Prof. Dr. Andreas Klein, Cornelia Putzhammer
Im Folgenden wird die im QUATTRO-Beitrag "Kontrolle der Kostenstellenkosten – Der monatliche Soll-Ist-Kostenvergleich" beschriebene Übung zur Erhöhung der Istkosten fortgesetzt. Ausgangspunkt war eine Erhöhung sämtlicher Istkosten für Personal – einschließlich der kalkulatorisch verrechneten Sozialaufwendungen auf Lohn und Gehalt – um 10 %. Zur Vereinfachung der Darstellung wurde auf den separaten Ausweis von Tarifabweichungen verzichtet, was dazu führt, dass sich die Kostenerhöhung voll in den Verbrauchsabweichungen niederschlägt.
Nachfolgend sollen nun die weiteren Implikationen insbesondere auf die Bestände sowie das Ergebnis untersucht werden. Um die Auswirkungen transparent und vergleichbar abzubilden, wird wieder besonderes Augenmerk auf das schon detaillierter dargestellte Produkt 3 gelegt.
3.1 Betriebsleistungsrechnung bei Änderung der Istkosten
Abbildungen 6 und 7 zeigen die Betriebsleistungsrechnungen (die in unserem Modell im Rahmen des Nachkalkulations-Soll-Ist-Vergleichs durchgeführt werden) nach Erhöhung der Istpersonalkosten im Kostenstellen-Soll-Ist-Vergleich um 10 %.
Abb. 6: Betriebsleistungsrechnung als Ergebnis erhöhter Istkosten (P 1 und P 2)
Abb. 7: Betriebsleistungsrechnung als Ergebnis erhöhter Istkosten (P 3 und P 4)
3.2 Bestandsrechnung WIP bei geänderten Istkosten
Eine Erhöhung der Personalkosten wirkt sich auch auf die Bewertung der Bestände an unfertigen Erzeugnissen aus:
Abb. 8: Bestandsrechnung WIP als Ergebnis erhöhter Istkosten
3.3 Bestandsrechnung Fertigwarenlager bei geänderten Istkosten
Für die Bestandsrechnung der Fertigfabrikate ergibt sich nach Zunahme der Personalkosten folgendes Bild:
Abb. 9: Bestandsrechnung Fertigwarenlager als Ergebnis höherer Personalkosten
3.4 Ergebnisrechnung bei gestiegenen Istkosten
Erwartungsgemäß verschlechtert sich durch höhere Kosten das Betriebsergebnis (s. Abb. 10).
Abb. 10: Ergebnisrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren bei höheren Personalkosten
Um die Ergebnisse in den Abbildungen 6 – 10 nachvollziehen zu können, gibt es folgende Möglichkeiten:
- Für alle Leserinnen und Leser, die auch gern einmal selbst rechnen wollen: Nehmen Sie die Abb. 15 unseres Serienbeitrags zur Kontrolle der Kostenstellenkosten (Vikas, 2003b) als Ausgangsbasis zur Hand (hier wurden bereits alle Istkostenpositionen mit Personalkostencharakter um 10 % erhöht, die Sollkosten blieben unverändert). Folgen Sie den Beschreibungen der Berechnungen des Kapitels 2 dieses Beitrags und Sie gelangen zu den in den Abbildung 6 – 10 dargestellten Ergebnissen.
- Für mehr an einer systemgestützten Lösung interessierte Leserinnen und Leser: Öffnen Sie die Rubrik "Berechnungen" in derExcel-Datei des Unternehmensmodell QUATTRO und erhöhen Sie dort alle Personalkosten (Lohn, Gehalt, aber auch die Sozialaufwendungen) um 10 %. Der Rechner wird möglicherweise darauf noch nicht reagieren. Gehen Sie in Excel auf Extras/Optionen/Berechnungen und markieren Sie dort das Kästchen "Iteration" und anschließend den Button "Neuberechnen". Dann sollten Sie die gleichen Ergebnisse wie in den Abbildungen 6 –10 erhalten.