Alexandra Pung, Torsten Werner
Tz. 273
Stand: EL 80 – ET: 04/2014
Besitzt der Stpfl gleichartige Anteile, die er zu unterschiedlichen Zeiten und AK erworben hat, kann er den Verkauf so gestalten, wie es für ihn stlich am günstigsten ist, dh er kann vorrangig die Anteile veräußern, die keinen oder nur einen geringen VG abwerfen. Ebenso s Weber-Grellet (in Schmidt, 32. Aufl, § 17 EStG, Rn 162). So kann er auch, wenn sich die Anteile tw im BV und tw im PV befinden, bestimmen, welche Anteile als veräußert gelten (glA s Rapp, in L/B/P, § 17 EStG, Rn 101; s Rogall/Luckhaupt, DB 2011, 1362 und s Vfg der OFD Magdeburg v 15.05.2006, DStR 2006, 1281). UE setzt dies aber eine Kenntlichmachung der Anteile iRd Veräußerungsgeschäftes voraus, zB durch Aufnahme der Aktien-Stück-Nrn oder der unterschiedlichen Nennbeträge in den Vertrag (s Urt des BFH v 10.10.1978, BStBl II 1979, 77; v 17.07.1980, BStBl II 1981, 11, 14 und v 07.03.1995, BStBl II 1995, 693; s Schr des BMF v 20.06.1968, BStBl I 1968, 986). Bei GmbH-Anteilen ist der einzelne Anteil stets über den notariellen Vertrag bestimmbar (s § 15 Abs 2 GmbHG). Die Unterscheidbarkeit kann sich aus den unterschiedlichen Nennwerten oder den unterschiedlichen AK ergeben (s Urt des BFH v 07.03.1995, BStBl II 1995, 693). Ebenso dazu s Urt des FG HH v 13.12.1991 (EFG 1992, 669).
Nach § 5 Abs 2 S 2 GmbHG idF des MoMiG kann ein AE auch bereits iR der Gründung mehrere Geschäftsanteile übernehmen, so dass auch hier grds die vorgenannte Aufteilung durchgeführt werden kann. Zu den neuen Stückelungsvarianten ebenfalls s Schwedhelm/Olbing/Binnewies (GmbHR 2008, 1233, 1237), s Fröhlich (GmbH-StB 2009, 83) und s Heckschen (DStR 2009, 166, 169).
Eine vereinfachte und eindeutige Bezeichnung der Geschäftsanteile ergibt sich aus § 8 Abs 1 Nr 3 GmbHG idF des MoMiG, wonach in der Gesellschafterliste die Geschäftsanteile durchgehend zu nummerieren und in der H-Reg-Anmeldung entspr zu benennen sind. Hierzu s Carlé (DStZ 2008, 709, 713) und s Seibert (Status-Recht 2007, 235). Eine entspr Kenntlichmachung der veräußerten Anteile kann somit auch durch Angabe der Nr in der Gesellschafterliste erfolgen.
Wegen der Aufteilung der (nachträglichen) AK in diesen Fällen s Tz 408 ff.
Erfolgt keine solche Bestimmung der tats verkauften Anteile, sind die durchschnittlichen AK aller Anteile anzusetzen (s Urt des BFH v 15.02.1966, BStBl III 1966, 274 und v 17.07.1980, BStBl II 1981, 11). Das für Veräußerungen iSd § 23 EStG aF mit dem EURLUmsG für die Fälle der Sammelverwahrung gem § 5 Depotgesetz eingeführte FiFo-Verfahren ist iRd § 17 EStG nicht anwendbar (s Erl des Fin-Sen Bln v 31.01.2006, DB 2006, 476; s Vfg der OFD Ffm v 06.06.2006, FR 2006, 703 und s Vfg der OFD Magdeburg v 15.05.2006, DStR 2006, 1281). Weiter s R 17 Abs 5 S 3 EStR 2012, wonach in diesen Fällen die durchschnittlichen AK anzusetzen sind.
Tz. 274–275
Stand: EL 80 – ET: 04/2014
vorläufig frei