Rn. 150

Stand: EL 155 – ET: 12/2021

Dieser Verstoß soll darin zu sehen sein, dass der Familienleistungsausgleich – bei der Höhe der Kinderfreibeträge – lediglich den sozialhilferechtlichen Mindestbedarf, nicht aber die Aufwendungen entsprechend der bürgerlich rechtlichen Unterhaltsverpflichtungen berücksichtigt (vgl Söhn in FS Klein (1994), 421; Lang in FS Klein (1994), 437; Lieber, DStZ 1997, 207; Kulmsee, DStZ 1998, 14).

 

Rn. 151

Stand: EL 155 – ET: 12/2021

Diese gegen die Höhe der Kinderfreibeträge gerichteten Bedenken treffen auf das Kindergeld nach dem X. Abschn nicht zu. Für dessen Höhe gelten nicht die verfassungsrechtlichen Vorgaben wie für die Kinderfreibeträge (vgl Jachmann in K/S/M, § 31 EStG Rz 51 (März 2004)).

Dem Gesetzgeber kommt vielmehr bei der Ausfüllung des aus Art 6 Abs 1 GG abgeleiteten Familienförderungsgebots auch hinsichtlich der Höhe des Kindergeldes ein weiter Gestaltungsspielraum zu (vgl BVerfG v 29.05.1990, 1 BvL 20/84, 1 BvL 26/84, 1 BvL 4/86, BStBl II 1990, 653, 656; BFH v 26.02.2002, VIII R 92/98, BStBl II 2002, 596; Jachmann in K/S/M, § 31 EStG Rz A 51 (März 2004); BVerfG v 08.06.2004, 2 BvL 5/00, BFH/NV 2005, Beilage 1, 33; BVerfG v 11.01.2005, 2 BvR 167/02, BFH/NV 2005, Beilage 3, 260; BFH v 19.05.2004, III R 55/03, BStBl II 2006, 291).

 

Rn. 152

Stand: EL 155 – ET: 12/2021

Darüber hinaus hat das BVerfG entschieden, aus Art 3 Abs 1 GG iVm Art 6 Abs 1 GG folge nicht, dass die Unterhaltsleistungen für Kinder in Höhe der bürgerlich-rechtlichen Verpflichtungen steuerlich berücksichtigt werden müssten (BVerfG v 29.05.1990, 1 BvL 20/84, 1 BvL 26/84, 1 BvL 4/86, BStBl II 1990, 653, 659).

 

Rn. 153–162

Stand: EL 155 – ET: 12/2021

vorläufig frei

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