Rz. 4
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
§ 6 UStG gehört – wie die entsprechende Regelung des § 7 UStG, der Lohnveredelung an Gegenständen der Ausfuhr – zum "Inventar" des deutschen Umsatzsteuerrechts und galt in ähnlicher Form bereits im UStG 1980 und den Vorgängergesetzen. Die Entlastung des Ausfuhrgegenstandes bzw. der daran vorgenommenen Dienstleistungen von der deutschen USt dient der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Exportwirtschaft und der Arbeitsplatzsicherung. Diese Ziele werden insbesondere auch durch die Ausgestaltung als "echte Steuerbefreiung" erreicht (vgl. Rz. 18 ff. und vgl. § 4 Rz. 5 und 6).
Rz. 5
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Eine wesentliche Änderung erfuhr die Vorschrift zum 01.01.1993. Mit der Einführung des USt-Binnenmarktes betrifft die Steuerbefreiung nicht mehr alle Lieferungen in das Ausland, sondern ausschließlich Lieferungen in das Drittlandsgebiet.
Rz. 6
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Eine Änderung erfuhr die Vorschrift durch das StEntlG 1999/2000/2002 vom 24.03.1999 (BStBl I 1999, 304), das § 6 UStG m. W. v. 01.04.1999 um einen neuen Abs. 5 ergänzt hat. Nicht steuerbefreit sind danach unentgeltliche Wertabgaben i. S. d. § 3 Abs. 1b UStG (ausführlich zur Historie Schwarz in S/W/R, § 6 Rn. 6 ff.).
Rz. 7
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Durch Art. 7 Nr. 5 des JStG 2009 (Gesetz vom 19.12.2008, BGBl I 2008, 2794) wurde § 6 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 Buchst. a UStG neu formuliert.
Rz. 7a
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Durch das Gesetz zur weiteren steuerlichen Förderung der Elektromobilität und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften (BGBl I 2019, 2451) wurde m. W. z. 01.01.2020 in § 6 Abs. 3a eine Nr. 3 hinzugefügt. Voraussetzung für die Steuerbefreiung im nichtkommerziellen Reiseverkehr ist seitdem, dass der Gesamtwert der Lieferung einschließlich Umsatzsteuer 50 EUR übersteigt. Diese "Nummer 3 tritt zum Ende des Jahres außer Kraft, in dem die Ausfuhr- und Abnehmernachweise in Deutschland erstmals elektronisch erteilt werden".
Rz. 8
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Durch Art. 1 Nr. 1, 2 und 3 der Zweiten Verordnung zur Änderung steuerlicher Verordnungen vom 02.12.2011 (BGBl I 2011, 2416) wurden die §§ 9–11, 13 und 17 UStDV, die die Ausgestaltung der nach § 6 Abs. 4 S. 1 UStG erforderlichen Nachweise regeln, neu gefasst. Die Neufassung trat am 01.01.2012 in Kraft (Art. 3 Abs. 2 der Verordnung). Die Verwaltung beanstandete es nicht, wenn für bis zum 31.03.2012 ausgeführte Ausfuhrlieferungen der beleg- und buchmäßige Nachweis der Voraussetzungen der Steuerbefreiung noch auf der Grundlage der bis zum 31.12.2011 geltenden Rechtslage geführt wurde (vgl. BMF vom 09.12.2011, Az: IV D 3 – S 7141/11/10003, BStBl I 2011, 1287). Mit BMF-Schreiben vom 06.02.2012 (Az: IV D 3 – S 7134/12/10001, BStBl I 2012, 212) wurde der UStAE an die Neufassung der UStDV inhaltlich angepasst.
Rz. 9
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Durch Art. 4 Nr. 1 und Nr. 2 der Verordnung zum Erlass und zur Änderung steuerlicher Verordnungen vom 11.12.2012 (BGBl I 2012, 2637) wurden die §§ 9 und 10 UStDV in Bezug auf die Ausfuhr von Kraftfahrzeugen geändert. Die Änderungen traten nach Art. 9 Abs. 1 der Verordnung am Tag nach der Verkündung (= 20.12.2012) in Kraft. Mit BMF-Schreiben vom 26.04.2013 (Az: IV D 3 – S 7134/12/10002, BStBl II 2013, 714) wurde der UStAE entsprechend angepasst.
Rz. 10
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Durch Art. 6 Nr. 11 der Verordnung zur Änderung steuerlicher Verordnungen und weiterer Vorschriften (vom 22.12.2014, BGBl I 2014, 2392) wurde in § 8 Abs. 1 S. 1 UStDV die Formulierung "im Geltungsbereich dieser Verordnung" durch "im Geltungsbereich des Gesetzes" m. W. v. 30.12.2014 (Art. 10 Abs. 1) ersetzt.
Rz. 11
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Durch Art. 3 Nr. 1 der Dritten Verordnung zur Änderung steuerlicher Verordnungen vom 18.07.2016 (BGBl I 2016, 1722) wurden in § 10 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Buchst. b UStDV die Wörter "Ausstellers des Belegs" durch die Wörter "mit der Beförderung beauftragten Unternehmers" ersetzt. Nach Art. 11 Abs. 1 der Änderungsverordnung trat die Änderung am Tag nach der Verkündung in Kraft (= 23.07.2016). Ausweislich der Begründung zur Verordnung (vgl. BR-Drucks. 201/16 vom 20.04.2016, 16) erfolgte die Änderung zur Angleichung des § 10 UStDV an Wortlaut und Regelungsinhalt des § 17a Abs. 3 S. 1 Nr. 1 Buchst. b UStDV.
Rz. 12
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Durch Art. 9 Nr. 1–3 der Vierten Verordnung zur Änderung steuerlicher Verordnungen (Verordnung vom 12.07.2017, BGBl I 2017, 2360) wurden in den §§ 9, 10 und 13 UStDV redaktionelle Folgeänderungen zur Anpassung an die Neufassung des europäischen Zollrechts vorgenommen (vgl. BR-Drucks. 412/17 vom 24.05.2017, 24, 25). Nach Art. 13 Abs. 1 der Verordnung traten die Änderungen am Tag nach der Verkündung (= 20.07.2017) in Kraft.