Prof. Dr. Reinhold Hölscher, Dr. Matthias Michael Nelde
Die Anwendungsmöglichkeiten von Optionen sind vielfältig; grundsätzlich lassen sie sich verwenden
- zur Absicherung,
- zur Spekulation und
- zur Arbitrage.
Beim Einsatz von Optionen muss unter anderem berücksichtigt werden, dass ihre Laufzeit begrenzt ist. Ungünstige Wertentwicklungen können daher nicht einfach abgewartet bzw. "ausgesessen" werden.
Eine Absicherung mit Optionen ist beispielsweise möglich, wenn ein Investor Aktien im Bestand hat und diese Aktien gegen einen möglichen Kursverlust absichern möchte. Der Investor benötigt also eine Sicherungsposition, die bei fallenden Kursen an Wert gewinnt. Hier bietet sich ein long put an. Der Wertgewinn aus der Option bei fallenden Kursen gleicht beim perfekten hedging den Verlust aus der Aktienposition genau aus. Da die Optionsposition aber bei steigenden Kursen im Verlust auf die Optionsprämie beschränkt bleibt, kann der Investor trotz der Sicherungsposition an einer positiven Kursentwicklung teilhaben, nur nicht in voller Höhe. Hier zeigt sich der Vorteil des asymmetrischen Risikoprofils einer Option.
Zu spekulativen Zwecken ist der Einsatz von Optionen ebenfalls möglich. Die einfachste Variante liegt hier darin, bei der Erwartung steigender Kurse auf einen long call, bei der Erwartung sinkender Kurse auf einen long put zu setzen. Auch hier besteht der Vorteil der asymmetrischen Risikostruktur darin, dass der Verlust des Spekulanten im ungünstigsten Fall auf die Höhe der gezahlten Optionsprämie beschränkt ist, was aber letztendlich natürlich auch dem gesamten eingesetzten Kapital entspricht.
Arbitrage mit Optionen kann nur im Fall von Fehlbepreisungen am Markt betrieben werden. Beispielsweise gibt es bestimmte Relationen zwischen den Prämien von calls und puts (Put-Call-Parität), die, wenn sie am Markt nicht realisiert sind, von den Marktteilnehmern ausgenutzt werden können.