Rz. 66
Gem. § 27a Abs. 2 S. 1 UStG übermitteln die Landesfinanzbehörden dem BZSt die für die Erteilung der USt-IdNr. nach § 27a Abs. 1 UStG erforderlichen Angaben über die bei ihnen umsatzsteuerlich geführten natürlichen und juristischen Personen und Personenvereinigungen. Dies sind gem. § 27a Abs. 1 S. 5 UStG der Name, die Anschrift des Steuerpflichtigen und die Steuernummer, unter der der Steuerpflichtige umsatzsteuerlich geführt wird.
Rz. 67
Hat das BZSt die vom jeweils zuständigen FA übermittelten Daten mit den Angaben des Antragstellers verglichen und die Übereinstimmung festgestellt, dann ist die USt-IdNr. grundsätzlich zu erteilen. Der Steuerpflichtige hat hierauf einen Anspruch (Rz. 36). Für das Funktionieren des genannten Datenabgleichs ist allerdings ein regelmäßiger und vollständiger Datenaustausch zwischen den Landesfinanzbehörden und dem BZSt unerlässlich. Aus diesem Grund sieht § 27a Abs. 2 S. 3 UStG vor, dass das BZSt die an die Antragsteller erteilten USt-IdNr. auch den Landesfinanzbehörden mitteilt.
Rz. 68
Wechselt ein im Inland ansässiger Unternehmer den Sitz seines Unternehmens in den Zuständigkeitsbereich eines anderen FA, dann benötigt er nach der geltenden Regelung zwar eine neue Steuernummer, grundsätzlich behält er aber seine bisherige USt-IdNr. Nur wenn etwa irrtümlich mehrere USt-IdNrn. vergeben worden sind, dann entscheidet das BZSt, welche Nummer aufrechterhalten bleibt. Nach Abschn. 27a.1 Abs. 1 S. 6 UStAE kann jeder Unternehmer nur eine USt-IdNr. haben.
Rz. 69
Für die umsatzsteuerliche Erfassung eines Unternehmers ist jeweils das FA örtlich zuständig, in dessen Bezirk der Unternehmer im Geltungsbereich der AO sein Unternehmen betreibt. Betreibt er sein Unternehmen von einem Ort außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes aus, dann ist gem. § 21 AO das FA zuständig, in dessen Bezirk dieser Unternehmer seine Umsätze ganz oder überwiegend ausführt. Allerdings kann die Finanzverwaltung nach § 21 Abs. 1 S. 2 AO durch Rechtsverordnung festlegen, dass einzelne FÄ bundesweit für Unternehmer aus bestimmten anderen Staaten zuständig sind, die in diesen Staaten ansässig sind, sich aber in Deutschland umsatzsteuerlich registrieren lassen müssen.
Rz. 70
Aufgrund der Schwierigkeiten der Festlegung des Orts der "überwiegenden Tätigkeit" eines ausländischen Unternehmers hatte der Gesetzgeber durch Gesetz v. 21.12.1993 in § 21 Abs. 1 S. 2 AO eine besondere Verordnungsermächtigung geschaffen, die in der Verordnung über die örtliche Zuständigkeit für die USt im Ausland (= UStZuStV) – und zwar nicht nur in der EU – ansässiger Unternehmer eine zentrale örtliche Zuständigkeit bestimmter FÄ bundesweit festlegt. Insbesondere wegen der Einführung der Bauabzugssteuer nach § 13b UStG für im Inland erbrachte Werklieferungen eines im Ausland ansässigen Unternehmers war diese Regelung erforderlich geworden, um im Rahmen einer zentralen Zuständigkeit einen Überblick über auftretende Fälle und Personen zu behalten zu können.
Rz. 71
Im Einzelnen sind die Zuständigkeiten der FÄ (FA) nach Ansässigkeit der Unternehmer gem. § 1 Abs. 1 UStZuStV wie folgt geregelt:
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Königreich Belgien |
FA Trier |
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Republik Bulgarien |
FA Neuwied |
– |
Königreich Dänemark |
FA Flensburg |
– |
Republik Estland |
FA Rostock |
– |
Republik Finnland |
FA Bremen |
– |
Französische Republik und Fürstentum Monaco |
FA Offenburg |
– |
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland sowie Insel Man |
FA Hannover-Nord |
– |
Griechische Republik |
FA Berlin Neukölln |
– |
Republik Irland |
FA Hamburg-Nord |
– |
Italienische Republik |
FA München |
– |
Republik Kroatien |
FA Kassel-Hofgeismar |
– |
Republik Lettland |
FA Bremen |
– |
Fürstentum Liechtenstein |
FA Konstanz |
– |
Republik Litauen |
FA Mühlhausen |
– |
Großherzogtum Luxemburg |
FA Saarbrücken, Am Stadtgraben |
– |
Republik Mazedonien |
FA Berlin-Neukölln |
– |
Königreich der Niederlande |
FA Kleve |
– |
Königreich Norwegen |
FA Bremen |
– |
Republik Österreich |
FA München |
– |
Republik Polen |
FA Hameln für in der Republik Polen ansässige Unternehmer, deren Nachname oder Firmenname mit den Buchstaben A bis G beginnt; FA Oranienburg für in der Republik Polen ansässige Unternehmer, deren Nachname oder Firmenname mit den Buchstaben H bis L beginnt; FA Cottbus für in der Republik Polen ansässige Unternehmer, deren Nachname oder Firmenname mit den Anfangsbuchstaben M bis R beginnt; FA Nördlingen für in der Republik Polen ansässige Unternehmer, deren Nachname oder Firmenname mit den Buchstaben S bis Z beginnt; FA Cottbus für alle in der Republik Polen ansässige Unternehmer, auf die das Verfahren nach § 18 Abs. 4e UStG anzuwenden ist, |
– |
Portugiesische Republik |
FA Kassel-Hofgeismar |
– |
Rumänien |
FA Chemnitz-Süd |
– |
Russische Föderation |
FA Magdeburg |
– |
Königreich Schweden |
FA Hamburg-Nord |
– |
Schweizerische Eidgenossenschaft |
FA Konstanz |
– |
Slowakische Republik |
FA Chemnitz-Süd |
– |
Königreich Spanien |
FA Kassel-Hofgeismar |
– |
Republik Slowenien |
FA Oranienburg |
– |
Tschechische Republik |
FA Chemnitz-Süd |
– |
Republik Türkei |
FA Dortmund-Unna |
– |
Ukraine |
FA Magdeburg |
– |
Republik Ungarn |
Zentralfinanzamt Nürnberg |
– |
Republik... |