Vom Standpunkt der unterschiedlichen Zielgruppen mobilitätseingeschränkter Reisender (z. B. Rollstuhl- und Rollatornutzer, seh- und hörbeeinträchtigte sowie kleinwüchsige Personen), aber auch älterer Menschen und Eltern mit Kleinkindern sind Konflikte zwischen den möglichen barrierefreien Gestaltungslösungen nicht zu vermeiden:

  • Zum Einsatz kommende Klapprampen sind einfach zu bedienen und zuverlässig im Gebrauch, andererseits bestehen seitens des Fahrpersonals Bedenken hinsichtlich einer Unfallgefahr durch Fehler beim Befahren.
  • Für kleinwüchsige Menschen und Rollstuhlnutzer ist die Notruftaste in einer entsprechend angepassten Höhe am Rollstuhlstandplatz bzw. Sitzplatz für PRM nahe der Ein- und Ausstiegstür zu installieren, um bei Bedarf z. B. rasch reagieren zu können. Andererseits werden damit Bedingungen für unerwünschte Störfälle durch das Betätigen der Notruftaste von Kindern bzw. für andere Aktionen des Vandalismus geschaffen.
  • Rollstuhlnutzer wünschen sich im Einstiegsbereich einen freien Bewegungsraum ohne Haltestangen im Mittelbereich. Für blinde und sehbehinderte Menschen hingegen sind nach dem Einstieg schnell erfassbare Haltestangen und -griffe sowie für ihre Orientierung mit dem Langstock leicht ertastbare taktile Informationen in Form von Leitstreifen sehr hilfreich.
  • Einbau von Glastüren in Zügen bietet gehörlosen Menschen eine gute Orientierung, da sie auf das Sehen angewiesen sind, für sehbehinderte Personen sind sie ein Hindernis.
  • Tastschalter zum Öffnen von Türen mit Bewegungssensoren sind für ältere Menschen und Reisende mit Muskelschwäche und demzufolge mit geringen Körperkräften, aber auch für Rollstuhlnutzer von Vorteil; blinde und sehbehinderte Personen hingegen werden ggf. verängstigt, da sie bereits beim Berühren des Schalters den Öffnungsmechanismus auslösen können.
  • Aufzüge sind besonders bei unterirdischen Stationen sehr willkommene und für Rollstuhl- und Rollatornutzer dringend erforderliche Beförderungsmittel, sind aber nicht frei vom Risiko, bei spontanen Störungen die Reiseroute der genannten Nutzergruppen entsprechend korrigieren zu müssen.

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