Rz. 53
Breitkreuz, Die Haftung des Betreuers nach gescheiterter freiwilliger Krankenversicherung – wie normativ darf ein Schaden sein? – Zugleich ein Beitrag zur Reichweite von § 188 Abs. 4 SGB V, SGb 2015 S. 316.
Determann, Krankenversicherung: Rechtsfolgen der Aufnahme nicht versicherungsberechtigter Personen, WzS 1998 S. 97.
Elsner, Tricksereien mit den Saisonarbeitern?, ErsK 2017 S. 19.
Felix, Das Gesetz zur Beseitigung sozialer Überforderung bei Beitragsschulden in der Krankenversicherung – ein gelungener Weg aus der "Schuldenfalle" in der GKV?, NZS 2013 S. 921, 925.
Geiger, Neue Regelung zum nahtlosen Krankenversicherungsschutz, info also 2014 S. 3.
Hammel, Die Krankenversicherungspflicht nach § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V bei haftentlassenen Personen, SGb 2012 S. 265.
Klose, Das Mitgliedschaftsrecht der Ersatzkassen im SGB V, SGb 1995 S. 477.
Pabst, Absicherung des Krankheitsrisikos für nichtversicherte Hilfeempfänger im Zeichen der Versicherungspflicht, NZS 2012 S. 772.
Schlegel, Gesetz zur Beseitigung sozialer Überforderung bei Beitragsschulden in der Krankenversicherung, jurisPR-SozR 16/2013 Anm. 1.
Rz. 54
Der Träger der Sozialhilfe ist nach § 91a Satz 1 BSHG nicht berechtigt, für den Versicherungsberechtigten den Beitritt zu erklären:
BSG, Urteil v. 19.12.1991, 12 RK 24/90, SozR 3-5910§ 91a Nr. 1 = USK 91161 = BSGE 70 S. 72 = JurionRS 1991, 11319.
Erklärt der Träger der Sozialhilfe als Vertreter ohne Vertretungsmacht den Beitritt zur freiwilligen Krankenversicherung, wird eine freiwillige Mitgliedschaft nicht begründet, wenn nicht innerhalb der 3-monatigen Ausschlussfrist die Vertretungsvollmacht vorgelegt oder die Genehmigung erklärt wird:
BSG, Urteil v. 11.6.1992, 12 RK 59/91, USK 9288 = Die Beiträge 1993 S. 226 = JurionRS 1992, 11334.
Empfänger von Renten aus Sonderversorgungssystemen wurden ab 1.1.1991 nicht krankenversicherungspflichtig nach dem SGB V, so dass gemäß § 309 Abs. 2 eine beitragspflichtige freiwillige Krankenversicherung bestand:
BSG, Urteil v. 10.11.1994, 12 RK 18/94, NZS 1995 S. 275.
Die Mitgliedschaft eines Pflichtversicherten setzt sich nach § 190 Abs. 12 (i. d. F. bis Ende 1995) auch dann als freiwillige Mitgliedschaft fort, wenn die Krankenkasse das Mitglied nicht auf seine Austrittsmöglichkeit hinweist. Weist die Krankenkasse das Mitglied nicht oder verspätet auf seine Austrittsmöglichkeit hin, kann das Mitglied seine Mitgliedschaft nur unter den Voraussetzungen des sozialrechtlichen Herstellungsanspruchs rückwirkend beenden:
Thüringer LSG, Urteil v. 30.8.2005, L 6 KR 39/04, JurionRS 2005, 24862.
Die Beitrittsberechtigung zur Krankenversicherung gehört wegen der Höchstpersönlichkeit der damit bezweckten Mitgliedschaft nicht zu den Gestaltungsrechten, die gemäß § 1922 BGB auf den Erben übergehen:
BSG, Urteil v. 27.8.1998, B 10 KR 5/97 R, BSGE 82 S. 283 = SGb 1999 S. 564 mit Anm. Zindel = SozR 3-5420 § 24 Nr. 1.
Auslegung (nach § 133 BGB) einer auf den Beitritt zur Krankenkasse gerichteten Erklärung (Beitrittserklärung oder bloße Interessenbekundung):
LSG Sachsen-Anhalt, Urteil v. 15.4.2010, L 10 KR 65/07, BeckRS 2010, 72414.
Hat die Krankenkasse es pflichtwidrig versäumt, den Betroffenen über die Möglichkeit eines Beitritts zur freiwilligen Krankenversicherung zu belehren, ist der Betroffene im Wege des sozialrechtlichen Herstellungsanspruchs so zu stellen, als ob er die Frist gewahrt hätte:
LSG Rheinland-Pfalz, Urteil v. 3.3.2011, L 5 KR 108/10, Breithaupt 2011 S. 497 = FamRZ 2011 S. 1826 = NZS 2011 S. 625; dazu Anm. Rieker, jurisPR-SozR 10/2011 Anm. 3.
Wer in die US-amerikanische Krankenversicherung TRICARE einbezogen ist und deren Leistungen auch in Deutschland erhält, verfügt über einen anderweitigen Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall, der die Versicherungspflicht nach § 5 Abs. 1 Nr. 13 ausschließt:
BSG, Urteil v. 20.3.2013, B 12 KR 14/11 R, BSGE 113 S. 160 = SGb 2014 S. 387 mit Anm. Padé = Breithaupt 2014 S. 216 = JurionRS 2013, 42971.
Zum nachgehenden Leistungsanspruch als Prognose für den Nichteintritt der Auffang-Versicherungspflicht und zum Vorrang der Auffang-Versicherungspflicht, wenn wegen Änderungen in den tatsächlichen Verhältnissen die Prognose anzupassen ist:
BSG, Urteil v. 4.3.2014, B 1 KR 68/12 R, NZS 2014 S. 418 = JurionRS 2014, 13917 = NZA 2014 S. 764 = SGb 2014 S. 260 (KF) = BeckRS 2014, 68403 = Breithaupt 2014 S. 908 = SozR 4-2500 § 5 Nr. 22 = USK 2014-2.
Zum vorläufigen Rechtsschutz gegen die Behandlung als obligatorisch freiwillig Versicherter:
LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss v. 30.8.2016, L 9 KR 543/15 B ER, JurionRS 2016, 24539.
Ein Rechtsreferendar ist während der Zeit des juristischen Vorbereitungsdienstes pflichtversichert in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Tritt er im Anschluss daran schriftlich der freiwilligen Krankenversicherung nach § 188 Abs. 3 SGB V bei, so beginnt nach Abs. 2 die Mitgliedschaft mit dem Tag des Ausscheidens aus dem juristischen Vorbereitungsdienst. Die Höhe der Beitragsverpflichtung bestimmt sich nach § 240 SGB V und ist nicht ve...