Tz. 148

Stand: EL 88 – ET: 01/2017

Vor Inkrafttreten des BilMoG sieht die Fin-Verw mit der hM im Schrifttum – uE zutr – in dem Entgelt, das die Kap-Ges (oder eine von ihr beauftragte Stelle) an die AE für die Hingabe der Anteile zahlt, nicht eine sonstige Leistung, die der AE als halb stpfl (ab VZ 2009: zu 60 % stpfl bzw der AbgeltungSt unterliegenden) Kap-Ertrag besteuern müsste, sondern den Veräußerungserlös für die Hingabe der Kap-Beteiligung, dessen Besteuerung sich nach den allgemeinen Grundsätzen richtet (ebenfalls hierzu s Urt des FG Rh-Pf v 10.06.1998, EFG 1998, 1357, für GmbH-Anteile). GlA s Sedemund (DStZ 2005, 481, 482), s Hohage (DB 2009, 1033) und s Prinz/von Freeden (FR 2005, 533, 534, 535). Dies gilt grds unabhängig davon, ob die Kap-Ges die erworbenen eigenen Anteile aktivieren muss oder nicht (s Schr des BMF v 02.12.1998, BStBl I 1998, 1509, Rn 19 und 24) und auch unabhängig davon, ob die Kap-Ges nach dem Anteilserwerb ihr Nenn-Kap herabsetzt (s § 237 AktG, s § 58 GmbHG) oder die Anteile ohne Anpassung des Stamm-Kap einzieht (s § 34 GmbHG). Ebenfalls hierzu s Tz 150.

Auch nach Inkrafttreten des BilMoG (s Tz 146) ist uE weiterhin auf AE-Ebene von einem Veräußerungsgeschäft auszugehen. GlA s Mayer (Ubg 2008, 779, 782), s Haisch/Helios (Ubg 2009, 250, 257), s Früchtl/Fischer (DStZ 2009, 112, 115), s Eilers/R Schmidt (in H/H/R, § 17 EStG Rn 91), s Fuhrmann (BB 2014, 114), s Wiese/Lukas (GmbHR 2014, 238, 239) und s Blumenberg/Roßner (GmbHR 2008, 1079, 1082). Ebenso die Fin-Verw (s Schr des BMF v 27.11.2013, BStBl I 2013, 1615, Rn 20).

 

Tz. 149

Stand: EL 88 – ET: 01/2017

Wegen der Frage, ob in einer überhöhten Kaufpreiszahlung an den AE für den Rückerwerb eigener Anteile eine vGA zu sehen ist, s Tz 136 und s Schr des BMF v 27.11.2013 (BStBl I 2013, 1615, Rn 22). Nach Ansicht des FG SnA (s Beschl des FG SnA v 29.04.2003, DK 2004, 39) liegt nur dann eine vGA nicht vor, wenn ein Erwerb von einem lästigen Gesellschafter vorliegt. Auch Sedemund (DStZ 2005, 481, 482), Prinz/von Freeden (FR 2005, 533, 534), Eilers/R Schmidt (in H/H/R, § 17 EStG Rn 91) und Rödder/Wochinger (DStR 2006, 684, 688) gehen davon aus, dass wenn der Kaufpreis den Wert der Anteile übersteigt, eine vGA vorliegt.

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