1. Zur Frage des negativen Progressionsvorbehalts
a) Rechtslage bis einschließlich VZ 2007
Rn. 133
Stand: EL 150 – ET: 04/2021
Aus Aktualitätsgründen unterbliebt die Darstellung der Rechtslage, s dazu die bisherige Kommentierung.
b) Rechtslage ab VZ 2008 und auf Antrag ggf auch davor
Rn. 133a
Stand: EL 150 – ET: 04/2021
Hierzu s Rn 132c
2. Die nicht der deutschen ESt unterliegenden Einkünfte
a) Allgemeines
Rn. 133b
Stand: EL 150 – ET: 04/2021
Für den Begriff der "Einkünfte" gilt § 2 Abs 2 EStG (FG Münster 11 K 2115 E, DStRE 2017,1500, rkr; auch s Rn 113), dazu s Rn 102f, 113. Gemeint sind zB (vgl § 1 Abs 3 S 3 EStG) Dividenden an den im Ausland ansässigen StPfl (vgl Art 10 OECD-MA), die sein Wohnsitzstaat besteuert.
b) Anwendung des § 2 Abs 5b EStG
Rn. 134
Stand: EL 150 – ET: 04/2021
Auch § 2 Abs 5b EStG ist anzuwenden, dh, Kapitaleinkünfte nach § 32d Abs 1 EStG (wegen des besonderen Steuersatzes für die Kapitaleinkünfte) und § 43 Abs 5 EStG (wegen der Abgeltungswirkung der KapSt) sind nicht in den Progressionsvorbehalt einzubeziehen (FG Münster 11 K 2115 E, DStRE 2017,1500, rkr zu § 32b Abs 1 Nr 3 EStG, mE auch auf Nr 5 übertragbar, glA Gühne, NWB 20/2017, 1511). Da ausländische Kapitaleinkünfte nicht der deutschen AbgSt unterliegen, ist nach dem FG Münster aaO zu prüfen, ob diese bei einer fiktiven inländischen StPfl der deutschen AbgSt unterliegen würden (dann kein Progressionsvorbehalt) oder nicht; ob dabei wegen des geringen persönlichen Steuersatzes der betreffende StPfl im Inland einen Antrag auf tarifliche Besteuerung gestellt hätte, sei dabei unerheblich (kritisch zur Entscheidung Gühne, NWB 20/2017, 1511).
3. Nicht einem Steuerabzug unterliegende Einkünfte
Rn. 134a
Stand: EL 150 – ET: 04/2021
Seit VZ 2007 (Art 1 Nr 19 Buchst a Doppelbuchst bb JStG 2006 v 13.12.2006, BGBl I 2006, 2878) erfasst die Vorschrift auch Einkünfte, die einem Steuerabzug unterliegen (was sich bisher schon aus § 50 Abs 5 S 2 Nr 2 S 6 EStG aF ergab), aber bei der Ermittlung des zvE nicht erfasst werden, da der bisherige Wortlaut missverständlich war (BT-Drucks 16/2712, 53).
Rn. 134b
Stand: EL 150 – ET: 04/2021
Nach § 50 Abs 2S 1 EStG gilt grds bei beschränkt StPfl, dass für Einkünfte, die dem Steuerabzug vom KapErtr (KapSt) oder aufgrund § 50a EStG (Aufsichtsratssteuer, Künstlersteuer usw) unterliegen, dieser Steuerabzug Abgeltungswirkung hat, also endgültig ist. § 50 Abs 2 S 2 Nr 4 Buchst a-c EStG iVm § 50 Abs 2 S 6 EStG durchbricht (ua) diesen Grundsatz für beschränkt stpfl EU-/EWR-ansässige ArbN mit Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit. Diese können auf Antrag zur ESt veranlagt werden, insb um höhere WK geltend machen zu können.
4. Die Ermittlung der Höhe der nicht der deutschen ESt/einem Steuerabzug unterliegenden Einkünfte
Rn. 135
Stand: EL 150 – ET: 04/2021
Hierzu s Rn 117f.