1. Sachverhalt
Tz. 83
Stand: EL 138 – ET: 08/2024
Der eingetragene und in der Vergangenheit als steuerbegünstigten Zwecken dienend anerkannte Sportverein X mit Sitz in Y hat dem Finanzamt die nachfolgenden Unterlagen für das Jahr 2021 eingereicht:
1. |
Ideeller Tätigkeitsbereich |
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Einnahmen: |
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Beiträge |
13 000 EUR |
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Spenden |
550 EUR |
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Zuschüsse |
7 500 EUR |
21 050 EUR |
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Ausgaben: |
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Allgemeine Verwaltungskosten (Büromaterial, Porto, Telefon, Gebühren, Vergütungen an Übungsleiter etc.) |
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./. 20 000 EUR |
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Überschuss |
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1 050 EUR |
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2. |
Vermögensverwaltungen |
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Einnahmen: |
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Zinsen aus Sparguthaben (Kapitalvermögen) |
600 EUR |
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Miet- und Pachteinnahmen (Vermietung und Verpachtung) |
3 200 EUR |
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Einnahmen aus verpachteter Bandenwerbung |
1 500 EUR |
5 300 EUR |
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Verschiedene Ausgabenposten/Werbungskosten, die die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung betreffen |
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./. 1 300 EUR |
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Überschuss |
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4 000 EUR |
3. |
Zweckbetrieb "sportliche Veranstaltungen" (s. § 67a Abs. 1 AO, Anhang 1b) soll zur Anwendung kommen: |
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Einnahmen |
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Eintrittsgelder |
3 100 EUR |
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Einnahmen aus Sportbetrieb |
34 200 EUR |
37 300 EUR |
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Ausgaben: |
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Abschreibung Maschinen |
7 500 EUR |
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Werbekosten |
1 000 EUR |
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Reisekosten |
2 000 EUR |
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sonstige Ausgaben |
23 500 EUR |
./. 34 000 EUR |
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Gewinn (Überschuss) |
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3 300 EUR |
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4. |
Steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb "gesellige Veranstaltungen" |
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Einnahmen: |
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Eintrittsgelder |
13 600 EUR |
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sonstige Einnahmen |
4 100 EUR |
17 700 EUR |
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Ausgaben: |
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GEMA |
450 EUR |
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Porto, Telefon |
400 EUR |
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Kapelle |
1 500 EUR |
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Löhne und Gehälter |
1 850 EUR |
./. 4 200 EUR |
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Gewinn (Überschuss) |
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13 500 EUR |
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5. |
Steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb "Vereinsgaststätte" |
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Einnahmen: |
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Speisen und Getränke |
27 800 EUR |
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übrige Einnahmen |
700 EUR |
28 500 EUR |
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Ausgaben |
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Wareneinkauf |
11 600 EUR |
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AfA Einrichtung |
700 EUR |
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Licht, Heizung, Wasser |
400 EUR |
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Löhne |
1 000 EUR |
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sonstige Kosten |
500 EUR |
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Körperschaftsteuer/Solidaritätszuschlag |
2 300 EUR |
./. 16 500 EUR |
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Gewinn (Überschuss) |
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12 000 EUR |
2. Ergebnis
2.1 Persönliche Steuerpflicht
Tz. 84
Stand: EL 138 – ET: 08/2024
Der rechtsfähige Verein X ist für den Veranlagungszeitraum 2021 nach § 1 Abs. 1 Nr. 4 KStG (s. Anhang 3), bzw. wenn er nicht rechtsfähig wäre, nach § 1 Abs. 1 Nr. 5 KStG (Anhang 3) unbeschränkt körperschaftsteuerpflichtig, weil er seinen Sitz im Inland hat. Die unbeschränkte Steuerpflicht erstreckt sich auf sämtliche in § 2 Abs. 1 Nr. 1–7 EStG (Anhang 10) genannten Einkunftsarten.
2.2 Persönliche Steuerbefreiung
Tz. 85
Stand: EL 138 – ET: 08/2024
Die persönliche Steuerbefreiung für Zwecke der Körperschaftsteuer ergibt sich aus § 64 Abs. 1 AO (Anhang 1b) i. V. m. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG (Anhang 3). Sie kann von dem Verein X in Anspruch genommen werden, weil er die Voraussetzungen der Steuerbegünstigung wegen Gemeinnützigkeit, §§ 51ff. AO (Anhang 1b), erfüllt. Die Förderung des Sports ist ein gemeinnütziger Zweck i. S. v. § 52 Abs. 2 Nr. 21 AO (Anhang 1b) und somit steuerbegünstigt.
Tz. 86
Stand: EL 138 – ET: 08/2024
Hinweis:
Die Anforderungen, die der Gesetzgeber an den Nachweis der tatsächlichen Geschäftsführung stellt (s. § 63 Abs. 3 AO, Anhang 1b und s. AEAO zu § 63 AO TZ 1–3, Anhang 2) sind ebenfalls erfüllt. D. h. der Verein hat die Aufzeichnungen ordnungsgemäß geführt (insbesondere die Aufstellungen der Einnahmen und Ausgaben innerhalb der einzelnen Tätigkeitsbereiche, Tätigkeitsberichte, Vermögensübersicht mit Nachweisen über die Bildung und Entwicklung von Rücklagen). Bezüglich der Zuwendungs-/Spendenbestätigungen ist ebenfalls dem Nachweis der tatsächlichen Geschäftsführung in vollem Umfang Rechnung getragen worden (s. AEAO zu § 63 AO TZ 1, Anhang 2).
Die tatsächliche Geschäftsführung war auch verfahrensmäßig nicht zu beanstanden (s. AEAO zu § 63 AO TZ 3, Anhang 2).
2.3 Umfang der Steuerbefreiung in den einzelnen Tätigkeitsbereichen
2.3.1 Steuerneutraler (ideeller) Bereich
Tz. 87
Stand: EL 138 – ET: 08/2024
Die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen, Zuwendungen/Spenden und Zuschüssen führen nicht zu steuerbaren Vermögensmehrungen. D. h., sie können keiner der sieben Einkunftsarten i. S. v. § 2 Abs. 1 Nr. 1–7 EStG (Anhang 10) zugeordnet werden. Die Ausgaben dieses Bereichs können sich steuerlich auch nicht in anderen Tätigkeitsbereichen auswirken, weil die Einnahmen nicht zu steuerbaren Vermögensmehrungen führen und es sich um nichtabziehbare Aufwendungen handelt. Besitzt der Verein keine Steuerbegünstigung, sind die Mitgliedsbeiträge sachlich steuerbefreit (s. § 8 Abs. 5 KStG, Anhang 3). Die Aufwendungen (Ausgaben) sind in diesem Fall nach § 3c EStG (s. Anhang 10) – sinngemäß – und § 10 Nr. 1–4 KStG (Anhang 3) nicht abziehbar, soweit sie der Erfüllung des Satzungszweckes dienen oder es sich um Steuern oder andere Geldleistungen i. S. d. zitierten gesetzlichen Vorschriften handelt. Diese Ausgaben dürfen auch nicht als Werbungskosten oder Betriebsausgaben in den anderen Tätigkeitsbereichen abgezogen werden.
Tz. 88
Stand: EL 138 – ET: 08/2024
Hinweis:
In der Praxis werden ggf. Zuschüsse von Bund, Ländern und Gemeinden zweckgebunden gewährt. In derartigen Fällen ist eine Einordn...