Beschäftigung leistungsgewandelter Mitarbeiter / 3.2.3 Flexibilisierung

Das ganze Tätigkeitsgebiet bzw. die Arbeit einer Abteilung o. Ä. wird so aufgeteilt, dass sich Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Schwierigkeitsanforderungen ergeben, auf denen Mitarbeiter entsprechend ihrem Leistungsprofil eingesetzt werden können. Z. B. können das Bestücken, das Einrichten, das Beaufsichtigen und die Warenabnahme an einer Anlage grundsätzlich von verschiedenen Mitarbeitern erledigt werden oder es können Tätigkeitsprofile mit und ohne Fahrzeugbedienung bzw. mit und ohne Nachtschichten zusammengestellt werden.

Praxis-Beispiel

Flexibilisierung

• Die Tätigkeiten im Warenausgang werden unterschieden in Handkommissionierung (keine Fahrzeugführung, hohe Laufleistung), Palettenkommissionierung (Fahrzeugbedienung, weniger körperliche Leistung), automatische Kommissionierung (Bedienung eines automatischen Lagers, wenig körperliche Leistung, Konzentration).
• Durch den Einsatz von Dauernachtwachen fallen für die Mitarbeiter einer Betreuungseinrichtung kaum Nachtdienste an. Es können so mehr Menschen beschäftigt werden, die aufgrund von Leistungswandlung nur tagsüber eingesetzt werden können.
• Einfache Dokumentations- und Datenpflegeaufgaben werden nicht von jedem einzelnen Sachbearbeiter vorgenommen, sondern zentral von einer Gruppe mit einem entsprechenden Anforderungsprofil.

Vorteile:

• Es können gezielt aus einem größeren Spektrum Tätigkeiten mit leistungsentsprechendem Anforderungsprofil zusammengestellt werden.

Nachteile:

• Die nach bestimmten Schwierigkeitsgraden zusammengestellten Arbeitsplätze werden nicht als gleichwertig empfunden, d. h., die Anforderungen werden von vornherein nicht auf alle Schultern gleichmäßig verteilt. Ein Ausgleich über die Entlohnung ist wohl möglich, aber auch nicht unproblematisch. In jedem Fall kann die Teamzusammenarbeit dadurch belastet werden.
• Einzelne Tätigkeiten werden aus dem Zusammenhang gerissen. Das ist in vielen Fällen unpraktikabel oder kann zu höherem Abstimmungsbedarf, weniger effizienter Arbeit, schlechteren Arbeitsergebnissen und mehr Monotonie führen.