Zusammenfassung
Kennen Sie das Durchschnittsalter Ihrer Mandanten? Machen Sie doch einmal eine Altersstrukturanalyse und ermitteln Sie, wie viel Prozent Ihrer Mandanten jeweils zur Generation der Baby Boomer (geboren bis 1965), Generation X (geboren zwischen 1966 und 1980) und Generation Y (geboren zwischen 1981 und 1999) gehören. Das eigene Alter spiegelt dabei häufig das Durchschnittsalter der Mandanten wider. Und wenn Sie beispielsweise um die 50 sind und der Großteil Ihrer Mandanten zur Generation X gehört, kann eine bewusste Verjüngungskur sinnvoll sein, damit die Kanzlei langfristig für Nachfolger attraktiv bleibt.
Millennials in Deutschland 2020 in Zahlen
- 22 Mio. Menschen sind zwischen 18 und 39 Jahre alt,
- das entspricht 27 % der Gesamtbevölkerung (81 Mio.),
- das entspricht 50 % der Erwerbstätigen (44 Mio.)
- Durchschnittsalter 28 Jahre.
Diese Generation tickt anders als die vorherigen. Wenn Sie diese Jungunternehmer gewinnen wollen, lohnt es sich, sich mit deren Motivation und Erwartungen auseinanderzusetzen. Millennials sind mit Computer und Internet aufgewachsen – sie werden deshalb auch gern als "Digital Natives" bezeichnet. Zwei passende Sprüche über die darauf folgende Generation Z habe ich dazu in einem Vortrag gehört, die auch schon für die jüngeren Millennials passen:
- "Die Generation Z geht nicht online – sie ist online"
- "Es geht nicht um mobile first – sondern mobile only"
Und daraus resultieren mehrere Besonderheiten, die sie von der Generation X und den Baby Boomern unterscheiden. Dies ist natürlich eine Verallgemeinerung und trifft nicht auf jeden einzelnen Menschen dieser Generation zu, doch beschreibt es die Einstellung eines Großteiles dieser Jungunternehmer. Im Folgenden zeigen wir 7 Erwartungshaltungen der Millennials und was Sie konkret tun können.
Erreichbarkeit – aber immer doch
Die "8 bis 17 Uhr"-Mentalität ist ihnen fremd. Mit Smartphone und Social Media unterwegs wickeln sie Kommunikation und Geschäft nicht zu starren Öffnungszeiten oder im Büro ab, sondern wie es in den Tagesablauf passt. Eine WhatsApp um 20 Uhr bedeutet dabei aber nicht, dass Sie die Anfrage sofort lösen müssen. Doch ein kurzes "Hab´s gelesen, melde mich übermorgen dazu" ist das Minimum an Servicequalität, das erwartet wird.
Erreichbarkeit beschränkt sich nicht nur auf Brief, Telefon und Mail. WhatsApp, Skype oder andere Videokonferenzsysteme, Collaboration Tools gehören zum erweiterten Verständnis von persönlicher Beratung.
Neue Wege mit pfiffigen Lösungen
Generation Y Unternehmer sind davon überzeugt, dass es für nahezu alles eine bessere (digitale) Lösung gibt. Sie hinterfragen alles und probieren gern Neues so lange aus bis die bestmögliche Lösung gefunden wird. Deshalb schrecken sie vor Dienstleistern zurück, die am Status Quo festhalten. Wenn Sie also beispielsweise weiter auf dem Pendelordner bestehen, da sich dieser "bis heute immer bewährt" hat, dann vertreiben Sie diese Mandanten sicher aus der Kanzlei oder sie kommen erst gar nicht zu Ihnen. Diese Unternehmer schätzen Kanzleien mit kreativen Ideen und neuer Herangehensweise.
Machen Sie das auf den ersten Blick auf Ihrer Webseite sichtbar. Denn diese Unternehmer suchen gezielt nach Kanzleien, die digitale Lösungen in den Vordergrund stellen. Und der erste Anhaltspunkt sind die Ergebnisse der Google-Suche.
Neben einer frischen, ausgefallenen Optik können Sie mit Hilfe von Online-Tools und Apps zeigen, dass Sie pfiffige Lösungen für die alltägliche Zusammenarbeit nutzen. Zur Terminvereinbarung beispielsweise www.etermin.net oder www.calendly.com. Zur Erinnerung an die individuellen Steuertermine und Beträge der Mandanten gibt es die App TAXtime www.taxtime.de.
Heben Sie sich so vom althergebrachten Kanzleityp ab und Sie zeigen, mit welchen Buchhaltungs-Lösungen die Mandanten arbeiten und dass Sie Schnittstellen-Kompetenz haben.
Infokasten auf der Startseite
So könnte ein Infokasten auf der Startseite formuliert sein:
70 % unserer Mandanten nutzen "lexoffice", um ihren Zahlungsverkehr und Forderungsmanagement einfach und zeitsparend zu erledigen. Und statt Ordner hin- und herzuschleppen, greifen wir per Schnittstelle auf die Daten zu und machen daraus eine "schöne" Buchhaltung. So sind alle zufrieden, weil jeder das macht, was er am besten kann: Sie als Unternehmer kümmern sich um Rechnungsein- und -ausgang mit Zahlungsverkehr und wir erledigen den lästigen Buchungskram.
Effizient Arbeiten: Smart statt hart
Generation Y Unternehmer wollen nicht härter arbeiten, sondern "smarter". Für sie gilt es nicht mehr als Statussymbol des Erfolgs 60, 70 oder mehr Stunden zu arbeiten. Wenn sich das gleiche Ergebnis in 4 statt 8 Stunden erzielen lässt, machen sie den Rest des Tages lieber frei als sich noch mehr Arbeit aufzuhalsen. Das heißt nicht, dass sie faul sind oder sich nicht anstrengen, aber ihnen ist wichtig, dass die Arbeitsprozesse optimiert sind. Mit Cloud-Lösungen und digitaler Zusammenarbeit rennen Sie bei diesen Unternehmern offene Türen ein.
Literatur-Tipp: Die 4-Stunden-Woche von Timothy Ferris
Literatur-Tipp
Autonomie/Selbstbestimmung
Generation Y Unternehmer sind selbstbewusst und schätzen ihre Unabhängigkeit. Sie möchten umfassenden Z...