Leistung ist eine zentrale Variable im Zusammenhang mit Überwachung. Im Review zeigte sich eine heterogene Befundlage: bei Überwachung konnten sowohl Leistungssteigerungen als auch Leistungsminderungen der Beschäftigten festgestellt werden. Einige Studien zeigten keine signifikanten Effekte. Dies sei, so Backhaus, sicherlich auch der meta-analytischen Vorgehensweise geschuldet.

2 interessante Aspekte in Bezug auf die Überwachungswirkung sind zu berichten:

  1. Einfluss der Aufgabenkomplexität: die Erledigung einfacher Aufgaben werden durch Überwachung begünstigt, bei der Bearbeitung von schwierigen Aufgaben wirkt sich Überwachung negativ aus.
  2. Einzelüberwachung versus Gruppenüberwachung: Leistungssteigerungen waren bei Einzelüberwachung zu verzeichnen. Dies wird mit dem Aspekt des "sozialen Faulenzens" (social loafing) erklärt, was bedeutet, dass man sich auf Team-Kollegen bei der Bearbeitung von Aufgaben verlässt und selbst weniger Leistung einbringt.
 
Wichtig

Soziales Faulenzen und soziale Erleichterung

Die Theorie des sozialen Faulenzens (social loafing) beschreibt das sozialpsychologisch begründete Phänomen des Leistungsrückgangs von Personen in einer Gruppe, wenn die Einzelleistung nicht unmittelbar überwacht und zur Beurteilung herangezogen wird. Ist der Beitrag der Einzelleistung nicht eindeutig zu identifizieren, reduzieren Personen ihre Anstrengung (Ringelmann-Effekt).

Das gegenteilige Phänomen beschreibt die Theorie der sozialen Erleichterung (Social Facilitation). Diese besagt, dass die bloße Anwesenheit Dritter eine Leistungssteigerung bewirkt. Dies gilt aber überwiegend nur bei einfachen Aufgaben, bei schweren Aufgaben kann der entgegengesetzte Effekt eintreten: die Leistung sinkt durch die Anwesenheit anderer Personen, weil man sich beobachtet glaubt, Angst hat, sich zu blamieren oder Fehler zu machen.

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