Globalisierung und immer schneller ablaufende Veränderungsprozesse in der weltweiten Wirtschaft lassen Unternehmen zunehmend die Bedeutung des Humankapitals erkennen. Ein Kapital, das sich aus Erfahrungen, Wissen über Märkte, Technik, Entwicklungen, Produkte und Kunden, um nur einige zu nennen, zusammensetzt. Das haben längst auch Analysten erkannt, die neben Bilanz und Wertpapieren auch zunehmend das Humankapital betrachten. Die demographischen Veränderungen aufgrund einer längeren Lebensarbeitszeit und einer längeren Lebenszeit von Menschen, aber auch die zunehmende Komplexität von Unternehmensprozessen setzen die Erhaltung und Förderung von Humankapital in Unternehmen voraus, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Um diesen ständig wachsenden Anforderungen gerecht werden zu können, benötigen Unternehmen eine innovative HR-Strategie. Diese sichert Wachstum, bringt Wettbewerbsvorteile und steigert damit letztendlich den Unternehmenswert. Auf diesem Weg der Steigerung des Unternehmenswertes gewinnt die Bewertung des Humankapitals, das nach Möglichkeit in monetären Kennzahlen ausgewiesen werden soll, immer mehr an Bedeutung. Dabei geht es nicht darum einen absoluten Wert zu finden, vielmehr muss das Humankapital eines Mitarbeiters immer im Kontext des spezifischen Arbeitsumfeldes, also relativ betrachtet werden. Es gibt also gute Gründe, Human Capital Management einzuführen. Jedoch wäre es übertrieben zu sagen, jedes Unternehmen braucht es. Immerhin muss auch der Nutzen zum Aufwand ins Verhältnis gesetzt werden. Entscheidet sich jedoch ein Unternehmen für das Human Capital Management, muss es als Konsequenz richtig gemacht werden.
Die Bewertung von Humankapital stellt hohe Anforderung an das Wissensmanagement in einem Unternehmen. Normalerweise bewerten Unternehmen nur finanzielle Kriterien. Der wirkliche Wert eines Unternehmens muss aber auch die Bewertung von intellektuellem Kapital beinhalten. Denn letztendlich bedeutet Humankapital die Fähigkeit, Wissen und Werte in vermögensschaffende Ressourcen umzuwandeln. Viele Unternehmen arbeiten bisher kaum mit dem Humankapital, weil sie zurzeit auf die Marktsituation mit Einsparung von Arbeitsplätzen und der Automatisierung von Arbeitsabläufen reagieren. Allerdings wird bisher Wissen noch nicht automatisiert.
Das Humankapital ist an Mitarbeiter gebunden und scheidet mit ihnen aus dem Unternehmen aus. Deshalb ist es als Personaler wichtig, das Humankapital zu fördern und an das Unternehmen zu binden. Trotzdem sollte der Mensch noch Mensch bleiben dürfen und nicht zum Objekt degradiert werden.