Rz. 16

Gibt der Drittschuldner die Erklärung nicht, verspätet oder unrichtig ab, so haftet er der Vollstreckungsbehörde für den daraus entstandenen Schaden[1], wie z. B. für die nutzlos aufgewandten Prozesskosten durch die Erhebung einer unbegründeten Zahlungsklage gegen den Drittschuldner.[2] Allerdings besteht die Schadensersatzpflicht nur bei schuldhaftem Verhalten.[3] Dabei hat der Drittschuldner jedoch zu beweisen, dass ihn an der Nichterfüllung seiner Erklärungspflicht kein Verschulden trifft, wenn er der Schadensersatzpflicht entgehen will.[4]

[1] § 316 Abs. 2 S. 2 AO.; Loose, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 316 AO Rz. 15; Klein/Werth, AO, 15. Aufl. 2020, § 316 Rz. 4.
[2] BGH v. 28.1.1981, VIII ZR 1/80, DB 1981, 638; für Zahlungsklagen im arbeitsgerichtlichen Verfahren wegen Lohnpfändungen vgl. BAG v. 16.5.1990, 4 AZR 56/90, DB 1990, 1826.
[3] H. M. zu § 840 ZPO; vgl. Herget, in Zöller, ZPO, 33. Aufl. 2020, § 840 ZPO Rz. 13; Flockenhaus, in Musielak/Voit, ZPO, 18. Aufl. 2021, § 840 ZPO Rz. 17; s. auch Loose, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 316 AO Rz. 17; Beermann, in HHSp, AO/FGO, § 316 AO Rz. 36.
[4] Koenig/Klüger, AO, 4. Aufl. 2021, § 316 Rz. 8.

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