Annette Hock-Rackel, Michael Schurr
1.1.1 Altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung
Unter altersgerechter Arbeitsplatzgestaltung versteht man den Erhalt der Leistungsfähigkeit einer bestimmten Altersgruppe der Mitarbeiter durch Anpassung der Arbeitsplätze und Arbeitsabläufe an die spezifischen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Altersgruppe.
Dieses Vorgehen ist statisch und reaktiv, aber nicht präventiv bezüglich des Alterungsprozesses. Was aber, wenn an einem Arbeitsplatz in der Produktion oder im Büro, z. B. durch Desksharing, unterschiedliche Generationen und damit Menschen mit unterschiedlichem Lichtbedarf arbeiten?
Die wichtigsten einschränkenden und zu beachtenden Defizite von älteren Mitarbeitern (50+) sind:
- Alterssichtigkeit,
- Blendempfindlichkeit.
Altersgerechte Maßnahmen sind nicht generell notwendig, da die Arbeits- und Leistungsfähigkeit von vielen Faktoren abhängt. Leistungseinschränkungen der Augen können im Bedarfsfall durch diese Maßnahmen aufgefangen werden:
- die Erhöhung des Kontrastes an Sichtgeräten und Messinstrumenten,
- größere Schrift und Symbole auf Monitoren, Sichtgeräten und Messinstrumenten.
1.1.2 Alternsgerechte Arbeitsplatzgestaltung
Unter alternsgerechter Arbeitsplatzgestaltung versteht man das gezielte Vorgehen, Arbeitsplätze und -abläufe so zu gestalten, dass sie den Anforderungen, die der Prozess des Älterwerdens stellt, gerecht werden.
Die alternsgerechte Arbeitsplatzgestaltung verfolgt das Ziel, die physische und psychische Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern über den gesamten Zeitraum des Erwerbslebens zu erhalten. Sie setzt bereits in jungen Jahren an. Die Maßnahmen sind präventiv ausgerichtet und beziehen alle Altersgruppen ein.
Künftig werden Unternehmen verstärkt mit Belegschaften konfrontiert sein, die im Durchschnitt deutlich älter sind als das heute der Fall ist. Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation müssen daher so beschaffen sein, dass die Mitarbeiter in einem Umfeld tätig sein können, das ihnen den Erhalt ihrer Arbeitsfähigkeit auch mit zunehmendem Alter ermöglicht.
Die Beleuchtungsnormen beschäftigen sich mit dem Thema Altern bisher nur im Hinblick auf Lampen und Leuchten. Alle Größen bezüglich der Beleuchtung basieren auf gesunden jungen Augen. Das alternde Auge wurde bisher nicht berücksichtigt.
Die Zukunft der Arbeitsplätze
Die Hersteller und Planer der Arbeitsplätze müssen sich mehr und mehr mit den Bedürfnissen, den psychologischen und physiologischen Gegebenheiten des einzelnen Mitarbeiters am jeweiligen Arbeitsplatz auseinandersetzen, um dessen Gesundheit über die komplette Lebensarbeitszeit zu erhalten. Dies gilt auch und im Besonderen für die natürliche Beleuchtung durch Tageslicht und Kunstlicht und deren Zusammenspiel.