Tz. 21
Stand: EL 127 – ET: 06/2022
Die Revision ist beim Bundesfinanzhof in München zu erheben. Sie ist gegen Entscheidungen (Urteile) der Finanzgerichte möglich, wenn das FG die Revision zugelassen hat (§§ 36 Nr. 1, 115 FGO).
Tz. 22
Stand: EL 127 – ET: 06/2022
Eine Revision ist innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollständigen Urteils oder nach Zustellung des Beschlusses über die Zulassung der Revision schriftlich beim Bundesfinanzhof einzulegen (s. § 120 Abs. 1 FGO). Die Einlegung kann auch beim zuständigen Finanzgericht erfolgen. Die Revision ist innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des Urteils zu begründen; die Frist kann vom Vorsitzenden verlängert werden. Die Begründung für die Revision ist beim Bundesfinanzhof in München einzureichen.
Tz. 23
Stand: EL 127 – ET: 06/2022
Eine Revision ist nur unter den in §§ 115ff. FGO genannten Voraussetzungen möglich.
Die Revision ist nur zuzulassen, wenn
- die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat,
- die Fortbildung des Rechts oder die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Bundesfinanzhofs erfordert oder
- ein Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann (§ 115 Abs. 2 FGO).
Tz. 24
Stand: EL 127 – ET: 06/2022
Die Revision kann nur darauf gestützt werden, dass das angefochtene Urteil auf der Verletzung von Bundesrecht beruhe. Soweit im Fall des § 33 Abs. 1 Nr. 4 die Vorschriften dieses Unterabschnitts durch Landesgesetz für anwendbar erklärt werden, kann die Revision auch darauf gestützt werden, dass das angefochtene Urteil auf der Verletzung von Landesrecht beruhe.
Der Bundesfinanzhof ist an die in dem angefochtenen Urteil getroffenen tatsächlichen Feststellungen gebunden, es sei denn, dass in Bezug auf diese Feststellungen zulässige und begründete Revisionsgründe vorgebracht sind.
Wird die Revision auf Verfahrensmängel gestützt und liegt nicht zugleich eine der Voraussetzungen des § 115 Abs. 2 Nr. 1 und 2 vor, so ist nur über die geltend gemachten Verfahrensmängel zu entscheiden. Im Übrigen ist der Bundesfinanzhof an die geltend gemachten Revisionsgründe nicht gebunden (§ 118 FGO).
Ist die Revision begründet, kann der Bundesfinanzhof in der Sache selbst durch Urteil entscheiden oder das angefochtene Urteil aufheben und die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung an das Finanzgericht zurückverweisen (§ 126 Abs. 3 FGO).
Ist die Revision unzulässig, so verwirft der BFH sie durch entsprechenden Beschluss (§ 126 Abs. 1 FGO). Ist die Revision unbegründet, so wird sie vom Bundesfinanzhof zurückgewiesen (§ 126 Abs. 2 FGO).
Tz. 25
Stand: EL 127 – ET: 06/2022
Wird vom FG Revision nicht zugelassen, kann hiergegen Nichtzulassungsbeschwerde gemäß § 116 FGO eingelegt werden. Es ist darzulegen, dass einer der Gründe des § 115 Abs. 2 FGO vorliegen. Wird der Beschwerde stattgegeben, ist das Beschwerdeverfahren als Revisionsverfahren fortzuführen. Mit der Ablehnung der Beschwerde wird das Urteil rechtskräftig.
Literatur:
Ax/Große/Melchior/Lotz/Ziegler, Abgabenordnung und Finanzgerichtsordnung, Reihe Finanz und Steuern, 22. Aufl., Stuttgart 2021; Tipke/Kruse, Kommentar zur Abgabenordnung, Loseblattwerk, Köln.