Alexandra Pung, Ewald Dötsch
Tz. 379
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Da von § 8a Abs 1 KStG idF des sog Korb II-Gesetzes auch nicht zur Erstellung einer H-Bil verpflichtete beschr stpfl Kap-Ges erfasst werden (s Tz 317) können, regelt § 8a Abs 2 S 5 KStG nF, dass, falls eine Buchführungspflicht nach dem HGB nicht besteht, bei der Berechnung des anteiligen EK auf die mit den inl Einkünften in wirtsch Zusammenhang stehenden WG abzustellen ist, wobei die S 1 bis 4 sinngemäß gelten sollen. Ebenfalls hierzu s Prinz/Ley, FR 2003, 933, 935; Hill/Kavazidis, DB 2003, 2028, 2030 und Golücke/Franz, GmbHR 2003, 1093, 1095.
Für beschr stpfl Kap-Ges, für die eine Buchführungspflicht nach dem HGB besteht, richtet sich die Ermittlung des anteiligen EK originär nach § 8a Abs 2 S 1 bis 4 KStG nF (s Tz 315).
Tz. 380
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
IRd § 8a Abs 2 S 5 KStG nF sind unstr sowohl Aktiva als auch Passiva zu berücksichtigen. UE sind Bilanzierungshilfen, Rechnungsabgrenzungsposten etc nicht zu berücksichtigen, da es sich hierbei nicht um WG handelt. Holzaepfel/Köplin (in Erle/Sauter, Gesellschafter-Fremdfinanzierung, § 8a Rn 535) wollen danach differenziren, ob § 5 EStG anzuwenden ist oder nicht. IE sind bei Anwendung des § 5 EStG auch Bilanzierungshilfen etc zu berücksichtigen. UE verkennen Holzaepfel/Köplin, dass in diesen Fällen idR ein Anwendungsfall des § 8a Abs 2 S 1 ff KStG (s Tz 379) und nicht des § 8a Abs 2 S 5 KStG nF vorliegt. Das Gesetz enthält keine Aussage dazu, mit welchem Wert die WG zu berücksichtigen sind. UE kommt nur eine Berücksichtigung mit den maßgeblichen stlichen Werten in Betracht. GlA s Rödder/Ritzer (DB 2004, 891); Prinz (FR 2004, 1249, 1251); Holzaepfel/Köplin (in Erle/Sauter, Gesellschafter-Fremdfinanzierung, § 8a Rn 537) und Frotscher (in F/M, § 8a KStG Rn152), der auch von den nach deutschen Vorschriften ermittelten Bw ausgeht. In entspr Anwendung des § 8a Abs 2 S 2 KStG nF müssten dabei die Werte zum Schluss des vorangegangenen Wj bzw, wenn es ein solches nicht gibt, die Werte des vorangegangenen VZ zu Grunde gelegt werden (s Tz 295). AA s Grotherr (GmbHR 2004, 850, 855 und DStZ 2004, 249, 256), der von handelsrechtlichen Werten ausgehen und hierzu eine "fiktive Zweigniederlassungs-Bil" erstellen will. Endres/Kroniger (FR 2004, 377, 383) wollen die Aktiva mit den handelsrechtlichen und die Passiva mit den stlichen Werten ansetzen. Auch Schild/Eisele (IStR 2005, 217, 219) wollen auf handelsbilanzielle Werte abstellen.
Tz. 381
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Es sind nur solche WG zu berücksichtigen, die mit den inl Einkünften "in einem wirtsch Zusammenhang" stehen. Ein unmittelbarer wirtsch Zusammenhang ist nicht Voraussetzung für die Einbeziehung der WG. Frotscher (in F/M, § 8a KStG Rn 151) geht daher uE zutr davon aus, dass auf Grund des gleichen Wortlauts die Auslegung zu § 3c Abs 2 EStG nF herangezogen werden kann.
Hierzu s § 3c EStG nF Tz 23 ff. Auch Prinz (FR 2004, 1249, 1251) geht von einem Veranlassungszusammenhang aus. Er weist uE zutr darauf hin, dass bei gemischt veranlassten FK-Aufnahmen der auf das Inl entfallende Teil nur durch Anwendung eins sachgerechten Aufteilungs- und Schätzungsmaßstabs ermittelt werden kann.
Tz. 382
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Nach § 8a Abs 2 S 5 HS 2 iVm Abs 2 S 3 KStG nF sind Beteiligungen an einer Pers-Ges durch die anteiligen WG der Pers-Ges zu ersetzen. Hierzu s Tz 360. Rödder/Ritzer (DB 2004, 891) und Schulte/Behnes (GmbHR 2004, 1045, 1049) wollen uE zutr - anders als in den Fällen des § 8a Abs 2 S 3 KStG nF - dabei auf die stlichen Werte abstellen mit der Folge, dass auch die Werte aus Sonder- und Ergänzungs-Bil zu berücksichtigen wären. AA s Holzaepfel/Köplin (in Erle/Sauter, Gesellschafter-Fremdfinanzierung, § 8a Rn 538), die handelsbilanzielle Werte zu Grunde legen und Sonder-Bil zusätzlich einbeziehen wollen.
Nach § 8a Abs 2 S 5 HS 2 iVm Abs 2 S 2 KStG idF des sog Korb II-Gesetzes sind bei nicht qualifizierten Holdinggesellschaften die Bw an nachgeordneten Kap-Ges zu kürzen. Wegen Einzelheiten s Tz 349.
Nach § 8a Abs 2 S 5 HS 2 KStG nF ist auch § 8a Abs 2 S 4 KStG nF (Minderung des EK durch vorübergehende Verluste) entspr anzuwenden. Hierzu s Tz 376.
Tz. 383
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Frotscher (in F/M, § 8a KStG Rn 153) hält § 8a Abs 2 S 5 KStG nF für europarechtswidrig, da bei beschr stpfl Kö nur das inl Vermögen, bei unbeschr stpfl Kap-Ges hingegen das Weltvermögen für die Berechnung des anteiligen EK berücksichtigt wird. GlA s Neu/Tombers (GmbH-StB 2004, 75, 77); Herzig/Lochmann (StuW 2004, 144, 148); Holzaepfel/Köplin (in Erle/Sauter, Gesellschafter-Fremdfinanzierung, § 8a Rn 541 ff) und Schild/Eisele (IStR 2005, 217, 221). Prinz (FR 2004, 1249, 1251) hält die Frage der Europarechtswidrigkeit für offen.