Anforderungen an eine Arbeitsschutzpolitik
1) Formale Anforderungen
Der Charakter der Arbeitsschutzpolitik lässt erkennen:
[  ] Es handelt sich um eine Selbstverpflichtung des Unternehmens.
[  ] Sie gibt dem Entscheiden und Handeln im Unternehmen (der Unternehmensleitung sowie allen Beschäftigten (Mitarbeiter und Führungskräfte) eine Orientierung.
[  ] Sie verpflichtet alle Beschäftigten.
[  ] ...
Empfohlene Bestandteile:
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eine Vision

(Entwicklungsperspektive für den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz → Wo wollen wir in 5 bis 10 Jahren im Arbeits- und Gesundheitsschutz stehen?)
[  ] Grundsätze und Leitlinien für den Arbeits- und Gesundheitsschutz
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Verpflichtungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz

(Verpflichtungen als Selbstverpflichtungen der Unternehmensleitung sowie als Selbstverpflichtungen der Beschäftigten formuliert)
Allgemeine formale Anforderungen:
[  ] Arbeitsschutzpolitik ist erkennbarer Teil der Unternehmenspolitik (sofern vorhanden).
[  ] Arbeitsschutzpolitik ist abgestimmt und widerspruchsfrei zur Unternehmenspolitik bzw. den Politiken der anderen (vorhandenen) Managementsysteme formuliert.
[  ] Die Arbeitsschutzpolitik ist mit dem Betriebsrat (sofern vorhanden) abgestimmt.
[  ] Die Arbeitsschutzpolitik ist datiert und durch die oberste Leitung in Kraft gesetzt.
[  ] Die Arbeitsschutzpolitik ist dokumentiert.
[  ] Es ist festgelegt, dass die Arbeitsschutzpolitik allen Beschäftigten vermittelt wird (z. B. im Rahmen einer Unterweisung besprochen) und für sie leicht zugänglich ist.
[  ] Es ist festgelegt, dass die Arbeitsschutzpolitik regelmäßig hinsichtlich ihrer Eignung überprüft und fortgeschrieben wird.
[  ] Es ist festgelegt, dass die Arbeitsschutzpolitik relevanten externen Kreisen soweit angemessen bekannt gemacht wird.
[  ] ...
2) Allgemeine inhaltliche Anforderungen
[  ] Die Arbeitsschutzpolitik beruht auf den Prinzipien der Prävention und kontinuierlichen Verbesserung.
[  ] Die Arbeitsschutzpolitik ist auf die Größe des Unternehmens, die Art seiner Aktivitäten und die vorhandenen Gefährdungen und damit verbundenen Risiken zugeschnitten.
[  ] Die Arbeitsschutzpolitik bringt zum Ausdruck, dass die Beteiligung der Beschäftigten ein wichtiges Anliegen des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes ist.
[  ] Die Arbeitsschutzpolitik ist präzise und klar formuliert und angemessen.
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3) Mindestinhalte gemäß dem ausgewählten AMS-Konzept

a) Mindestinhalte gemäß dem nationalen (deutschen) Leitfaden für AMS

Die Arbeitsschutzpolitik sollte eine Verpflichtung beinhalten:
[  ] zum Schutz und zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit aller Beschäftigten durch die Verhütung von Unfällen bei der Arbeit.
[  ] zum Schutz und zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit aller Beschäftigten durch die Vermeidung oder Minimierung von Gefährdungen und damit verbundener Risiken für Sicherheit und Gesundheit.
[  ] zum Schutz und zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit aller Beschäftigten durch Maßnahmen zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit.
[  ] zur Einhaltung der relevanten Arbeitsschutzvorschriften, Tarif- und Betriebsvereinbarungen, freiwilligen Programme zum Arbeitsschutz und sonstigen Anforderungen, zu denen sich das Unternehmen verpflichtet hat; des Weiteren die Berücksichtigung des Standes von Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene sowie sonstiger gesicherter arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse.
[  ] zur Einbeziehung von Beschäftigten und ihrer Vertretungen in Beratungen sowie Motivation der Beschäftigten, an allen Elementen des AMS aktiv mitzuwirken.
[  ] zum "wachsam sein" und "sich einmischen", wenn man sicherheitswidrige Zustände oder Verhaltensweisen erkennt.
[  ] zur kontinuierlichen Verbesserung der AMS-Leistung.

b) Mindestinhalte gemäß dem Konzept Sicherheits Certifikat Contraktoren (SCC/SCP)

Die SGU-Politik (SGU: Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz) muss folgende Aspekte einschließen:
[  ] die Verhütung von Unfällen
[  ] die Verhütung von Berufskrankheiten
[  ] die Verhütung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren
[  ] die Verhütung von Umwelt- und Sachschäden
[  ] das Bemühen um eine ständige Verbesserung des SGU-Standards

c) Mindestinhalte gemäß der DIN ISO 45.001:2018

Die Politik für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Politik = Arbeitsschutzpolitik):
[  ] Beinhaltet eine Verpflichtung zur Bereitstellung von sicheren und gesundheitsgerechten Arbeitsbedingungen zur Prävention von arbeitsbedingten Verletzungen und Erkrankungen.
[  ] Ist dem Zweck, der Größe und dem Kontext des Unternehmens und seinen spezifischen SGA-Risiken und SGA-Chancen angemessen.
[  ] Bietet einen Rahmen zum Festlegen von SGA-Zielen.
[  ] Enthält eine Verpflichtung zur Erfüllung rechtlicher Verpflichtungen und anderer Anforderungen.
[  ] Enthält eine Verpflichtung zur Beseitigung von Gefahren und zum Minimieren von SGA-Risiken.
[  ] Enthält eine Verpflichtung zur fortlaufenden Verbesserung des SGA-Managementsystems.
[  ] Enthält eine Ver...

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