Bei der Repräsentativitätsheuristik verallgemeinern wir eine singuläre Information für eine Klasse von Ereignissen. Beispielsweise wird bei Lottospielen das Eintreffen der Zahlenfolge 3, 7, 17, 23, 30, 34 für wahrscheinlicher gehalten als die Reihe 10, 11, 12, 13, 14, 15, obwohl von der statistischen Auftretenswahrscheinlichkeit diese Zahlen genauso gut gezogen werden können. Es geht bei der Repräsentativitätsheuristik um die Verschätzung von Wahrscheinlichkeiten, indem die Basisrate vernachlässigt wird und bedingte Wahrscheinlichkeiten überschätzt werden.

Das klassische Linda-Experiment von Kahneman & Tversky verdeutlicht dies: Beschreibungen bestimmter Interessen einer Frau namens Linda (Frauenrechte und Emanzipation). Die Probanden sollten nach diesen Beschreibungen angeben, ob Linda eher eine "Bankangestellte "oder eine "Bankangestellte und Feministin" sei. Die Mehrzahl der Befragten entschied sich für die zweite Variante. Diese Einschätzung ist jedoch falsch, da das gleichzeitige Auftreten beider Ereignisse nicht größer sein kann als die Wahrscheinlichkeit, dass eines der beiden Ereignisse alleine eintritt.[1]

Dieser Inhalt ist unter anderem im Arbeitsschutz Office Professional enthalten. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge