A. Geltungszeit
Rn. 1
Stand: EL 144 – ET: 07/2020
Die Vorschrift ist durch das dritte StÄndG 1967 v 22.12.1967 mit Wirkung v 01.01.1968 in das EStG eingefügt worden (BGBl I 1967, 1334). Änderungen mit im Wesentlichen redaktioneller Bedeutung sind durch das StÄndG 1973 v 26.06.1973 (BGBl I 1973, 676) sowie durch das G zur Neufassung des UStG und zur Änderung anderer G v 26.11.1979 (BGBl I 1979, 1953) erfolgt.
Mit dem StBereinG 1986 v 19.12.1985 (BGBl I 1985, 2436) ist § 9b Abs 3 aufgehoben worden, weil die darin getroffene Regelung über den Selbstverbrauch (sog Investitionssteuer) durch dessen Wegfall im UStG 1980 (BGBl I 1979, 1953) gegenstandslos geworden war.
Die Bestimmung ist geändert worden durch das StÄndG 2001 (BGBl I 2001, 3794), mit dem § 9 Abs 1 S 2 gestrichen worden ist.
Die aktuelle Fassung beruht auf der Neufassung des EStG v 08.10.2009 (BGBl I 2009, 3366), die in Abs 2 durch Art 11 Nr 4 des Gesetzes zur Anpassung des InvStG und anderer Gesetze an das AIFM-Umsetzungsgesetz (AIFM-Steuer-Anpassungsgesetz – AIFM-StAnpG) v 18.12.2013, BGBl I 2013, 4318 geändert wurde.
B. Rechtsentwicklung
1. Einkommensteuerrecht
Rn. 2
Stand: EL 144 – ET: 07/2020
Die Norm ist durch die Umstellung der USt von einer kumulativen USt (Allphasen-Brutto-USt) zur Netto-Allphasen-USt mit Vorsteuerabzug erforderlich geworden. Bis zum 01.01.1968 war die USt verdeckt in den Preisen für Lieferungen und Leistungen enthalten. Sie gehörte damit wegen ihres Kostencharakters zu den AK/HK von WG. Erst durch die Einführung des Vorsteuerabzugs (§ 33 UStG v 29.05.1967, BGBl I 1967, 545) und der damit verbundenen Kostenneutralität der USt für den zum Vorsteuerabzug berechtigten Unternehmer ist die ertragsteuerliche Behandlung der für Leistungseingänge in Rechnung gestellten USt (Vorsteuer) regelungsbedürftig geworden.
2. Umsatzsteuerrecht
Rn. 3
Stand: EL 144 – ET: 07/2020
Der Kernbereich der Regelung des § 15 Abs 1 UStG, nämlich die Umstellung der alten Allphasen-Brutto-USt auf eine Netto-Allphasen-USt mit Vorsteuerabzug, ist mit Wirkung ab 01.01.1968 durch § 33 vom 29.05.1967 (BGBl I 1967, 545) in das UStG aufgenommen worden. Seitdem hat die Bestimmung eine Vielzahl, teilweise grundlegender Änderungen erfahren. Die wichtigsten Änderungen sind durch die folgenden Gesetze erfolgt:
- StÄndG 1973 v 26.06.1973 (BGBl I 1973, 676),
- Gz v 24.06.1975 (BGBl I 1975, 1509),
- UStG 1980 v 26.11.1979 (BGBl I 1979, 1953, berichtigt in BGBl I 1980, 137),
- G v 18.08.1980 (BGBl I 1980, 1537),
- WoBauFG v 22.12.1989 (BGBl I 1989, 2408),
- USt-BinnenmarktG v 25.08.1992 (BGBl I 1992, 1548),
- StEntlG 1999/2000/2002 v 24.03.1999 (BGBl I 1999, 402),
- StSenkG 2000 v 23.10.2000 (BGBl I 2000, 1433),
- StÄndG 2001 v 20.12.2001 (BGBl I 2001, 3794),
- StÄndG 2003 v 15.12.2003 (BGBl I 2003, 2645),
- HaushaltsbegleitG (HBeglG) 2004 v 29.12.2003 (BGBl I 2003, 3076),
- JStG 2007 v 13.12.2006 (BGBl I 2006, 2878),
- JStG 2009 v 19.12.2008 (BGBl I 2008, 2794),
- Gesetz zur Umsetzung steuerlicher EU-Vorgaben sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften – StEUVUmsG – v 08.04.2010 (BGBl I 2010, 386,
- JStG 2010 v 08.12.2010 (BGBl I 2010, 1768),
- AmtshilfeRLUmsG v 26.06.2013 (BGBl I 2013, 1809).
C. Zweck der Norm
Rn. 4
Stand: EL 144 – ET: 07/2020
Die Vorsteuer, auf deren Erstattung ein Anspruch gegenüber dem FA besteht, belastet den StPfl nicht. Zweck der in § 9b Abs 1 EStG getroffenen Regelung ist es deshalb, auszuschließen, dass die Vorsteuer die AK oder HK eines WG erhöht und sich damit über die AfA gewinnmindernd auswirken kann (zum Zweck der Vorschrift allg BT-Drucks V/2185, 7; FG Nds v 22.10.1992, II 438/91, EFG 1993, 388). Darüber hinaus regelt die Vorschrift die Folgen einer Berichtigung des Vorsteuerabzugs (§ 9b Abs 2 EStG).