3.1 Ausgangsdaten
Zunächst kommt die Mengenplanung
Grundlage der Planung sind die technischen Mengengerüste der vier Produkte P 1 bis P 4 in Form von Arbeitsplänen und Stücklisten (s. Abb. 2). Manche Daten, wie die Planlosgrößen, die Anzahl der Fertigungs- und Kundenaufträge und der Zeitstandard für die Auftragsabwicklung werden bei diesem Verfahren noch nicht benötigt, sondern erst bei einer prozessorientierten Version.
Danach folgt die Bewertung
Außerdem werden Absatz- und Erlöserwartungen (Absatzplan, Produktionsplan, Planerlöse) dokumentiert. Die Absatz- und Umsatzplanung liegt auf Produkt- und Kundenebene vor. Für die Erlösminderungen und Sondereinzelkosten des Vertriebs (SEKOV) werden die kalkulatorischen Quoten der Kundenstammdatei zum Ansatz gebracht. Für Verkaufsförderungskosten werden Monatswerte budgetiert.
Abb. 2: Ausgangsdaten/Plan
3.2 Planung der Kostenstellenkosten
Analytische Kostenplanung statt Budgetierung
Die Kostenplanung für die vier Fertigungskostenstellen (s. Abb. 3 mit Beispiel für die Kostenstelle C) wird nach dem Verfahren der analytischen Kostenplanung unter Verwendung von aussagefähigen Leistungs-Bezugsgrößen durchgeführt, die eine Kostenauflösung nach fixen und proportionalen Kostenbestandteilen für den Planungszeitraum (1 Jahr) ermöglichen.
Innerbetriebliche Leistungsverrechnung als Weg zum gestärkten Kostenbewusstsein
Besonders zu beachten ist die innerbetriebliche Leistungsverrechnung (die vollständigen Daten für alle Kostenstellen finden Sie in der Excel-Datei Unternehmensmodell"QUATTRO"). Die Kostenstellen "A – Energiestelle" und "B – Hilfsbetrieb" sind als sekundäre Kostenstellen definiert, die ihre Leistungen auf die jeweils verbleibenden anderen drei Kostenstellen weiterverrechnen. Dabei wird zwischen direkter Verrechnung aufgrund von Stundenaufschreibungen ( "B – Hilfsbetrieb") und indirekter Verrechnung nach dem Verfahren der Deckungsrechnung ( "A – Energiestelle") unterschieden. Dieser wechselseitige Leistungsaustausch (Interdependenz) bedarf einer Iterationslösung. Die Planung ist abgestimmt und im mathematischen Gleichgewicht der Sender- und Empfängerbeziehung.
So werden die 160 Handwerkerstunden der Kostenstelle "B – Hilfsbetrieb" von den Empfängern wie folgt in Anspruch genommen:
- 10 Handwerkerstunden von der Kostenstelle "A – Energiestelle",
- 50 Handwerkerstunden von der Kostenstelle "C – Fertigungsstelle 1",
- 100 Handwerkerstunden von der Kostenstelle "D – Fertigungsstelle 2".
Sachkundige Bezugsgrößenwahl als Voraussetzung für Kostenkontrolle und Kalkulation
Die kapitalintensive Kostenstelle "C – Fertigungsstelle 1" hat als Bezugsgröße "Maschinenstunden" und stellt den kapazitätsmäßigen Engpass dar. Für die Kostenstelle "D – Fertigungsstelle 2" wird als Bezugsgröße "Fertigungsstunden" gewählt, während die sekundäre Kostenstelle "A – Energiestelle" mit zwei Bezugsgrößen, und zwar "Kilowattstunden" (kWh) für die proportionalen und "Verrechnungseinheiten" (VE) für die fixen Kosten, ausgestattet ist.
Retrograde Ermittlung der Planmengen
Die Planbezugsgrößenmengen der Primärkostenstellen "C – Fertigungsstelle 1" und "D – Fertigungsstelle 2" werden aus den Daten des Produktionsplanes unter Verwendung der technischen Daten aus Arbeitsplan und Stückliste (s. Abb. 2) ermittelt.
Ermittlung der Kostensätze
Nach Aufbau der Kostenplanung und Durchführung der Kostenauflösung sowie Abstimmung der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung werden die Summen der geplanten Kostenarten je Kostenstelle/Bezugsgröße gebildet. Durch Division dieser Summen durch die Bezugsgrößenmengen ergeben sich die Kostensätze, ebenfalls unterteilt nach proportionalen und fixen Bestandteilen ermittelt.
Zerlegung in Primärkostenelemente
In einem weiteren Schritt werden diese Kostensätze in partielle Kostenelemente zerlegt, um die Grundlagen für eine Primärkostenrechnung zu schaffen. So setzt sich der Gesamtkostensatz der Kostenstelle "C – Fertigungsstelle 1" aus folgenden Kostenelementen (s. Abb. 3) zusammen:
Personalkosten |
(KOSA EUR/E PERS) |
22.48235 |
Sonst. Betr. Kosten |
(KOSA EUR/E SBK) |
7.93501 |
Kapitalkosten |
(KOSA EUR/E KAP) |
3.58264 |
Gesamtkostensatz |
EUR |
34.00000 |
In diesen einzelnen Teilkostensätzen sind natürlich nicht nur die primären Kostenarten der jeweiligen Kostenstelle berücksichtigt, sondern auch die in den innerbetrieblichen Leistungen enthaltenen Kostenelemente der jeweiligen Senderkostenstellen. Auch hier ist zur Erlangung dieser Ergebnisse eine Iterationsrechnung erforderlich.
Abb. 3: Kostenplanung am Beispiel der Fertigungskostenstelle C
Budgetierung der Overhead-Kostenstellen
Als nächste Planungskomponente wird nun die Kostenplanung der Verwaltungs- und Vertriebsstellen durchgeführt (s. Abb. 4) Dafür gibt es bei diesem Verfahren keine analytische leistungsbezogene Planung, sondern die voraussichtlichen Kosten werden für jedes Produktmanagement (PM 1 und PM 2) sowie für die Verwaltung budgetiert und der entsprechenden Stufe der Deckungsbeitragsrechnung zugeordnet.
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