Im Jahr 1990 wurde auf einem mit einem Erbbaurecht belasteten Grundstück ein Lagergebäude errichtet. Bodenwert 25.000 DM, Gebäudewert 95.000 DM. In den Jahren 1993 und 1994 wurde das Lagergebäude um einen Anbau erweitert. Dadurch erhöhte sich der Gebäudewert auf 110.000 DM. Laufzeit des Erbbaurechts im 1.1.1991 noch 39 Jahre und am 1.1.1995 noch 35 Jahre.
Gesamtwert am 1.1.1991
Bodenwert |
25.000 DM |
Gebäudewert |
95.000 DM |
Ausgangswert |
120.000 DM |
Angleichung an den gemeinen Wert (Wertzahl 80) |
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Gesamtwert |
96.000 DM |
Von diesem Gesamtwert entfallen bei Feststellung der Einheitswerte auf den 1.1.1991 nach § 92 Abs. 3 BewG auf die
1. |
wirtschaftliche Einheit des Erbbaurechts: |
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Bodenwert |
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90 % von |
= 18.000 DM |
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Gebäudewert |
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= 76.000 DM |
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Einheitswert, abgerundet auf volle 100 DM |
94.000 DM |
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umgerechnet in und abgerundet auf volle Euro |
48 .061 EUR |
2. |
wirtschaftliche Einheit des belasteten Grundstücks: |
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10 % des Bodenwerts |
= 2.000 DM |
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Einheitswert |
2.000 DM |
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umgerechnet in und abgerundet auf volle Euro |
1.022 EUR |
Durch den Anbau im Jahr 1994 erhöht sich der Gebäudewert von 95.000 DM auf 110.000 DM; der Bodenwert bleibt unverändert.
Gesamtwert auf den 1.1.1995
Bodenwert |
25.000 DM |
Gebäudewert |
110.000 DM |
Ausgangswert |
135.000 DM |
Angleichung an den gemeinen Wert (Wertzahl 80) |
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Gesamtwert |
108.000 DM |
Von diesem Gesamtwert entfallen bei der Feststellung der Einheitswerte auf den 1.1.1994 nach § 92 Abs. 3 BewG auf die
1. |
wirtschaftliche Einheit des Erbbaurechts: |
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Bodenwert |
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90 % von |
= 18.000 DM |
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Übertrag |
18.000 DM |
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Gebäudewert |
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= 88.000 DM |
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Einheitswert |
106.000 DM |
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umgerechnet in und abgerundet auf volle Euro |
54.196 EUR |
2. |
wirtschaftliche Einheit des belasteten Grundstücks: |
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10 % des Bodenwerts von |
= 2.000 DM |
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Einheitswert |
2.000 DM |
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umgerechnet in und abgerundet auf volle Euro |
1.022 EUR |
Der Gesamtwert am 1.1.1995 von 108.000 DM weicht von dem Gesamtwert am 1.1.1991 von 96.000 DM um 12.000 DM, somit um mehr als 10 % von 96.000 DM (= 9.600 DM) und um mehr als 5.000 DM ab. Damit sind die nach § 22 Abs. 1 Nr. 1 BewG maßgebenden Wertgrenzen beim Gesamtwert überschritten. Eine Wertfortschreibung des Einheitswert des Erbbaurechts auf den 1.1.1995 nach § 92 Abs. 7 Satz 1 BewG ist deshalb zulässig. Der Einheitswert für das belastete Grundstück bleibt unverändert. Damit ergibt sich wieder der Gesamtwert von (106.000 DM + 2.000 DM =) 108.000 DM bzw. 55.218 EUR. Bei der Prüfung, ob der Gesamtwert die Wertgrenzen des § 22 Abs. 1 BewG überschreitet, ist § 30 BewG zwar nach § 92 Abs. 7 Satz 2 BewG entsprechend anzuwenden. Das betrifft jedoch nur die Abrundung auf volle hundert DM, weil § 22 BewG ebenfalls auf Abweichungen in DM abstellt. Die Umrechnung in Euro muss mithin insoweit unterbleiben.