Dr. Peter Handzik, Edgar Stickan
ea) Überblick
Rn. 46
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
§ 3 Nr 1 Buchst d EStG stellt von der ESt frei:
Zu vergleichbaren Leistungen EU-/EWR-ausländischer und schweizerischer Rechtsträger s Rn 119fff.
eb) Mutterschaftsgeld nach § 19 MuSchG (§ 3 Nr 1 Buchst d EStG Fall 1)
Rn. 46a
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
Nach § 19 MuSchG regelt die Gewährung von Mutterschaftsgeld, und zwar:
Personengruppe |
Regelungsinhalt |
Rechtsgrundlage |
(1) |
Frauen, die Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sind |
|
Sie erhalten Mutterschaftsgeld nach SGB V oder nach KVLG 1989für die Zeit der Schutzfristen des § 3 Abs 2 (6 Wochen vor der Entbindung) und § 6 Abs 1 (grds 8 Wochen nach der Entbindung, ggf bis zu 12 Wochen) sowie für den Entbindungstag |
§ 19 Abs 1 MuSchG |
(2) |
Frauen, die nicht Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sind |
|
Sie erhalten Mutterschaftsgeld, wenn sie bei Beginn der Schutzfrist des § 3 Abs 2 (6 Wochen vor der Entbindung) in einem Arbeitsverhältnis stehen oder in Heimarbeit beschäftigt sind, und zwar für die Zeit wie Personengruppe (1), maximal insgesamt EUR 210 |
§ 19 Abs 2 MuSchG |
Rn. 46b
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Ob das Mutterschaftsgeld fortlaufend oder einmalig gewährt ist, ist für die Steuerfreiheit in § 3 Nr 1 Buchst d Fall 1 EStG ohne Belang.
Rn. 46c
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Das Mutterschaftsgeld nach § 19 MuSchG unterliegt dem Progressionsvorbehalt:
Rn. 46d
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Nicht steuerfrei, sondern Einkünfte nach §§ 18 oder 19 EStG sind aber das Arbeitsentgelt
ec) Mutterschaftsgeld nach § 200 RVO (§ 3 Nr 1 Buchst d EStG Fall 2)
Rn. 46e
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Art 7 des Gesetzes zur Neuausrichtung der Pflegeversicherung (vom 23.10.2012, BGBl I 2012, 2246) hob § 200 RVO mit Wirkung ab 30.10.2012 (Art 16 Abs 1 des Gesetzes) auf. Aus Aktualitätsgründen wird daher § 200 RVO nicht weiter erläutert. Es unterlag nach § 32b Abs 1 Nr 1 Buchst c EStG dem Progressionsvorbehalt. Da die Vorschrift aufgehoben ist, sollte der Gesetzgeber § 3 Nr 1 Buchst d EWStG entsprechend anpassen (glA Ross in Frotscher/Geurts, § 3 EStG Nr 1 Rz 23).
ed) Mutterschaftsgeld nach § 14 KVLG (§ 3 Nr 1 Buchst d EStG Fall 3)
Rn. 47
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§ 14 Abs 1 KVLG 1989 (2. Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte) regelt, wer Mutterschaftsgeld nach § 24i SGB V erhält:
Rn. 47a
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Nach § 14 Abs 2 KVLG 1989 erhalten (als Auffangvorschrift) Mutterschaftsgeld iHd Krankengeldes unter den Voraussetzungen des § 24i Abs 3 und 4 SGB V:
Rn. 47b
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Für die Frage fortlaufende oder einmalige Zahlung gilt s Rn 46b entsprechend.
Rn. 48
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Das Mutterschaftsgeld nach § 14 KVLG unterliegt dem Progressionsvorbehalt (§ 32b Abs 1 Nr 1 Buchst c EStG, falls es von einem inländischen Träger geleistet wird, § 32b Abs 1 Nr 1 Buchst k EStG iVm § 3 Nr 2 Buchst e EStG, falls es von einem EU-/EWR-ausländischen oder schweizerischen Rechtsträger geleistet wird).
ee) Die Sonderunterstützung für im Familienhaushalt beschäftigte Frauen, § 12 MuSchG aF (§ 3 Nr 1 Buchst d EStG Fall 4)
Rn. 49
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
Diese Sonderunterstützung wurde im Familienhaushalt beschäftigten Frauen gewährt, ...