Rz. 176
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
§ 33 UStDV definiert eine Rechnung, deren Gesamtbetrag brutto 250 EUR (bis zum 31.12.2016: 150 EUR, vgl. dazu Rz. 181) nicht übersteigt als sog. Kleinbetragsrechnung und räumt dem Unternehmer für diesen Fall Erleichterungen bei der Erstellung der Rechnung ein. Grundsätzlich unterliegt jede Rechnung den Vorgaben des § 14 UStG einschließlich der Pflichtangaben. Auch bei Kleinbetragsrechnungen sind die formalen Voraussetzungen des § 14 UStG zu beachten, lediglich für den Inhalt der Kleinbetragsrechnung regelt § 33 UStDV Erleichterungen (vgl. Abschn. 14.6. Abs. 2 S. 1 UStAE). Eine Kleinbetragsrechnung muss mindestens die folgenden Angaben enthalten (fraglich: § 14 Abs. 4 S. 1 Nr. 10 UStG):
Rz. 177
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
In den geforderten Mindestangaben sind demnach insbesondere nicht enthalten:
Rz. 178
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Nach § 33 S. 2 UStDV sind § 31 UStDV (Angaben in Rechnungen) und § 32 UStDV (Umsätze, die verschiedenen Steuersätzen unterliegen) entsprechend anzuwenden (vgl. Abschn. 14.6. Abs. 1 S. 2 und Abs. 2 UStAE).
Rz. 179
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Die Regelungen über Kleinbetragsrechnungen finden keine Anwendung in den in § 33 S. 3 UStDV genannten Fällen:
- § 3c UStG: Ort der Lieferung in besonderen Fällen/i. g. Versandhandel,
- § 6a UStG: i. g. Lieferung,
- § 13b UStG: Leistungsempfänger als Steuerschuldner.
Rz. 180
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Für den Vorsteuerabzug aus Kleinbetragsrechnungen regelt § 35 Abs. 1 UStDV, dass der Leistungsempfänger den Rechnungsbetrag in Entgelt und Steuerbetrag aufteilen kann. Zur Berechnung der abzugsfähigen Vorsteuer vgl. Abschn. 15.4. UStAE (mit Rechenbeispielen).
Rz. 181
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Durch Art 5 des Zweiten Gesetzes zur Entlastung insbesondere der mittelständischen Wirtschaft von Bürokratie (Zweites Bürokratieentlastungsgesetz), BGBl I 2017, 2143 wird die Betragsgrenze für Kleinbetragsrechnungen in § 33 S. 1 UStDV von 150 EUR auf 250 EUR angehoben. Ausweislich der Gesetzesbegründung (vgl. BT-Drucks. 18/9949 vom 12.10.2016, 22 und BT-Drucks. 18/11778 vom 29.03.2017, 13) dient die Anhebung einerseits dem Ausgleich von Preissteigerungen, andererseits der Entlastung bei der Erteilung und Prüfung von Rechnungen. Nach Art. 9 Abs. 2 des Gesetzes tritt die Anhebung zum 01.01.2017 in Kraft. Anpassung in Abschn. 14.6. Abs. 1 S. 1 UStAE durch BMF vom 15.11.2017 (Az: III C 2 – S 7285/07/10002, BStBl I 2017, 1518).
Rz. 181a
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Zu den Auswirkungen der Einführung der obligatorischen elektronischen Rechnung mit dem Wachstumschancengesetz auf Kleinbetragsrechnungen vgl. Rz. 74d und 74h.