Schrifttum (ab 2000):
Hopfner, Der neue Telefonkostenerlass, BB 2000, 2131;
Kanzler, Urteilsanmerkung zu BFH BStBl II 2002, 829, FR 2002, 1129;
Mit, Urteilsanmerkung zu BFH BStBl II 2002, 829, DStR 2002, 1569;
Grote/Kellersmann, Die steuerliche Behandlung der Outplacementberatung, DStR 2002, 741;
Dahl, Unscharfe Konturen beim ausufernden lohnsteuerfreien Auslagenersatz – zum jüngsten Instrumentenreparaturen-Fall des BFH, BB 2006, 2273;
Herrler/Herrler, Mehr Netto vom Brutto – Bausteine und Grenzen der Nettolohnoptimierung, NWB 6/2019, 350.
a) Allgemeines
Rn. 1850
Stand: EL 170 – ET: 01/2024
§ 3 Nr 50 EStG befreit von der ESt:
Durchlaufende Gelder (§ 3 Nr 50 EStG Fall 1) |
Auslagenersatz (§ 3 Nr 50 EStG Fall 2) |
Dh Beträge, die der ArbN vom ArbG erhält, um sie für ihn auszugeben |
Dh Beträge, durch die Auslagen des ArbN für den ArbG ersetzt werden |
Rn. 1850a
Stand: EL 170 – ET: 01/2024
Die Vorschrift ist deklaratorisch, es handelt sich um nicht steuerbare Zuwendungen außerhalb des Arbeitslohns (BFH BStBl II 2006, 473; 1970, 69; Bergkemper, FR 1996, 509; von Bornhaupt, NWB F 6, 3129; Offerhaus, BB 1990, 2017, 2020; Ross in Frotscher/Geurts, § 3 Nr 50 EStG Rz 1). S dazu genauer bei den Erläuterungen der beiden Begriffe "durchlaufende Gelder" (s Rn 1866) und "Auslagenersatz" (s Rn 1867).
b) Verfassungsrecht
Rn. 1851
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Verfassungsrechtliche Bedenken gegen § 3 Nr 50 EStG bestehen nicht.
c) Zur Abgrenzung zum WK-Ersatz
ca) Allgemeines
Rn. 1852
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§ 3 Nr 50 EStG betrifft nicht
- den WK-Ersatz (BFH BStBl II 2006, 473 FG D'dorf DStRE 2000, 729 rkr, dh dieser ist nicht nach § 3 Nr 50 steuerfrei, H 3.50 LStH 2023, ggf aber nach § 3 Nr 13 oder 16 EStG, s Rn 1853). Umgekehrt sind durchlaufende Gelder oder Auslagenersatz kein stpfl Arbeitslohn (BFH BStBl II 2006, 473). BFH BStBl II 1972, 137; 1972, 677; 1973, 601; 1980, 289 meinen noch zu Unrecht, § 3 Nr 13 bzw 16 EStG seien ein besonders geregelter Fall des WK-Ersatzes. Die Abgrenzung zwischen (idR) stpfl WK-Ersatz und steuerfreiem Auslagenersatz ist nach Ansicht des BFH "noch nicht im Einzelnen für alle Fälle abschließend geklärt" (BFH BStBl II 1995, 906; 2006, 473).
- und auch nicht den Ersatz der Kosten der privaten Lebensführung des ArbN (H 3.50 LStH 2023), s Rn 1870.
Rn. 1853
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Inwieweit der WK-Ersatz steuerfrei ist, bestimmt sich nach dem Willen des Gesetzgebers seit VZ 1990 (durch SteuerreformG 1990, BGBl I 1988, 1093, dazu s BT-Drucks 11/2157, 137) nur noch nach § 3 Nr 13 und 16 EStG. Die Vorschrift des § 3 Nr 13 und 16 EStG sollte den WK-Ersatz abschließend regeln (vgl Plückebaum/Wendt/Ehmcke, Steuerreform 1990, 19). Die tatsächliche Lage sieht jedoch anders aus (BFH BStBl II 2007, 536). Weitere Vorschriften, die den WK-Ersatz tatsächlich regeln, sind ua § 3 Nr 4b, 12 S 2, 30, 31 Hs 2, 32, 34 S 1 EStG (vgl Bergkemper, FR 1996, 509, 512; von Bornhaupt, NWB F 6, 3129, 3131).
Rn. 1854
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vorläufig frei
cb) Abgrenzungstheorien
cba) Übersicht
Rn. 1855
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Die Abgrenzung zwischen § 3 Nr 13, 16 EStG einerseits und § 3 Nr 50 EStG andererseits ist daher bedeutsam. Es werden dafür die folgenden Ansichten vertreten (BFH BStBl II 2006, 473):
Abgrenzungskriterien |
Erläuterung dazu |
Veranlassung/für wessen Rechnung |
s Rn 1856–1858 |
Geschäftskreise |
s Rn 1859 |
Arbeitsrechtliche Gesichtspunkte |
s Rn 1860 |
Stellvertretung/Botenschaft |
s Rn 1861 |
cbb) Abgrenzung nach der Veranlassung bzw danach, für wessen Rechnung der ArbN die Ausgaben macht
Rn. 1856
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Die ständige Rspr des BFH (BFH BStBl II 1969, 45; 1976, 231; BFH/NV 1994, 371 mwN) bejaht Auslagenersatz, wenn dem ArbN vom ArbG auf Nachweis Aufwendungen ersetzt werden, die ausschließlich oder überwiegend durch die Belange des ArbG bedingt und von diesem veranlasst oder (gegen diese Alternative Offerhaus, BB 1990, 2017, 2019) gebilligt sind, ein eigenes Interesse des ArbN an den Ausgaben also nicht besteht. Eine andere Nuance bringen BFH BStBl II 1995, 906; FG D'dorf DStRE 2000, 729 rkr; danach ist Auslagenersatz jedenfalls dann anzunehmen, wenn der ArbN im ganz überwiegenden Interesse des ArbG Aufwendungen tätigt, die der Arbeitsausführung dienen und die nicht zu einer Bereicherung des ArbN führen.
Rn. 1857
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R 3.50 Abs 1 S 1 LStR 2023 und BFH BStBl II 1976, 231 stellen für die Frage, ob es sich um durchlaufende Gelder oder Auslagenersatz handelt, darauf ab, ob der ArbN die Ausgaben für Rechnung des ArbG macht. Ob er dabei im eigenen Namen oder im Namen des ArbG handelt, ist danach belanglos. Außerdem muss über die Ausgaben einzeln abgerechnet werden. Ähnlich stellte auch zB BFH BStBl III 1966, 607 darauf ab, dass Auslagenersatz bzw durchlaufende Gelder im Interesse des ArbG für dessen Rechnung erfolgen.
Rn. 1858
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Die Abgrenzung nach der Veranlassung oder danach, für wessen Rechnung die Ausgaben gemacht sind, dürfte nach hier vertretener Ansicht nicht zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
cbc) Abgrenzung nach Geschäftskreisen
Rn. 1859
Stand: EL 170 – ET: 01/2024
Nach dieser Ansicht ist darauf abzustellen, wessen Geschäft der ArbN geführt hat. Führt er
- ein Geschäft seines ArbG aus, so handelt es sich um durchlaufende Gelder oder Auslagenersatz n...