Siehe
§ 3 Abs. 2 Nr. 1 Maschinenverordnung in Verbindung mit Nr. 1.3.7 Anhang I Richtlinie 2006/42/EG in Verbindung mit DIN EN ISO 13854
DIN EN ISO 13857
§ 9 Abs. 1 Nr. 8 und Abs. 2 BetrSichV
Gefahrstellen sind insbesondere
- Quetsch- und Scherstellen,
- Schneid-, Stich- und Stoßstellen,
- Fangstellen,
- Einzug- und Auflaufstellen.
A 10.1 |
Gefahrstellen sind durch konstruktive Maßnahmen vermieden z. B. bei
Quetschstellen, wenn sich Teile aufeinander zubewegen und dabei die Abstände gemäß Abschnitt 4.2 der DIN EN ISO 13854 nicht unterschritten werden (s. Abb. 4).
Scherstellen, wenn sich die scherend bewegten Teile, in einem Abstand größer oder gleich als in Abschnitt 4.2 der DIN EN ISO 13854 gefordert, aneinander vorbeibewegen oder eine die betreffenden Körperteile abweisende Form haben,
Fangstellen an Wellen, wenn umlaufende Wellen keine vorstehenden Teile aufweisen z. B. an Gelenkwellen oder Wellenkupplungen,
Fangstellen durch Wellenenden, wenn diese höchstens ¼ ihres Durchmessers vorstehen oder glatt rundlaufend ausgebildet und nicht länger als 5 cm sind.
Abbildung kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Abb. 4 Mindestabstände, um das Quetschen von Körperteilen zu vermeiden (Tabelle 1, Seite 10 und 11 der DIN EN ISO 13854:2020-01) |
A 10.2 |
Gefahrstellen, die nicht durch konstruktive Maßnahmen vermieden sind und die in Reichweite von Personen liegen (siehe Abb. 5 und Tabelle 1), sind durch eine der nachfolgend aufgeführten Schutzeinrichtungen gesichert:
trennende Schutzeinrichtungen, die das Erreichen der Gefahrstellen verhindern, insbesondere
- Verkleidungen
- Verdeckungen
ortsbindende Schutzeinrichtungen an kraftbetriebenen Aufbauten und Aufbauteilen, insbesondere
- Zweihandschaltungen,
- Betätigungseinrichtungen mit selbsttätiger Rückstellung und ausreichendem Sicherheitsabstand sowie Sicht zu den Gefahrstellen
Schutzeinrichtungen mit Annäherungsreaktion, insbesondere
- berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen (Lichtschranken oder dergleichen),
- Schaltleisten
- Schutzeinrichtungen zur Begrenzung der wirksamen Energie
|
Abb. 5 Hinüberreichen über eine schützende Konstruktion (Bild 2, Seite 12 der DIN EN ISO 13857:2020-04)
Tabelle 1 Hinüberreichen über schützende Konstruktion (Tabelle 2, Seite 14 der DIN EN ISO 13857:2020-04)
hh Höhe des zur Reichweite der oberen Gliedmaßen nächstgelegenen Punktes des Gefährdungsbereichesa |
hps Höhe der schützenden Konstruktion b, c |
1 000 |
1 200 |
1 400 |
1 600 |
1 800 |
2 000 |
2 200 |
2 400 |
2 500 |
2 700 |
sh waagerechter Sicherheitsabstand des zur Reichweite der oberen Gliedmaßen nächstgelegenen Punktes des Gefährdungsbereiches |
2 700 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
2 600 |
900 |
800 |
700 |
600 |
600 |
500 |
400 |
300 |
100 |
0 |
2 400 |
1 100 |
1 000 |
900 |
800 |
700 |
600 |
400 |
300 |
100 |
0 |
2 200 |
1 300 |
1 200 |
1 000 |
900 |
800 |
600 |
400 |
300 |
0 |
0 |
2 000 |
1 400 |
1 300 |
1 100 |
900 |
800 |
600 |
400 |
0 |
0 |
0 |
1 800 |
1 500 |
1 400 |
1 100 |
900 |
800 |
600 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 600 |
1 500 |
1 400 |
1 100 |
900 |
800 |
500 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 400 |
1 500 |
1 400 |
1 100 |
900 |
800 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 200 |
1 500 |
1 400 |
1 100 |
900 |
700 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 000 |
1 500 |
1 400 |
1 000 |
800 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
800 |
1 500 |
1 300 |
900 |
600 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
600 |
1 400 |
1 300 |
800 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
400 |
1 400 |
1 200 |
400 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
200 |
1 200 |
900 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 100 |
500 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
Maße in Millimeter
a Für Gefährdungsbereiche über 2 700, siehe 4.2.1 der DIN EN ISO 13857:2020-04
b Schützende Konstruktionen mit einer Höhe unter 1 000 mm sind nicht enthalten, da sie die Bewegung des Körpers nicht ausreichend einschränken.
c Schützende Konstruktionen von weniger als 1 400 mm sollten nicht ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen benutzt werden.
A 10.3 |
Eine bewegliche trennende Schutzeinrichtung, z. B. Türe, Klappe, ist mit einer Verriegelungseinrichtung ausgerüstet,
- die das Ingangsetzen der gefährlichen Maschinenfunktionen verhindert, bis die Schutzeinrichtung geschlossen ist, und
- die einen Befehl zum Stillsetzen auslöst, wenn die Schutzeinrichtung nicht mehr geschlossen ist.
Ist die bewegliche trennende Schutzeinrichtung zusätzlich mit einer Zuhaltung ausgerüstet, wird die Schutzeinrichtung in geschlossener und verriegelter Stellung gehalten, bis das Risiko von Verletzungen aufgrund gefährlicher Funktionen der Maschine nicht mehr besteht. |
A 10.4 |
Schutzeinrichtungen nach A 10.2 und A 10.3 sind unbeschädigt und funktionsfähig. |
A 10.5 |
Der Aufbau und Aufbauteile, z. B. Steckbretter, Bordwände, Klappen, haben keine Spitzen, scharfen Ecken und Kanten oder rauen Oberflächen, die zu Verletzungen führen können. |
A 10.6 |
Klappen, z. B. für Koffer-, Motorräume, Staufächer, lassen sich so weit öffnen, dass keine Gefahr von Kopfverletzungen besteht. |
A 10.7 |
Der Aufbau und Aufbauteile weisen keine Beschädigungen auf, die zu Verletzungen führen können. |