Entgegen gängiger Vorurteile stehen mittelständische Unternehmen dem Thema Corporate Sustainability zum großen Teil positiv gegenüber. Die meisten Organisationen haben bereits Maßnahmen für den ökologischen Umbau ihrer Betriebe gestartet.
Ergebnisse der Studie "Corporate Sustainability im Mittelstand"
Insgesamt wird das Thema aber differenziert betrachtet und Geschäftsführende lassen sich in 4 Typen einordnen: Wegbereiter, Routiniers, Einsteiger und Skeptiker. Dies sind zentrale Ergebnisse der Studie "Corporate Sustainability im Mittelstand" von Haufe.
Die nachhaltige Transformation stellt mittelständische Unternehmen vor eine der größten Aufgaben der kommenden Jahre. Sie erfordert nicht nur Investitionen in neue Technologien und Infrastrukturen, sondern auch eine Veränderung von Denk- und Handlungsmustern.
Nachhaltige Transformation als Chance für die Zukunft
Nachhaltigkeit wird als Wettbewerbsvorteil gesehen. Der Aussage "Langfristig rechnet es sich für Unternehmen, Schrittmacher in Nachhaltigkeit zu sein" stimmen 100 % der Routiniers, 84 % der Wegbereiter und 81 % der Einsteiger zu. Lediglich die Skeptiker haben Vorbehalte – nur ein Drittel von ihnen sieht positive Aspekte beim Thema Nachhaltigkeit.
Treiber für nachhaltiges Management
Fast alle befragten mittelständischen Unternehmen (98 %) haben bereits Maßnahmen zur Umgestaltung ihrer Organisationen eingeleitet. Typübergreifend motivieren sie dafür die Erwartungen von Kunden oder Geschäftspartnern, die Zukunftssicherung des Unternehmens sowie die Glaubwürdigkeit in Bezug auf nachhaltige Geschäftsmodelle. Auch die Attraktivität als Arbeitgeber wurde in den Tiefeninterviews häufiger als Treiber für nachhaltiges Management genannt.
Hindernisse auf dem Weg zum nachhaltigen Unternehmen
Bei der nachhaltigen Transformation stoßen die Mittelständler typübergreifend vor allem auf folgende Herausforderungen: Aktuelle wirtschaftliche Risiken und Unsicherheiten, fehlende Akzeptanz der Kunden für Mehrkosten und eine überbordende Bürokratie.
Nachhaltigkeit = Ökologie
Die Befragung zeigt, dass Geschäftsführende im Mittelstand beim Thema Nachhaltigkeit in erster Linie an umweltrelevante Maßnahmen denken und, abgestuft, an Social-Maßnahmen wie den Ausbau von Weiterbildung, die Förderung von Diversität und Corporate Social Responsibility. Governance im Sinne von Unternehmensführung, Innovation, Finance, Risikomanagement und Compliance steht eher am Spielfeldrand.
Über die Studie
Für die qualitative Befragung führte Haufe im September/Oktober 2023 zusammen mit Auctority und Reimund Research explorative Tiefeninterviews mit 36 CEOs bzw. Geschäftsführenden aus Unternehmen mit mindestens 250 bis maximal 4.999 Mitarbeitenden. Zur quantitativen Validierung der Ergebnisse wurden ergänzende Online-Interviews mit 96 Teilnehmenden durchgeführt. Es konnte eine hohe Kongruenz zwischen den zentralen Erkenntnissen beider Erhebungen festgestellt werden. Während die qualitative Stichprobe eine Tendenz zugunsten des "kleineren" Mittelstands aufwies, waren in der quantitativen Befragung größere Unternehmen häufiger vertreten.
Studie: Nachhaltigkeit im Mittelstand – zwischen Überzeugung und Skepsis