Rz. 4
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Die heutige Fassung der §§ 14–14c UStG beruht im Wesentlichen auf der Neufassung/Neustrukturierung der Vorschrift durch Art. 5 des Zweiten Gesetzes zur Änderung steuerlicher Vorschriften (StÄndG 2003; Gesetz vom 15.12.2003, BGBl I 2003, 2645), die nach Art. 25 Abs. 4 StÄndG 2003 am 01.01.2004 in Kraft getreten ist (vgl. Rz. 1 ff.).
Rz. 5
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Danach wurde § 14 UStG noch mehrfach geändert. Änderungen ergaben sich durch:
- das Gesetz zur Intensivierung der Bekämpfung der Schwarzarbeit und damit zusammenhängender Steuerhinterziehung (Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz – SchwarzArbBekG, Gesetz vom 23.07.2004, BGBl I 2004, 1842) m. W. z. 01.08.2004,
- durch das Jahressteuergesetzes 2007 (JStG 2007, Gesetz vom 13.12.2006, BGBl I 2006, 2878),
- durch das Gesetz zur Modernisierung und Entbürokratisierung des Steuerverfahrens (Steuerbürokratieabbaugesetz, Gesetz vom 20.12.2008, BGBl I 2008, 2850) ab 01.01.2009 in Kraft,
- durch das Steuervereinfachungsgesetz 2011, Gesetz vom 01.11.2011, BGBl I 2011, 2131) mit Rückwirkung ab 01.07.2011 sowie
- durch das Gesetz zur Umsetzung der Amtshilferichtlinie sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften (Amtshilfe-Umsetzungsgesetz, Gesetz vom 26.06.2013, BGBl I 2013, 1809).
Rz. 6
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Durch Art. 11 Abs. 35 des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 910/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für Transaktionen im Binnenmarkt und zur Aufhebung der Richtlinie 1999/93/EG (eIDAS-Durchführungsgesetz, Gesetz vom 18.07.2017, BGBl I 2017, 2745) wurden in § 14 Abs. 3 Nr. 1 UStG die Wörter "eine elektronische Signatur mit Anbieter-Akkreditierung nach dem Signaturgesetz vom 16. Mai 2001 (BGBl I 2001, 876), das zuletzt durch Art. 4 des Gesetzes vom 17. Juli 2009 (BGBl I 2009, 2091) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung" gestrichen. Die Streichung beruht auf dem gleichzeitigen Außerkrafttreten des Signaturgesetzes vom 16.05.2001 (Art. 12 Abs. 1 Nr. 1 des eIDAS-Durchführungsgesetz). Dadurch verbleibt nur noch die Möglichkeit, die Echtheit der Herkunft und die Unversehrtheit des Inhalts durch eine qualifizierte elektronische Signatur nachzuweisen.
Rz. 7
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Mit Art. 9 Nr. 5 des Gesetzes zur Vermeidung von Umsatzsteuerausfällen beim Handel mit Waren im Internet und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften, Gesetz vom 11.12.2018, BGBl I 2018, 2238 wurde § 14 Abs. 7 S. 3 UStG m. W. v. 01.01.2019 neu ins Gesetz implementiert. Ausweislich der Gesetzesbegründung (BT-Drucks. 19/4455 vom 24.09.2018, 59 f.) dient die Neuregelung dazu, Belastungen für Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Daher sollen für alle den besonderen Besteuerungsverfahren unterliegenden Umsätze in allen Mitgliedstaaten einheitlich die Vorschriften über die Rechnungsstellung anwendbar sein, die im Mitgliedstaat der Identifizierung des Lieferers bzw. Leistungserbringers gelten, der an den besonderen Besteuerungsverfahren teilnimmt.
Rz. 7a
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Das Gesetz zur weiteren steuerlichen Förderung der Elektromobilität und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften, Gesetz vom 12.12.2019, BGBl I 2019, 2451 (Art. 12 Nr. 10) führte zu einer geringfügigen Änderung redaktioneller Art in § 14 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 S. 3 UStG. Diese war durch die Neuschaffung der Steuerbefreiung des § 4 Nr. 29 UStG erforderlich geworden. Für Umsätze, die nach § 4 Nr. 29 UStG steuerfrei sind, besteht demnach keine Verpflichtung zur Ausstellung einer Rechnung.
Rz. 7b
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Zuletzt wurde durch Art. 11 Nr. 2 des Jahressteuergesetzes 2020 (JStG 2020, Gesetz vom 21.12.2020, BGBl I 2020, 3096) in § 14 Abs. 4 UStG der Satz 4 angefügt. Demnach ist die Berichtigung einer Rechnung um fehlende oder unzutreffende Angaben kein rückwirkendes Ereignis i. S. v. § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 und § 233a Abs. 2a AO.
1.2.1 Wachstumschancengesetz bringt ab dem 01.01.2025 die neuen E-Rechnungen
Rz. 7c
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Bei Rechnungen von Unternehmern an andere Unternehmer (B2B-Rechnungen) wird die elektronische Rechnung (E-Rechnung) künftig zur Pflicht. Der Bundesrat hat dieser Neuregelung durch das Gesetz zur Stärkung von Wachstumschancen, Investitionen und Innovation sowie Steuervereinfachung und Steuerfairness (Wachstumschancengesetz) vom 27.03.2024 (BGBl I 2024 Nr. 108) – bekanntermaßen erst am 22.03.2024 nach einem Vermittlungsverfahren – zugestimmt. Zum Gesetzesentwurf der Bundesregierung vgl. Rz. 74a ff. Zur Neuregelung i. d. F. des Wachstumschancengesetzes s. Kommentierungsabschnitt Die E-Rechnung ab 01.01.2025 – ein erster Überblick.