Zur Unterstützung und Vorbereitung einer besseren Integration von mobilitätseingeschränkten Personen in das Arbeitsleben kann anhand ausgewählter Beispiele folgende Checkliste einbezogen werden.[1]

 
Lfd. Nr. Arbeitsplatz/Arbeitsbereich Art der Behinderung/Probleme Regelwerk Methodisches Vorgehen, Maßnahmen
1 Umgestaltung eines vorhandenen Arbeitsplatzes
1.1 Entwurf von Layouts und Gestaltung von Werbemitteln für Printmedien und Internet

Contergan-geschädigte und körperlich stark eingeschränkte Beschäftigte

Probleme:

  • hohe psychische und physische Belastung am vorhandenen Arbeitsplatz
  • Bildbearbeitung am PC stark erschwert

Schutzziel:

Schaffung eines auf die Art der Behinderung ausgerichteten, umgestalteten Arbeitsplatzes

BetrSichV

ArbStättV

ASR V3a.2

ArbMedVV

SBV Guide 2017

ASI A4.40

DGUV-R 108-003

Methodisches Vorgehen:

Ausgangssituation:

  • Umgestaltung eines vorhandenen in einen behindertengerechten Arbeitsplatz bedingt durch Einstellung einer körperlich stark eingeschränkten Beschäftigten

Arbeitsetappen:

  • Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Integrationsamt und Besprechung anstehender Probleme
  • Kontakt mit Technischem Beratungsdienst vor Ort zur Ermittlung erforderlicher technischer Maßnahmen
  • Unterbreitung von Vorschlägen des Integrationsamtes zur Lösung des Problems und zur Ausstattung des Arbeitsplatzes
  • Antrag auf Fördermittel ggf. mit Unterstützung des Integrationsfachdienstes
  • Bereitstellung der Fördermittel zur Finanzierung der technischen Maßnahmen durch das Integrationsamt und Einrichtung des an die Behinderung angepassten Arbeitsplatzes

Technische Maßnahmen:

  • Flachbettscanner zur Wandlung am PC erstellter Bilder in Bilddateien und mögliche grafische Bearbeitung
  • verkleinerte Tastatur zum Zeichnen auf PC
  • höhenverstellbarer 2-teiliger Eck-Arbeitsplatz mit Anpassung des Greifraumes bezüglich Monitor und Tastatur auf den Nutzer.

Organisatorische Maßnahmen:

  • Mitwirkung im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)
  • Abschluss einer Inklusionsvereinbarung
1.2 Bürokauffrau in einer physiotherapeutischen Praxis

Muskelschwäche und körperliche Beeinträchtigungen mit Bindung an Rollstuhl

Probleme:

  • hohe psychische und physische Belastung an einem konventionellen Arbeitsplatz
  • Flexibilität stark eingeschränkt

Schutzziel:

Schaffung eines auf die Art der Behinderung ausgerichteten Arbeitsplatzes und Zuganges zum Gebäude mittels Rollstuhl.

BetrSichV

ArbStättV

ASR V3a.2

ArbMedVV

SBV Guide 2017

DIN EN 81-70

DIN EN 12183

DIN EN 12184

DIN 18040-1

DIN 18040-3

Methodisches Vorgehen:

Ausgangssituation:

  • Schaffung eines behindertengerechten Arbeitsplatzes nach Abschluss der Ausbildung und Praktikum in der Praxis
  • Umbau des Zuganges in das Gebäude mittels Rampe und automatischem Türöffner

Arbeitsetappen:

  • Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Integrationsamt und Besprechung anstehender Probleme
  • Kontakt mit Technischem Beratungsdienst vor Ort (gemeinsame Suche nach geeignetem Arbeitsplatz und Vermittlung von Firmen für Bau rollstuhlgerechten Zuganges)
  • Unterbreitung von Vorschlägen des Integrationsamtes zur Lösung und Ausstattung des Arbeitsplatzes
  • Einschaltung der Agentur für Arbeit als zuständiger Reha-Träger und Unterstützung bei Beantragung der Fördermittel zur Finanzierung
  • Bereitstellung der Fördermittel und Unterstützung der Finanzierung für technische Maßnahmen und Eingliederung durch Integrationsamt und Agentur für Arbeit
  • Hilfe bei Einrichtung des Arbeitsplatzes und bei Einarbeitung

Technische Maßnahmen:

  • PC inklusive Monitor und Software,
  • elektronischer Locher und Klammergerät,
  • Telefon
  • auf Körpergröße der Rollstuhlfahrerin abgestimmter Schreibtisch,
  • Zugang zur Praxis mit Rampe und automatischem Türöffner

Organisatorische Maßnahmen:

  • Mitwirkung im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)
  • Abschluss einer Inklusionsvereinbarung
2 Entwicklung und Errichtung eines neuen behindertengerechten Arbeitsplatzes
2.1 Erstellung von Landkarten am PC und Erzeugung von Präsentationen, Animationen und interaktiven Internet-Seiten

Probleme:

  • hohe physische Belastung am vorhandenen Arbeitsplatz aufgrund Erkrankung des Haltungs- und Bewegungsapparates
  • nur eingeschränkte Nutzung beider Hände möglich

Schutzziel:

Schaffung eines auf die Art der Behinderung ausgerichteten neuen Arbeitsplatzes

BetrSichV

ArbStättV

ASR V3a.2

ArbMedVV

SBV Guide 2017

DGUV-R 108-003

DIN 18040-1

Methodisches Vorgehen:

Ausgangssituation:

  • Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes für Einstellung einer Beschäftigten mit körperlichen Einschränkungen

Arbeitsetappen:

  • Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Integrationsamt und Besprechung anstehender Probleme
  • Kontakt mit Technischem Berater vor Ort (gemeinsame Suche nach entsprechenden technischen und organisatorischen Maßnahmen)
  • Unterbreitung von Vorschlägen des Integrationsamtes für eine neue Gestaltungslösung
  • Antrag auf Fördermittel zur Finanzierung eines behindertengerechten Arbeitsplatzes durch Integrationsamt, ggf. unter Einbeziehung des Integrations-Fachdienstes
  • Bereitstellung der Fördermittel zur Finanzierung durch Integrationsamt und Unterstützung bei Einrichtung des neuen...

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