Arbeiten in einer technikdominierten Arbeitswelt / 4.7 Monotonie

Verbunden mit dem Punkt Überforderung durch Unterforderung ist das Monotonieerleben von Mitarbeitern, welche gleichförmige Arbeiten zu verrichten haben, z. B. das Beschicken von Maschinen, das Arbeiten am Fließband oder am Schaltpult oder Dateneingaben. Besonders ausgeprägt ist das Monotonieempfinden bei reinen Überwachungs- und Kontrolltätigkeiten. Solche monotonen Tätigkeiten führen zu einem Abfall der Aufmerksamkeit. Bekannt ist dieses Phänomen als Vigilanz: lang andauernde Beobachtungstätigkeit von reizarmen Systemen. Aber auch Arbeitsunzufriedenheit, Desinteresse und schlechte Leistungen können Folgen von monotoner Arbeit sein.

Lösungsansatz:

Bewährte Ansätze gegen Monotonie am Arbeitsplatz sind Maßnahmen wie Job Enlargement, Job Enrichment und Job Rotation:

• Job Enlargement ist eine Erweiterung der Tätigkeit durch Kombination von mehreren anforderungsähnlichen Tätigkeiten: z. B. neben dem Bohren auch Entgraten, Schleifen, Sägen, Abkanten eines Werkstücks oder das Nähen einer ganzen Hose anstatt nur das Einnähen des Reißverschlusses.
• Beim Job Enrichment wird die Arbeit angereichert durch eine Kombination anforderungsverschiedener Tätigkeiten: z. B. Arbeitsvorbereitung (Materialbestellung und -beschaffung, Materialeingangsprüfung, Maschineneinrichtung), Arbeitsausführung (Werkstückbearbeitung) und Arbeitsnachbereitung (Kontrolle des eigenen Produktes, Qualitätssicherung) oder die Näherin entwirft auch die Schnitte von Hosen.
• Bei der Job Rotation erfolgt ein Aufgabenwechsel zwischen anforderungsähnlichen Tätigkeiten: z. B. zwischen verschiedenen Montagetätigkeiten am Fließband oder von Abteilung A zu Abteilung B.

Auch ganze Arbeitsgruppen können mit selbstorganisierter Aufgabenverteilung ein Produkt herstellen (teilautonome Arbeitsgruppen) und so der Monotonie entgegenwirken.

Das Erleben von Monotonie ist übrigens individuell unterschiedlich ausgeprägt. Nicht jede Arbeitskraft möchte abwechslungsreiche Tätigkeiten.