Realteilung ohne Spitzenausgleich
Gesellschafter der X-OHG sind A und B zu je ½. Das Gesellschaftsvermögen besteht aus den Wirtschaftsgütern (WG) 1 (Buchwert: 400.000 EUR, gemeiner Wert: 800.000 EUR) und den Wirtschaftsgütern 2 (Buchwert: 200.000 EUR, gemeiner Wert: 800.000 EUR).
Die Kapitalkonten von A und B betragen je 300.000 EUR:
Aktiva |
Bilanz der Realteilungs-OHG |
Passiva |
Buchwert |
gemeiner Wert |
Buchwert |
gemeiner Wert |
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EUR |
EUR |
|
EUR |
EUR |
WG 1 |
400.000 |
800.000 |
Kapital A |
300.000 |
800.000 |
WG 2 |
200.000 |
800.000 |
Kapital B |
300.000 |
800.000 |
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600.000 |
1.600.000 |
|
600.000 |
1.600.000 |
Das Betriebsvermögen des Unternehmens wird real geteilt: A erhält die WG 1 und B die WG 2. Beide Gesellschafter überführen die ihnen zugeteilten Wirtschaftsgüter in eigene Gewerbebetriebe.
Die Gesellschafter müssen die Buchwerte der übernommenen Wirtschaftsgüter fortführen. Dadurch ergibt sich ein verändertes Kapitalkonto im Vergleich zur OHG-Bilanz. A muss sein Kapitalkonto erfolgsneutral von 300.000 EUR auf 400.000 EUR aufstocken (positiver Kapitalanpassungsposten):
Aktiva |
Eröffnungsbilanz A |
Passiva |
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Buchwert |
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Buchwert |
|
|
EUR |
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|
EUR |
WG 1 |
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400.000 |
Kapital A |
300.000 + 100.000 |
400.000 |
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400.000 |
|
|
400.000 |
B muss sein Kapitalkonto von 300.000 EUR auf 200.000 EUR abstocken (negativer Kapitalanpassungsposten). Der BFH nimmt bei dieser Lösung in Kauf, dass stille Reserven von einem Realteiler auf den anderen übergehen. Nach der Realteilung hat A stille Reserven von 400.000 EUR, B von 600.000 EUR. Stille Reserven von 100.000 EUR sind somit von A auf B übergegangen.
Aktiva |
Eröffnungsbilanz B |
Passiva |
|
Buchwert |
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Buchwert |
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|
EUR |
|
|
EUR |
WG 2 |
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200.000 |
Kapital B |
300.000 ./. 100.000 |
200.000 |
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200.000 |
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200.000 |