Die Organisation von Profit-Centern kann sehr unterschiedlich und den individuellen Gegebenheiten des Unternehmens angepasst sein. Traditionell werden Profit-Center mit Blick auf den Absatzmarkt eingeteilt. In den letzten Jahren kommt jedoch immer häufiger die zusätzliche Gliederung nach betrieblichen Funktionen hinzu.
Produktgruppen
Abb. 1 zeigt eine solche traditionelle Profit-Center-Gliederung nach Produktgruppen. Jedes Profit-Center verfügt über die gleichen Funktionen und führt die Arbeiten selbstständig aus. Unterstützt werden alle Einheiten durch die zentral organisierten Dienstleistungsbereiche der Verwaltung. Jedes Profit-Center kann sich auf die für den Erfolg der Produktgruppen notwendigen Aufgaben konzentrieren und spezialisiert sich darauf.
Abb. 1: Profit-Center-Organisation nach Produktgruppen
Vertriebswege
Ein anderes Gliederungsschema wird in stark vertriebsorientierten Unternehmen angewandt. Die Profit-Center werden dabei in Abhängigkeit von den Vertriebswegen gebildet. So können die gleichen Produkte auf verschiedenen Wegen an den Kunden gebracht werden:
- Direktverkauf an Endverbraucher;
- Belieferung über den Großhandel;
- Belieferung an den Einzelhandel;
- Verkauf per Online-Shop.
Kundengruppen
Auch die Einteilung der Profit-Center nach Kundengruppen kann in vielen Unternehmen sinnvoll sein. Dort könnten z. B. Privatkunden, Industriekunden oder Behörden unterschieden werden. Auch die regionale Aufteilung der Verantwortung z. B. in die Profit-Center Nord-, West-, Süd- und Ostdeutschland, ist vorstellbar.
Da diese Ausrichtung der Profit-Center auf den Absatzmarkt auch kostenrechnerisch am einfachsten nachzuvollziehen ist, ist sie sehr weit verbreitet. Mit der steigenden Abhängigkeit der Kernbereiche des Unternehmens von stark spezialisierten Abteilungen (Einkauf, Controlling und vor allem die Informationsverarbeitung) kommt es jedoch immer öfter auch zur Schaffung von Profit-Centern, die sich an den betrieblichen Funktionen orientieren. Nachvollziehbar ist z. B. die Konzentration der Produktionsbereiche in einem Profit-Center, während die Vertriebsbereiche sich anhand von Kundengruppen organisieren. Gleiche Produkte nur für unterschiedliche Abnehmer können keine Zersplitterung der Produktions- und Beschaffungsfunktion begründen.
Abb. 2: Profit-Center-Organisation nach Regionen und Funktionen
Abb. 2 zeigt eine Organisation der Profit-Center nach Funktionen, wobei die Vertriebsfunktion nochmals regional unterteilt ist. In einer solchen Struktur entstehen wesentlich mehr Beziehungen zwischen den einzelnen Profit-Centern als in einer reinen Ausrichtung auf die Absatzmärkte. Der Bereich Technik bringt Leistungen, die bewertet werden müssen, ebenso die Informationsverarbeitung. Hierbei treten die gleichen Probleme auf wie bei der innerbetrieblichen Verrechnung von Kostenstellenleistungen.
Funktional gegliederte Profit-Center haben im Sprachgebrauch der Kostenrechner den Namen
- Service-Center, wenn es sich wie bei der Informationsverarbeitung um eine Dienstleistungsabteilung handelt oder
- Cost-Center, wenn Vor-, Zwischen- oder Endprodukte hergestellt und an andere Profit-Center "verkauft" werden.