Der Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo trübt sich im Oktober 2023 weiter ein. Die Stimmung der rund 1.200 befragten Experten sinkt um weitere rund 5 % gegenüber dem Vormonat – der Index steht aktuell bei 66,4 Punkten. Zuversichtlich wäre die Einschätzung bei 100 Punkten.
Das Investmentklima verliert in der mittlerweile 190. Monatsumfrage 4,9 % und fällt auf 53,1 Punkte. Auch das Ertragsklima (Vermietung) lässt nach: um 5,4 % auf 83,6 Punkte.
Absturz beim Büroklima
Die Bandbreite bei den Veränderungsraten in den einzelnen Assetklassen ist groß. Während das Handelsklima ein Minus von 2,4 % verzeichnet und nun bei 56,5 Punkte steht, geht das Hotelklima um deutliche 10,1 % auf 75,8 Zählerpunkte zurück.
Für das Büroklima bringt der Oktober eine deutliche Abnahme um 8,5 % auf 47,0 Zählerpunkte. Dies ist laut Deutsche Hypo der niedrigste Wert seit Jahresbeginn. Büros haben bereits in der September-Umfrage für den Deutschen Hypo Index schlecht performt.
Vertrauen in Wohnimmobilien sinkt
Die Stimmung in den einzelnen Assetklassen entwickelt sich damit fast durchgehend negativ, auch das Wohnklima lässt um 4,5 % nach und steht nun bei 102,3 Punkten.
Die Spitzenposition übernimmt das Logistikklima, das ein leichtes Plus von 2,4 % auf einen Stand von 103,1 Punkten verzeichnet.
Werte und Änderungen der Indizes im Überblick
|
September 2023 |
Oktober 2023 |
Veränderung (in %) |
Immobilienklima |
69,8 |
66,4 |
-4,9 |
Inverstmentklima |
52,5 |
50,2 |
-4,3 |
Ertragsklima |
88,3 |
83,6 |
-5,4 |
Büroklima |
51,4 |
47,0 |
-8,5 |
Handelsklima |
57,9 |
56,5 |
-2,4 |
Wohnklima |
107,1 |
102,3 |
-4,5 |
Logistikklima |
100,7 |
103,1 |
+2,4 |
Hotelklima |
84,3 |
75,8 |
-10,1 |
Quelle: Bulwiengesa AG |
Deutsche Hypo Index: 2024 wird noch verhalten sein
"Selektiv kommt wieder Bewegung in den Markt: Im Hintergrund werden einzelne Transaktionen vorbereitet. Anders als in der Finanzkrise 2008 ist ausreichend Liquidität vorhanden", sagt Ingo Martin, Leiter Real Estate Finance Origination. Die Anforderungen an die Kapitaldienstfähigkeit seien jedoch strenger, was derzeit insbesondere die Projektentwickler vor Probleme stelle.
Im Bürosegment beobachtet Martin eine Flucht in Qualität: Die Nachfrage für Objekte in Spitzenlagen ist weiterhin hoch, während reine Bürostandorte in dezentralen Lagen von einem Nachfragerückgang betroffen sind. Das Logistiksegment läuft demnach noch gut, durch den Trend zum Nearshoring ist hier ein Nachfrageschub zu verzeichnen.
"Ich gehe davon aus, dass die Geschäftsentwicklung in 2024 noch verhalten sein wird, erwarte aber für 2025 eine stärkere Belebung des Transaktionsgeschehens", sagt der Experte abschließend.