Tz. 31

Stand: 22. Auflage – ET: 10/2018

Neben dem durch § 1 AO ausdrücklich eröffneten Anwendungsbereich der AO wird diese kraft Verweisung in vielen Fällen für anwendbar erklärt.

Durch Verweisung in den Landesgesetzen findet die AO über § 1 Abs. 1 AO auf landesrechtlich geregelte Steuern (kommunale Verbrauch- und Aufwandsteuern, Art. 105 Abs. 2a GG; s. Rz. 10) Anwendung. Entsprechende Verweise enthalten die KAG der Länder: §§ 3; 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2, Abs. 3; 8 Abs. 1 Satz 2, Abs. 4 KAG BW.; Art. 13–15 Bay. KAG; AO-Anwendungsgesetz Bln; §§ 12, 14 Abs. 1 Satz 2, Abs. 3, 15 Abs. 4 KAG Bbg.; § 3 AbgabenG Bre; §§ 1ff. AbgabenG Ha; §§ 4, 5a Abs. 1 Satz 2, Abs. 3, 4 He KAG; §§ 12, 16 Abs. 1 Satz 2, Abs. 3, 17 Abs. 1 Satz 2, Abs. 4 KAG MV; §§ 11, 16 Abs. 3, Abs. 4, 18 Abs. 1 Satz 2, Abs. 4 NdsKAG; §§ 12, 17 Abs. 1 Satz 2, Abs. 3, 20 Abs. 1 Satz 2, Abs. 4 KAG NRW v; §§ 3, 14 Abs. 3, 15 Abs. 1 Satz 2, 16 Abs. 1 Satz 2, Abs. 4 KAG RP v; §§ 12, 13 Abs. 1 Satz 2, Abs. 3, 14 Abs. 1 Satz 2, Abs. 4 KAG Sa; §§ 3, 5 Abs. 1 Satz 2, Abs. 3, 6 Abs. 1 Satz 2, Abs. 4 Sächs. KAG; §§ 13, 13a Abs. 1 Satz 5, 15 Abs. 3, Abs. 4, 16 Abs. 1 Satz 2, Abs. 4 KAG SAnh; §§ 11 Abs. 1 Satz 2, 15 Satz 1, 16 Abs. 1 Satz 2, Abs. 3, 18 Abs. 1 Satz 2, Abs. 5 SchlH KAG; §§ 15, 16 Abs. 1 Satz 2, 17 Satz 2 Thür. KAG. Da es sich nur um partielle Verweise handelt, sind im Übrigen die VwVfG der Länder anzuwenden (Kopp/Ramsauer, § 2 VwVfG Rz. 17a).

 

Tz. 32

Stand: 22. Auflage – ET: 10/2018

Auch die der Landesgesetzgebung unterliegenden Steuern der Religionsgemeinschaften (KiSt; Art. 140 GG i. V. m. Art. 137 Abs. 6 WRV; s. Rz. 10) werden von § 1 Abs. 1 Satz 1 AO nicht erfasst. Jedoch finden sich auch in den KiSt-Gesetzen der Länder Verweise auf die AO: §§ 1 Abs. 1 Satz 2, 15, 21 Abs. 3 KiStG BW; Art. 18 Abs. 1–3, 19 Abs. 3 Bay. KiStG; § 7 KiStG Bln; §§ 8 Abs. 6 Satz 2 Bbg KiStG; § 8 Abs. 6, Abs. 7 KiStG Bremen; §§ 8 Abs. 2 Satz 1, Satz 2, 12 Abs. 1 Satz 1, Hmb KiStG; § 15 Abs. 1 HKiStG; §§ 9 Abs. 1 Satz 3, 2 Satz 1, 22 Abs. 2 Satz 2, 23 Abs. 1 Satz 1 KiStG MV; § 6 Abs. 1 Nds. KiStRG; §§ 8 Abs. 1, 12, 14 Abs. 2 Satz 2 KiStG NRW; § 11 Abs. 2 Satz 1 KiStG RP v; §§ 11 Abs. 1, 16 Abs. 1 Satz 3, Abs. 2 Satz 1 KiStG-Saar; § 9 Abs. 1 SchlHolst. KiStG; § 12 Abs. 1 SächsKiStG; § 8 Satz 1 KiStG LSA; § 9 Abs. 1 Satz 2, 10 ThürKiStG.

 

Tz. 33

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Ausdrückliche Verweise auf die AO finden sich in Prämien- und Zulagenregelungen (s. Rz. 7), z. B. §§ 57 InvZulG 2005, §§ 11, 13, 14 InvZulG 2007, § 14 InvZuLG 2010 (s. Rz. 34), § 96 EStG für die Altersvorsorgezulage, § 15 Abs. 1 EigZulG, § 8 Abs. 12 WoPG, § 14 Abs. 2, 3 des 5. VermBG, und in § 159 StBerG.

 

Tz. 34

Stand: 22. Auflage – ET: 10/2018

Die InvZul ist keine Steuervergütung. Es fehlt – anders als z. B. für das Kindergeld (§ 31 Satz 3 EStG; s. Rz. 5) – eine entsprechende Norm. Durch die Verweisungsnormen in §§ 57 InvZulG 2005, §§ 11, 13, 14 InvZulG 2007, § 14 InvZuLG 2010 wird die InvZul abgabenrechtlich nicht in eine Steuervergütung umqualifiziert, sondern das Investitionszulageverfahren nur allgemein geregelt (BFH v. 19.12.2013, III R 25/10, BFH/NV 2014, 928).

 

Tz. 35

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In weiteren nichtsteuerlichen Bereichen kommt die AO v. a. im Monopol- und Marktordnungsrecht kraft ausdrücklicher Verweisung zur Anwendung:

Dieser Inhalt ist unter anderem im Kühn, Abgabenordnung und Finanzgerichtsordnung (Schäffer-Poeschel) enthalten. Sie wollen mehr?


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