilungen, HFR 2019, 785;
Hellmann, Steuerliche Nebenleistungen und Doppelbestrafungsverbot – Zugleich Besprechung von BFH vom 20.02.2019, X R 28/17, ZHW 2019, 308;
Förster, Das Verspätungsgeld – eine (fast) unbekannte steuerliche Sanktion für öffentliche und private Versicherungsträger, DVBl 2020, 904.
Verwaltungsanweisungen:
BMF vom 01.10.2009, BStBl I 2009, 1172 (Besteuerung von Versicherungserträgen);
BMF vom 31.03.2010, BStBl I 2010, 270 (Private Altersvorsorge, betriebliche Altersversorgung);
BMF vom 13.09.2010, BStBl I 2010, 681 (Vorsorgeaufwendungen, Altersbezüge, einkommensteuerrechtliche Behandlung);
BMF vom 07.12.2011, BStBl I 2011, 1223 (Rentenbezugsmitteilungsverfahren);
BMF vom 06.03.2012, BStBl I 2012, 238 (Anhebung der Altersgrenzen);
BMF vom 18.06.2013, BStBl I 2013, 768 (Rentenversicherungen, (Teil -)Auszahlungen des Zeitwertes nach Beginn der Rentenzahlung, Versicherungsleistung, Summe der entrichteten Beiträge, Berechnung des Unterschiedsbetrages);
BMF vom 24.07.2013, BStBl I 2013, 1022 (Private Altersvorsorge, betriebliche Altersversorgung);
BMF vom 19.08.2013, BStBl I 2013, 1087 (Vorsorgeaufwendungen, Altersbezüge, einkommensteuerrechtliche Behandlung);
BMF vom 10.01.2014, BStBl I 2014, 70 (Vorsorgeaufwendungen, Altersbezüge, einkommensteuerrechtliche Behandlung);
BMF vom 13.01.2014, BStBl I 2014, 97 (Steuerliche Förderung der privaten Altersvorsorge und betrieblichen Altersversorgung);
BMF vom 13.03.2014, BStBl I 2014, 554 (Eigenheimrente, Wahl der Einmalbesteuerung und Aufgabe der Selbstnutzung in einem VZ);
BMF vom 24.05.2017, BStBl I 2017, 820, Rn 181ff (Einkommensteuerrechtliche Behandlung von Vorsorgeaufwendungen – Gemeinsame Regelungen, Datenübermittlung, Einwilligung in die Datenübermittlung, Nachweis bei fehlgeschlagener Datenübermittlung);
BMF vom 11.06.2018, BStBl I 2018, 715 (Bescheinigungsverfahren nach § 10 EStG, Datenübermittlung; Bekanntmachung des Zeitpunktes der erstmaligen Verwendung des Zeichensatzes UNICODE String.Latin mit Codierung UTF-8 für die Datenübermittlungen nach § 10 Abs 2a und 4b EStG und § 22a EStG nach § 2 Abs 3 S 2 iVm Abs 2 S 2 und 3 AltvDV);
FinMin SchlH vom 03.02.2023, VI 303-S 2523–329 (Energiepreispauschale für Rentenbeziehende (EPP II); keine Angaben in der Steuererklärung für 2022 zu tätigen).
I. Allgemeines
Rn. 1
Stand: EL 166 – ET: 08/2023
Die Vorschrift wurde durch das AltEinkG vom 05.07.2004 (BGBl I 2004, 1427) in das EStG eingefügt. Sie trat zum 01.01.2005 in Kraft und dient der Sicherstellung der Besteuerung von Renten und anderen Leistungen iSd § 22 Nr 1 S 3 und Nr 5 EStG. Dies geschieht durch Mitteilung der Rentenbezüge (sog Rentenbezugsmitteilung) durch die in § 22a Abs 1 S 1 EStG genannten Institutionen (zB Träger der gesetzlichen Rentenversicherung) an die zentrale Stelle iSd § 81 EStG (Deutsche Rentenversicherung Bund; früher: BfA), die die zusammengefassten Daten an die zuständigen Landes-FinBeh weiterleitet (§ 5 Abs 1 Nr 18 Buchst c FVG). Hierdurch wird den FinBeh ein nachträglicher Datenabgleich ermöglicht (BT-Drucks 16/2712, 52).
Der Gesetzgeber wollte damit möglichen Erhebungsdefiziten entgegenwirken und damit dem verfassungsrechtlich gebotenen Verifikationsprinzip Rechnung tragen, wonach die FinBeh für eine zutreffende Erfassung der Besteuerungsgrundlagen und gleichmäßige Erhebung der Steuern zu sorgen haben (vgl BT-Drucks 15/2150, 43 unter Hinweis auf das Zins-Urt des BVerfG vom 27.06.1991, BStBl II 1991, 654). Auch die Rspr geht davon aus, dass das Verfahren nach § 22a EStG geeignet ist, möglichen strukturellen Vollzugsdefiziten im Bereich der Rentenbesteuerung entgegenzuwirken (FG BdW vom 07.07.2011, EFG 2012, 123). Dies hat der BFH bestätigt; das Rentenbezugsmitteilungsverfahren ist danach erforderlich, um die Gleichmäßigkeit der Besteuerung in Bezug auf die meldepflichtigen Einkünfte zu gewährleisten (BFH BStBl II 2019, 430 mit ausführlicher Begründung).
Für die Sammlung, Auswertung und Weitergabe der nach § 22a EStG übermittelten Daten an die Landes-FinBeh ist grds das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) zuständig, das sich zur Durchführung dieser Aufgaben aber der Deutschen Rentenversicherung Bund, soweit diese zentrale Stelle iSd § 81 EStG ist, im Wege der Organleihe bedient (dies ist verfassungsgemäß, BFH BStBl II 2019, 438). Die Deutsche Rentenversicherung Bund unterliegt insoweit de...