Das Ergebnis der Gesamtplanung ist eine Kostenartenrechnung, die für den Planungszeitraum die erwarteten Werte aufbereitet, eine Plankostenstellenrechnung und eine Kostenträgerrechnung mit den Plankalkulationen. Doch bis dahin ist es von den Teilplänen ausgehend noch ein weiter Weg.
Abb. 1: Teilpläne und deren Beziehungen
Innerhalb der einzelnen in Abb. 1 dargestellten Teilpläne können weitergehende Teilungen möglich sein. Denkbar sind z. B. unterschiedliche Vertriebspläne für differenzierte Vertriebsbereiche oder Produktionspläne, die für eigenständige Fertigungsbereiche Unterpläne enthalten. Ob dies so ist, hängt ab von der Größe und der Struktur des Unternehmens.
Die Verdichtung der Einzelpläne zum Gesamtplan beginnt nicht erst dann, wenn alle Teilpläne abgeschlossen sind. Bereits beim Abgleich von Teilplänen untereinander müssen Plandaten verdichtet werden. So kann die Produktionsplanung erst dann beginnen, wenn die Absatzpläne fertig sind. Neben der endgültigen Aufstellung der Pläne in der Kostenrechnung gehört daher die Verdichtung im laufenden Prozess zur Aufgabe.
1.1 Laufende Verdichtung im Planungsprozess
Die Art und Weise, wie einzelne Teilpläne zu übergeordneten Einheiten verdichtet werden, ist sehr vielfältig und abhängig von den Planungsinhalten. Im einfachsten Fall werden die Einzeldaten zweier oder mehrerer Pläne addiert. Doch es gibt auch komplexe Zusammenhänge, die eine umfangreiche Berechnung notwendig machen.
1.1.1 Werte addieren
Wenn es darum geht, vergleichbare Pläne mit gleichen Planobjekten zusammenzufassen, reicht in der Regel die einfache Addition aus. Werden z. B. Absatz und Umsatz der Produkte in regional unterschiedlichen Vertriebsbereichen geplant, können die Werte für den Vertriebsplan insgesamt zusammengezählt werden.
Zwei Bereiche addieren
Ein Hersteller für Glasbauteile gliedert seinen Vertrieb in die Bereiche gewerbliche und private Kunden. Beide verkaufen die gleichen Produkte. Die Planung wird vom jeweiligen Vertriebsbereichsleiter ausgeführt, die Gesamtvertriebsplanung ergibt sich aus der Addition der Werte.
Artikel |
Plan gewerbliche Kunden |
Plan private Kunden |
Gesamtplan |
Nummer |
Bezeichnung |
Absatz |
Umsatz |
Absatz |
Umsatz |
Absatz |
Umsatz |
675001 |
Glastür A |
85 |
68.000 |
45 |
45.000 |
130 |
113.000 |
675002 |
Glastür B |
10 |
15.000 |
15 |
22.500 |
25 |
37.500 |
676002 |
Fenster Norm |
850 |
212.500 |
250 |
100.000 |
1100 |
312.500 |
usw. |
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Für die weitere Planung im Unternehmen sind die Summen des Gesamtplanes ausschlaggebend. Für die Beurteilung der Vertriebsplanung wird weiter auf die unterschiedlichen Pläne Bezug genommen.
Auch die Inhalte unterschiedlicher Pläne können für die weitere Verarbeitung addiert werden. Soll z. B. die Plangröße der einzelnen Kostenarten ermittelt werden, muss die Addition der Daten aus den Teilplänen zu der gewünschten Summe führen.
Nur Gleiches addieren
Prüfen Sie vor der Addition von Planwerten, ob sich diese auf den gleiche Sachverhalt beziehen. Nur dann dürfen Sie die Daten zusammenzählen. Nur die Absätze identischer Produkte dürfen addiert werden, nur die Fertigungsstunden mit vergleichbaren Kosten werden zusammengefasst. Sie müssen immer bedenken, dass bei der Verdichtung Detailinformation verloren gehen.
1.1.2 Werte weiterleiten
Auf den ersten Blick erscheint die reine Weiterleitung von Daten von einem Teilplan in den nächsten als wenig aufregend. So werden z. B. die notwendigen Investitionen aus dem Produktionsplan in den Investitionsplan übertragen oder die Personalplanung aus Produktions-, Vertriebs- und Beschaffungsplanung wird jeweils übergeleitet in den Personalplan. Die Praxis zeigt jedoch, dass dieser einfache Übergang zu erheblichen Problemen führen kann:
- Da die Daten in einen weiteren Plan übernommen werden und dort auch die endgültige Entscheidung darüber getroffen wird, fehlt oft das Kostenbewusstsein für den Planinhalt beim abgebenden Plan.
- Da die Daten aus einem vorgelagerten Plan übernommen werden, ist die Gefahr einer kritiklosen Hinnahme der Werte groß. Sie werden nicht nochmals geprüft.
- Detailinformationen über die Entstehung des Planwertes gehen verloren.
Doppelt hält besser
Beide Vertriebsbereiche des Glasherstellers müssen ihren Umsatz im kommenden Jahr steigern. Allen ist klar, dass dafür die Schulungskapazitäten im Unternehmen für die Kunden und Verkäufer erweitert werden müssen. Da eine exakte Verteilung der Zuständigkeiten fehlt, planen beide die Einrichtung eines zusätzlichen Schulungsraumes und die Verbesserung der technischen Ausstattung des vorhandenen Seminarraumes, obwohl dies nur einmal notwendig ist. Die Investitionen wurden doppelt in den Investitionsplan übernommen und fast auch verabschiedet, wenn nicht in der Kostenrechnung aufgefallen wäre, dass vier Beamer für zwei Räume gekauft werden sollten.
1.1.3 Werte umrechnen
Damit die Werte eines Planbereiches in einem anderen weiterverarbeitet werden können, müssen diese umgerechnet werden. Ein Beispiel dazu sind Umsätze, die erst nach Berücksichtigung von Erlösschmälerungen und Skonti zu Einnahmen in der Finanzplanung führen. Ein typischer Fall, auch wohl der komplexeste, ist die Umrechnung von Absatzzahlen in P...