1. Der Grundsatz
Rn. 225
Stand: EL 155 – ET: 12/2021
Die Sonderabschreibung können grds beanspruchen:
- natürliche, unbeschränkt oder beschränkt stpfl Personen,
- PersGes oder Gemeinschaften (§ 7g Abs 7 EStG). Dabei kann sich die Sonderabschreibung auf das Gesamthands- oder das Sonder-BV eines oder mehrerer Gesellschafter/Gemeinschafter beziehen. Mangels Koppelung an den IAB kann eine Sonderabschreibung etwa im Gesamthandsvermögen möglich sein, auch wenn ein IAB im Sonder-BV gebildet wurde, oder umgekehrt eine Sonderabschreibung im Sonder-BV, auch wenn der IAB im Gesamthandsvermögen gebildet wurde,
- unbeschränkt oder beschränkt stpfl Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen iSd § 1 KStG (s R 8.1 Abs 1 Nr 1 KStR 2015).
2. Besonderheiten bei der Gewinnermittlung nach § 13a EStG
a) Rechtslage für vor dem 31.12.2015 endende Wj
Rn. 226
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Hier war wie folgt zu unterscheiden (BMF v 25.02.2004, BStBl I 2004,337 Tz 32 zu § 7g EStG aF – Ansparrücklage – und wohl auch, obwohl nicht explizit unterschieden wird, BMF v 20.11.2013, BStBl I 2013, 1493 Tz 47 EStG zum IAB)
- iF § 13a Abs 3–5 EStG: insoweit keine Sonderabschreibung möglich,
- iF § 13a Abs 6 EStG: Sonderabschreibung möglich.
b) Rechtslage für nach dem 31.12.2015 endende Wj
Rn. 227
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Eine Sonderabschreibung nach § 7g Abs 5 ff ist seitdem nicht mehr zulässig (§ 13a Abs 3 S 2 EStG, sKulosa in Schmidt, § 7g EStG Rz 1, 40. Aufl 2021); dies betrifft erstmals die nach dem 31.12.2015 endenden Wj (Art 5 Nr 12, 23b des Gesetzes zur Anpassung der AO an den Zollkodex der Union und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften v 22.12.2014, BGBl 2014, 2417, s § 52 Abs 22a S 1, 2 EStG).
3. Besonderheiten gegenüber § 7a EStG
Rn. 228
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Von den gemeinsamen Vorschriften in § 7a EStG sind auf die Sonderabschreibung nach § 7g Abs 5ff EStG:
1 GlA Kratzsch in Frotscher/Geurts, § 7g EStG Rz 5a
2 s Rn 236
4. Keine Koppelung an den IAB
Rn. 229
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Ob der StPfl vor Anschaffung/Herstellung des betreffenden WG den IAB geltend gemacht hat, ist für die Frage, ob er Sonderabschreibungen nach § 7g Abs 5ff EStG beansprucht, ohne Bedeutung (glA Kratzsch in Frotscher/Geurts, § 7g EStG Rz 80).
5. Die begünstigten Betriebe (§ 7g Abs 6 Nr 1 EStG)
a) Zeitlicher Anwendungsbereich
Rn. 230
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Hierbei ist zu unterscheiden wie folgt (§ 52 Abs 16 S 1 EStG idF Art 1 Nr 18 Buchst c JStG 2020 v 21.12.2020, BGBl I 2020, 3096):
(1) |
Wj = Kj (Hs 1 des § 52 Abs 16 S 1 EStG)
- Neuregelung erstmals für nach dem 31.12.2019 endende Wj
- Altregelung letztmals für vor dem 31.12.2019 endende Wj.
|
(2) |
Abweichendes Wj (Hs 2 des § 52 Abs 16 S 1 EStG)
- Neuregelung spätestens für Sonderabschreibungen, die in nach dem 17.07.2020 endenden Wj beansprucht werden
- Altregelung letztmals für Sonderabschreibungen, die in vor dem 17.7.2020 endenden Wj beansprucht werden.
|
Rn. 231
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Zu weiteren Fragen der zeitlichen Anwendung s Rn 5.
b) Konsequenzen für die entscheidenden Merkmale des Betriebs
Rn. 232
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Aus dem zeitlichen Anwendungsbereich folgt:
Rn. 233
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Es entscheiden dann auch unterschiedliche Zeitpunkte:
Welche Regelung ist betroffen? |
Welche Merkmale entscheiden |
Welcher Zeitpunkt entscheidet? |
Altregelung (s Rn 230) |
Größenmerkmale in § 7g Abs 1 S 2 Nr 1 a–c EStG aF |
Schluss des Wj, das der Anschaffung/Herstellung vorangeht |
Neuregelung (s Rn 230) |
Gewinngrenze in § 7g Abs 1 S 2 Nr 1 EStG |
Gewinn im Wj, das der Anschaffung/Herstellung vorangeht |
c) Betriebseröffnung
Rn. 234
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Bei der Frage der Inanspruchnahme der Sonderabschreibung im Wj der Betriebseröffnung ergibt sich daraus:
6. Die Betriebsbezogenheit der Sonderabschreibung, Besonderheiten gegenüber § 7a EStG
Rn. 235
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§ 7g Abs 5ff EStG sind nicht auf die Person des StPfl, sondern ausschließlich auf die einzelnen Betriebe bezogen (FG Köln v 14.08.2000, 6 V 3304/00, DStRE 2000, 1235 rkr; Reddig, FR 2018, 925). Dazu s Rn 68 für den IAB.